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1401 - Das Blutversprechen

1401 - Das Blutversprechen

Titel: 1401 - Das Blutversprechen
Autoren: Jason Dark
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Verschmelzung von Mystik auf der einen und moderner Technik auf der anderen Seite. Wäre es nicht einen Versuch wert?«
    Ich musste ihr Anerkennung zollen. Auf die Idee war ich noch gar nicht gekommen. Wenn ein Anruf klappte, konnten wir davon ausgehen, dass wir uns in der für uns normalen Zeit befanden. Hier unten in der Höhle würde es bestimmt keine Verbindung geben, also…
    Nein, ich ging nicht, denn etwas störte mich. Es war Sophia, die auf das Bild zuging und es betrachtete wie eine Fremde, die das Fresko zum ersten Mal sah.
    Dabei fiel mir auf, dass sie sich schon veränderte. Um ihren Körper herum lud sich so etwas wie eine Spannung auf. Es war für mich nicht sichtbar, es gab keine Funken, die aus den Haaren sprühten, aber es sah schon ungewöhnlich aus, wie sie vor der Wandmalerei stand und sie direkt anstarrte.
    Auch Godwin hatte etwas bemerkt. Er war schnell bei ihr, fasste sie an – und zuckte zurück, als hätte er einen elektrischen Schlag erhalten. Tatsächlich hatte es für einen winzigen Moment gefunkt, und sogar ein Knistern war zu hören gewesen.
    Ich ging zurück und drehte den Kopf. Der Templer stand da und wunderte sich.
    »Verdammt, was war das?«
    »Energie«, sagte ich.
    »Wieso? Ist sie elektrisch geladen?«
    Ich konnte ihm keine Antwort geben. Von einer elektrischen Ladung wollte ich nicht sprechen, aber etwas musste mit ihr geschehen sein, sonst hätte sie nicht auf diese Art und Weise reagiert. Höchstwahrscheinlich lag es am Fresko. Bei dieser Betrachtung musste etwas in ihr ausgelöst worden sein, das ihr Probleme bereitete. Möglicherweise hatte sich sogar ein Kontakt zwischen ihr und dem Bild aufgebaut. Vor Überraschungen konnte man da nicht sicher sein.
    »Ich werde mir die Sache mal anschauen, Godwin.«
    »Was hast du vor?« Er sprach wie ein besorgter Ehemann.
    »Nichts weiter, das dich beunruhigen musste. Ich denke mehr an einen Test.«
    »Mit dem Kreuz?«
    »Vielleicht.«
    Er nickte. »Okay, ich vertraue dir, John.«
    Ich wusste nicht genau, ob ich das Richtige tat, aber es war einen Versuch wert. Sophia war noch immer die Gleiche geblieben, und trotzdem hatte sie sich verändert. Sie stand vor dem Bild und wirkte auf mich wie ein ätherischer Mensch. Es musste einen Grund für diese Veränderung geben, und ich musste davon ausgehen, dass es mit der Betrachtung des Freskos zusammenhing.
    Hatte sie etwas gespürt, was Godwin und mir entgangen war? Es gab vorerst keine andere Erklärung, aber ich wollte es genau herausfinden und trat zu ihr.
    Es kam zu keiner Berührung, denn ich blieb neben ihr stehen. Sie hatte den Mund geschlossen und war so in sich selbst und die Betrachtung des Bildes vertieft, dass sie mich nicht wahrnahm.
    Auch ich schaute mir wieder das Bild an und musste zugeben, dass ich keine Veränderungen entdeckte. Es war wie immer. Nichts bewegte sich dort, nichts erwachte zum Leben, das Fresko blieb in seiner alten Form bestehen.
    Was hatte sie so verändert? Welche Erinnerungen huschten durch ihren Kopf?
    Behutsam fasste ich sie an und legte dabei zwei Finger auf ihre Schulter. Wieder zuckte jemand zusammen, aber diesmal war ich es.
    Dabei ging es nicht so sehr um die Berührung, mein Zusammenzucken hatte einen anderen Grund, denn ich spürte, dass vor meiner Brust eine Veränderung stattfand.
    Das Kreuz reagierte!
    Es war kein warnender Wärmestoß, wie ich es normalerweise kannte. Es war einfach eine Veränderung, mit der ich meine Probleme hatte. Schwer zu erklären. Möglicherweise ein weiches Zittern oder Kribbeln, das über meinen Brustkorb lief und mir bewies, dass hier etwas nicht stimmte.
    Sophia kümmerte sich nicht um mich. Sie betrachtete weiterhin das Bild, und ich stellte fest, dass sich ihre Lippen dabei bewegten, ohne dass sie einen Laut von sich gab. Sie blieb still und sprach mehr nach innen gerichtet.
    Auch in den nächsten Sekunden redete ich nicht. Dafür handelte ich und holte behutsam das Kreuz hervor. Es fuhr an meiner Brust in die Höhe, ich streifte die Kette über den Kopf und konnte meinen Talisman ins Freie ziehen.
    Jetzt musste es sich zeigen, warum es zu dieser Veränderung gekommen war. Ich erlebte auch weiterhin keine Erwärmung. Dafür sah ich das helle Licht über die Balken huschen. Es waren zahlreiche Flecken, die über das Metall huschten, die sich drehten und sich gegenseitig überholen wollten. Und ich sah auch, dass sich um das Kreuz herum ein Kranz oder ein Schleier aus Licht bildete.
    Auch dafür gab es einen
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