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1394 - Im Auftrag der Toten

Titel: 1394 - Im Auftrag der Toten
Autoren: Unbekannt
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des Netzgängerschiffs den Raum rings um die Flottenkonzentration und das Nachod as Qoor überwachte, warf ein: „Als du noch Lordadmiral der USO warst, hast du nur ungern massierte Kräfte eingesetzt, hörte ich. Da bevorzugtest du Einsätze kleiner Gruppen von wenigen Frauen und Männern. Hat sich dein Sinn gewandelt?"
    „Kein bißchen", gab der Arkonide lächelnd zurück. „Heute wie früher paßt sich meine Taktik den jeweiligen Gegebenheiten an."
    Er schaltete den Hyperkom ein und sprach das Kodewort, das den Kommandanten der Schiffe des Expeditionskorps sagte, daß sie sich um die KARMINA scharen und die vorgegebene Formation einnehmen sollten, um zur JUNAGASH vorzustoßen.
    Auf den Bildschirmen der Ortung konnte Atlan wenig später sehen, wie sich die zehn 200-Meter-Raumer, das 500 Meter durchmessende TSUNAMI-Schiff CORDOBA und die CIMARRON in Bewegung setzten und den Positionen zustrebten, die zur Einnahme einer Keilformation notwendig waren.
    Seine Taktik beruhte nicht nur auf der Überlegung, daß er starke Kräfte benötigen würde, um seinen Freund aus der Gewalt des Gegners herauszuhauen, dessen Zahl und Kampfmittel er als nicht gering einschätzte. Sie besaß auch eine psychologische Komponente. Die Benguel und Juatafu sollten sehen, daß ihre Imago Atlan weder hilflos noch zaghaft war. Er hoffte, daß sie dadurch ermuntert wurden, dann, wenn es darauf ankam, ihm bei der Befreiung ihrer anderen Imago zu helfen.
    Er runzelte die Stirn, als der Hyperkommelder summte und gleich darauf Ratber Tostans Abbild auf dem Bildschirm erschien. „Was gibt es?" fragte er den ehemaligen USO-Spezialisten und Suchtspieler.
    Die tiefliegenden Augen in Tostans Totenschädel flammten. „Ich bitte darum, mit der CORDOBA um zwei Sekunden in die Zukunft auszuweichen und mich sozusagen als unsichtbare Eingreifreserve zur Verfügung zu halten!" sagte er eindringlich.
    Selbstverständlich waren seine Worte vom Hyperkom der TS-CORDOBA hochwertig kodiert worden, bevor sie gesendet wurden - und ebenso selbstverständlich hatte der Dekoder im Hyperkom der KARMINA sie wieder in Klartext verwandelt. „Warum?" fragte Atlan nur. „Weil im Zentrum der JUNAGASH der Feind steckt", erklärte Tostan hart. „Und ich bin sicher, daß es sich um Afu-Metem handelt. Der Fürst des Feuers wird nicht tatenlos zusehen, wie wir zur JUNAGASH vorstoßen, um seinen Gefangenen zu befreien. Ich denke, daß er bereits Gegenmaßnahmen eingeleitet hat, denn unsere Manöver verraten ihm unsere Absicht."
    Im ersten Moment wollte Atlan die Forderung Tostans schroff zurückweisen, doch da sagte ihm sein Extrasinn, daß das eine Trotzreaktion gewesen wäre und daß Tostans Lagebeurteilung absolut logisch sei.
    Atlan wäre nicht Atlan gewesen, wenn er noch länger gezögert hätte, einer klaren Erkenntnis zu gehorchen. „Einverstanden, Ratber!" sagte er.
    Danach wandte er sich an die Schiffskommandanten der Flotte und forderte sie zu erhöhter Alarmbereitschaft auf.
    Während die TS-CORDOBA in der Zukunft verschwand und damit unsichtbar wurde, fuhren auf allen Schiffen die Kuppeln mit den Impuls- und Intervallgeschützen sowie den Transformkanonen aus - und die Schutzschirmprojektoren wurden auf Projektions-Vorstufe geschaltet.
    Keinen Augenblick zu früh.
    Unvermittelt fielen zirka fünfzig Hauri-Raumschiffe in den Normalraum zurück - und sie hatten eine Formation eingenommen, die die vordere Hälfte der Galaktischen Expeditionsflotte halbkugelförmig umschloß.
    Und im nächsten Moment eröffneten sie ein rasendes Dauerfeuer aus allen verfügbaren Waffen.
    Doch die Schutzschirme waren dank der Vorbereitungen so schnell aufgebaut und hochgeschaltet, daß sie dem Beschuß standhielten. „Feuer frei aus allen Waffen!" befahl Atlan den Schiffskommandanten seines Verbands. „Enger zusammenrücken! An Stronker und Lavoree: Verbindung mit TS-CORDOBA aufnehmen! Tostan soll in einer Minute mitten in der dichtesten Konzentration von Hauri-Schiffen in die Gegenwart zurückkehren und uns mit einem Feuerschlag Luft verschaffen. Einzelheiten bleiben ihm überlassen."
    „Verstanden!" ertönte Stronkers Stimme. „Wird schon ausgeführt."
    Atlan nickte kaum merklich.
    Er wußte, daß er sich auf Stronker Keen und seine Lebensgefährtin verlassen konnte. Keen hatte sich schon vor zweiundzwanzig Jahren als Chef des Psi-Trusts in Shisha Rorvic hervorragend bewährt.
    Ungefähr ein Jahr später war er als sogenannter Sturmreiter der Hüter einer der Mini-Erden gewesen
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