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1397 - Der Vampir und die Wölfe

1397 - Der Vampir und die Wölfe

Titel: 1397 - Der Vampir und die Wölfe
Autoren: Jason Dark
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wurde, und es bestand durch die Schienen auch eine Verbindung zum Bahnhof.
    Mallmann und Glenda erreichten das Gelände. Es war weit genug vom Bahnhof weg, und niemand hatte gesehen, wohin Mallmann mit seiner Beute gelaufen war. Und als die sah er Glenda an – als seine Beute!
    Dass es seinen Wölfen gelungen war, Sinclair und Marek zu zerreißen, daran glaubte er nicht wirklich. Zudem hatte er Schüsse gehört und konnte sich leicht ausrechnen, was passiert war. Die beiden würden sich auf die Suche machen, und wenn sie Glück hatten, würden sie auch in genau die richtige Richtung laufen.
    Aber es würde dauern, bis sie diesen Ort erreichten. Bis sie es geschafft hatten, war Glenda Perkins längst zur Blutsaugerin geworden.
    Er hielt an – und schleuderte sie von sich. Glenda fiel nicht zu Boden. Sie hatte sich schnell fangen können, aber sie fühlte sich trotzdem in die Enge getrieben.
    Mallmann stand sehr nahe vor ihr. Der Blick wurde von dem roten D auf seiner Stirn angezogen und ebenfalls von dem breit grinsenden Mund, der die beiden lanzenartigen Zähne freiließ, die sich bald in ihre Haut bohren sollten.
    Zunächst sprach niemand von ihnen. Bei Glenda kondensierte der Atem vor den Lippen. Bei Mallmann war nichts davon zu sehen. Ein Vampir muss nicht atmen, denn er lebt nicht, er existiert nur.
    »Es ist bald so weit!«, flüsterte der Blutsauger. »Darauf habe ich gewartet. Sinclair wird nichts anderes übrig bleiben, als dich zu vernichten, wenn er dich wiedertrifft. Vielleicht behalte ich dich auch für eine Weile und werde dich mit in meine Vampirwelt nehmen. So wie ich es mit Jane Collins vorhatte, doch da machte mir Assunga einen Strich durch die Rechnung!« [2]
    Glenda schwieg. Der Lauf hatte sie angestrengt. Sie musste zunächst ihren Atem unter Kontrolle bekommen, aber sie hatte auch gelernt, nicht aufzugeben und immer an die Chance zu glauben, bis zuletzt.
    Dracula II leckte über seine Lippen. Für ihn war es der ideale Platz, denn die Spitzen der Sträucher wuchsen hoch bis zu ihren Köpfen. So leicht würde man sie nicht entdecken.
    Er schaute sich Glenda an. Vom Kopf bis zu den Füßen musterte er sie, als wollte er sie sezieren. In seinen dunklen Augen war kein Gefühl zu sehen, nicht mal die Gier nach dem Lebenssaft leuchtete darin.
    »Komm her!«, flüsterte er heiser.
    Glenda wollte es ihm nicht zu leicht machen und schüttelte den Kopf.
    »Ach – du willst nicht?«
    Sie dachte an die Beretta in ihrer Tasche, zog sie hervor und ließ Mallmann in die Mündung blicken.
    »Oh«, sagte er nur.
    »Du weißt, womit das Magazin geladen ist?«
    »Ich kann es mir denken. Vielleicht rieche ich die geweihten Silberkugeln sogar.«
    »Das ist praktisch, denn dabei wird es nicht bleiben. Ich denke, dass du sie bald auch spüren wirst, wenn ich sie in deinen verdammten Balg hineinjage!«
    Der Supervampir hob die Augenbrauen. »Und das würdest du wirklich tun?«
    »Was sollte mich davon abhalten?«
    Er lachte spöttisch. »Hat dein Freund Sinclair dir nicht erklärt, dass ich gegen geweihte Silberkugeln immun bin?« Er breitete die Arme aus und präsentierte seinen Oberkörper. »Bitte, du kannst schießen. Du wirst mich bestimmt nicht verfehlen!«
    Glenda zögerte. Sie schluckte, und sie zog die Luft durch die Nasen ein. Der Blutsauger hatte leider Recht. John Sinclair hatte ihr von seiner Stärke berichtet. Er war mit normalen Waffen nicht zu vernichten, denn er befand sich im Besitz des Blutsteins. Glenda hätte wer weiß was dafür gegeben, wenn es ihr gelungen wäre, an den Stein heranzukommen.
    So aber musste sie passen.
    Sie senkte die Waffe und ebenso den Blick und hörte ihr Herz überlaut schlagen.
    Mallmann hatte genug geredet. Er wollte endlich das Blut der jungen Frau trinken und ging auf Glenda zu.
    Er zerrte seine Lippen abermals in die Breite und war jetzt so nahe an Glenda heran, dass er sie mit seinen ausgestreckten Händen berühren konnte, was er auch tat.
    Beide Hände legte er ihr auf die Schultern. Für einen Fremden musste es so aussehen, als stünde sich ein Liebespaar gegenüber, zumal Mallmann noch lächelte.
    »Glenda Perkins, meine Braut!«, flüsterte er.
    Jetzt streichelte er ihr über die Wangen. Er genoss diese Liebkosungen, besonders, weil er daran dachte, dass diese Person seinem Erzfeind Sinclair zugetan war.
    In wenigen Minuten würde sie ihm gehören.
    Das Streicheln hörte auf. Aber die Hände des Blutsaugers lagen noch an ihren Wangen, und dort übte Mallmann
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