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140 - Die Loge des Gehenkten

140 - Die Loge des Gehenkten

Titel: 140 - Die Loge des Gehenkten
Autoren: A.F.Morland
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drei in die Hosen, so sieht’s aus«, sagte der Totengräber verächtlich.
    »Also das lassen wir nicht auf uns sitzen!« erwiderte Field. »Denkst du wirklich, wir hätten Angst, dich nachts auf den Friedhof zu begleiten?«
    »Wir sehen nur keinen Sinn darin«, sagte York.
    »Nun erzähl mal, was du wirklich gesehen hast«, forderte Caney den Totengräber auf. »Nero Quater kann es unmöglich gewesen sein, das muß dir doch der gesunde Menschenverstand sagen. Weißt du, was von Quater und seinen Schwestern noch übrig ist? Staub.«
    »Das Grab hat sich geöffnet, und ich sah Knochenfinger. Sie waren kohlschwarz und…«
    »Kohlschwarze Knochenfinger«, fiel ihm Caney ins Wort und schlug sich mit der flachen Hand auf die Strin. »Was soll denn der Blödsinn schon wieder? Muß ich dir, dem Totengräber, erzählen, wie Knochen aussehen?«
    »Da war dieser merkwürdige Nebel… Ein Flüstern und Raunen befand sich in ihm… Zuerst dachte ich, ich würde es mir nur einbilden, doch nun weiß ich, daß ich tatsächlich etwas gehört habe.«
    »So? Was wurde denn geflüstert und geraunt?« fragte York weiterhin ungläubig.
    »Hallo, Süßer, ich bin die Leiche von Grab siebzehn. Wie wär’s mit uns beiden?« imitierte Field eine Frauenstimme.
    »Der Nebel drang ein in Nero Quaters Grab«, sagte der Totengräber bestimmt, »und weckte das Skelett.«
    »Wißt ihr was?« sagte Caney. »Allmählich denke ich, wir sollten uns das ansehen.«
    »Er gibt sonst ja doch keine Ruhe«, seufzte York.
    ***
    Ich kehrte ins Schlafzimmer zurück. Vicky räkelte sich und schnurrte wie ein Kätzchen. »Sag mir nicht, wer angerufen hat, Tony. Ich will es nicht wissen. Komm wieder ins Bett Ich bin mit dir noch nicht fertig.«
    »Tut mir leid, Schatz, aber ich muß weg.«
    »Och, das kannst du mir doch nicht antun. Du hättest es läuten lassen sollen.«
    Obwohl sie es nicht wissen wollte, sagte ich ihr, mit wem ich gesprochen hatte. Das ernüchterte sie, und sie fragte, ob sie mitkommen dürfe.
    »Mich würde auch interessieren, was Lance erreicht hat«, sagte Vicky.
    »Besser, du bleibst im Bett«, erwiderte ich. »Man kann nicht wissen, was daraus wird. Vielleicht ist Lances Experiment in ein gefährliches Stadium getreten.«
    Vickys blaue Augen musterten mich nervös. »Was befürchtest du, Tony?«
    »Nichts. Jedenfalls nichts Konkretes, aber wenn ich verhindern kann, daß du dich einer Gefahr aussetzt, tue ich das.«
    »Experimentiert Lance allein im parapsychologischen Institut?«
    »Soviel mir bekannt ist, hilft ihm ein erfahrener Kollege.« Ich warf einen Schlafrock aufs Bett und zog mich hastig an. Vicky schaute mir dabei zu.
    Als ich fertig war, beugte ich mich über sie und gab ihr einen Kuß.
    »Hat es einen Sinn, auf dich zu warten?« fragte Vicky.
    »Ich weiß nicht, wie lange ich im Institut zu tun haben werde. Falls du bei meiner Rückkehr noch wach sein solltest, können wir über die Zugabe reden.«
    »Wenn ich dann noch dafür in Stimmung bin.«
    »Ich bringe dich schon wieder in Stimmung, laß mich nur machen.«
    ***
    Reenas, der schwarze Druide, war Tony Ballard nach London gefolgt. Bisher war der gutaussehende Mann mit den dichten rotblonden Haaren unbemerkt geblieben.
    Er trug seinen goldbetreßten Umhang nicht mehr, weil er damit aufgefallen wäre. In einem Kaufhaus hatte er sich unauffällige Kleidung besorgt, ohne dafür zu bezahlen.
    Seither konnte er sich in den Straßen der Stadt zeigen, ohne daß sich jemand nach ihm umsah. In seiner Brust brannte ein eiskaltes Feuer.
    Er hatte in Schottland seinen blauen Kristall verloren, der für ihn Schutz und Waffe gewesen war, und er wollte sich mit diesem Verlust nicht einfach abfinden.
    Wenn er wieder so stark wie früher sein wollte, mußte er sich den Zeitkristall zurückholen. Nur dann standen ihm wieder jene gefährlichen Kräfte zur Verfügung, die ihn bis vor kurzem so gefürchtet gemacht hatten.
    Er brauchte den magischen Kristall. Ohne ihn war er nicht stärker als ein normaler Mann, und es war ihm auch nicht möglich, von einer Zeit in die andere zu wechseln.
    Der blaue Kristall war nicht nur eine Waffe, sondern auch ein Transportmittel. Welchen Weg er genommen hatte, wußte Reenas. Ihm war bekannt, daß Parapsychologen versuchten, das Geheimnis des Kristalls zu ergründen.
    Wenn ihnen das gelang, würde der Zeitkristall für ihn verloren sein. Wenn die Parapsychologen es schafften, den blauen Kristall zu aktivieren, konnten sie ihn gegen ihn einsetzen.
    Diese
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