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1401 - Das Blutversprechen

1401 - Das Blutversprechen

Titel: 1401 - Das Blutversprechen
Autoren: Jason Dark
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kann.«
    »Damit muss ich rechnen, aber hätte es einen Sinn ergeben, mich dagegen zu stellen? Ich denke nicht. Es ist alles bestimmt. So wie du mich in der Vergangenheit getroffen hast, habe ich nun meine Bestimmung gefunden. Für Sophia und auch für die Templer. So werden wir uns auf ein neues Leben einstellen müssen und natürlich auch darauf, dass es kein Leben ohne Feinde sein wird.«
    »Akzeptiert. Man hat deine Frau verfolgt und wollte sie umbringen. Ich denke, dass es noch andere Personen gibt, die um ihr Geheimnis wissen. Weshalb hätte man sie sonst töten wollen?«
    »Das glaube ich auch. Aber sie hat Schutz vor den mächtigen Feinden, das ist wichtig.«
    Es deutete alles darauf hin, dass Godwin seine Frau mit in das Templerkloster nehmen würde, was auch der Normalität entsprochen hätte. Zurück in das Kloster zu gelangen war auch in meinem Sinn. Der Knochensessel hatte mich hierher geschafft, aber wie kamen wir zurück?
    Godwin lächelte mir zu. »Ich weiß, John, welche Gedanken dich beschäftigen. Der Rückweg.«
    »Genau.«
    »Ich weiß im Moment keine Lösung«, gab er zu. »Aber es muss eine geben, das versteht sich. Ich habe auch an Laufen gedacht, die Gegend erkundigen, in der wir uns befinden, aber das ist wohl nicht das Wahre und die letzte Möglichkeit.«
    »Wie sieht denn dann die vorletzte aus?«, fragte ich.
    »Die Höhle«, sagte er.
    »Sehr gut.«
    »Ich gehe davon aus, dass sie ein mystischer Ort ist. Dort wurde unsere Hochzeit zelebriert, und wenn du hineinsteigst, dann wirst du erkennen, dass man sie mit einer Kirche vergleichen kann, wie sie in den ersten Jahren nach der Zeitenwende geschaffen worden sind. Da haben sich die Anhänger der neuen Lehre auch in Höhlen verkriechen müssen, und ich denke, dass diese Höhle oder Kirche wohl die erste gewesen ist, die Maria Magdalena nach ihrer Flucht aufgesucht hat. Solltest du eine bessere Erklärung finden, dann bitte.«
    »Nein, im Augenblick nicht. Du kannst mich sowieso noch nicht wieder als völlig normal ansehen. Ich muss noch immer darüber nachdenken, was mit dir passiert ist. Du bist jetzt ein verheirateter Mann, und ich frage mich, ob du dich auch daran halten willst.«
    »Ja, ich habe mein Blutversprechen gegeben. Und ich bin überzeugt davon, genau das Richtige getan zu haben. Dieser Schritt, der hier vollzogen wurde, ist einer, der uns in eine neue Zukunft führen wird. Ich denke, dass es auch bei uns Templern Umbrüche geben wird, denn meine Brüder müssen Sophia akzeptieren, und das wird auch geschehen, wenn ich ihnen sage, wer sie wirklich ist.«
    »Das ist dein Problem, Godwin. Ich habe nichts dagegen und denke, dass es auch zwischen Sophia und mir keinen Streit geben wird, denn ich habe sie bereits akzeptiert.«
    »Danke, John, denn du gehörst dazu, finde ich. Schließlich warst du dabei, als wir nach den Gebeinen gesucht haben.«
    »Die wir zum Glück fanden.«
    »Und die wir hoffentlich auch vor unseren Feinden schützen können«, fügte Godwin hinzu.
    Dazu gab es nichts mehr zu sagen. Für uns war der Rückweg jetzt wichtig, und wenn es eine Möglichkeit gab, ihn in die Wege zu leiten, dann in dieser unterirdischen Kirche.
    »Versuchen wir es«, sagte Godwin und lachte dazu. »Mehr als schief gehen kann es ja nicht.«
    Dem war nichts hinzuzufügen…
    ***
    Eine Höhle, eine Kirche?
    Ich wusste selbst nicht, wie ich diesen Ort bezeichnen sollte. Er war beides: Höhle und Weihestätte.
    Ich hatte Sophia und Godwin den Vortritt gelassen, denn sie kannten sich besser aus. Mein Problem war die Aufarbeitung dessen, was hier passiert war.
    Zwei Menschen hatten auf eine besondere Art und Weise geheiratet. Menschen, die sich erst kurze Zeit kannten. Die das Schicksal zusammengeführt hatte und die dann dieses Ritual eingegangen waren. Das zu begreifen fiel mir verdammt nicht leicht. Diese Sophia musste schon sehr überzeugend gewesen sein, dass sie einen Menschen wie Godwin de Salier zu diesem außergewöhnlichen Schritt hatte verleiten können. So wie ich ihn erlebt hatte, glaubte ich nicht daran, dass er großen Widerstand geleistet hatte. Er fühlte sich zudem nicht unglücklich, denn dann hätte er anders ausgesehen und reagiert.
    Ich war natürlich gespannt darauf, wie es weitergehen würde. Wie die Mitbrüder des Templers die neue Lage aufnehmen würden. Begeistert würden sie nicht sein. Wahrscheinlich musste Godwin eine starke Überzeugungsarbeit leisten, um seinen Freunden zu erklären, dass jetzt eine Frau bei
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