Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1390 - Die Tore DORIFERS

Titel: 1390 - Die Tore DORIFERS
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Jeder Flecken stellte ein psionisches Informationsquantum dar, und jedes dieser Psiqs repräsentierte eine potentielle Zukunft oder Vergangenheit. Entlang nicht erkennbarer Linien wälzte sich ein farbiger Reigen irgendwelchen Zielen zu; Psiqs verbanden und trennten sich, manchmal entstanden lange Ketten beliebiger Anzahl.
    Es gab keine Verbindung von Bestand im Innenraum des Nachod as Qoor. Und wenn es doch eine gab, so war in ihr die einzig mögliche Zukunft innerhalb einer gewissen Zone enthalten. Dies betraf nicht den Herrschaftsbereich der Intelligenzen dort - soviel wußte Rhodan. Ein Kosmonukleotid gab sich nicht mit Kriegen, Begegnungen oder epochalen Erfindungen ab. Seine Hoheitszone waren die Naturgesetze und kosmischen Ereignisse.
    Wie zum Beispiel das Psionische Netz ... oder das ungelöste Rätsel um den Transfer Hangays. „Waqian, ich halte das nicht aus." Rhodan warf einen kurzen Blick zur Seite, wo Beodu zusarnmengekrümmt in seinem Sessel hockte und die Augen bedeckt hielt. Der kleine Attavenno bot ein Bild des Jammers. Und doch konnte Rhodan ihm nicht helfen, weil all seine Aufmerksamkeit gebunden war. Es bedurfte nur des kleinsten Anstoßes, dann würde ihm die Kontrolle über die LEDA entgleiten, sie würde mit dem nächstbesten Psiq kollidieren und in einer potentiellen Zukunft oder Vergangenheit stranden. In DORIFER waren schon viele Netzgänger dieser Gefahr zum Opfer gefallen. Keiner von ihnen hatte je den Rückweg gefunden. Die einzige Ausnahme bildete sein Freund Atlan, aber der hatte damals Eirene bei sich gehabt. Eirene. Rhodan dachte flüchtig an seine Tochter, in deren Adern ein wenig Kosmokratenblut floß. Wo mochte sie sich aufhalten? Doch er konnte der Frage keine echte Aufmerksamkeit widmen, weil sie einem riesigen, gewundenen Strang aus Psiqs gefährlich nahe waren. Im Mentalverbund mit LEDA änderte er vorsorglich den Kurs. „Ich kann das nicht länger ertragen, Waqian", klagte Beodu. „Du mußt es versuchen, mein Lieber. Wenn ich mich jetzt um dich kümmere, sind wir so gut wie tot. Ich darf nicht aus dem Gleichgewicht geraten. Dann verliere ich die Kontrolle über die Steuerung. Du solltest einfach nicht hinsehen..."
    „Aber das tue ich nicht!" protestierte der Attavenno. „Es ist etwas anderes, als ob mich die Flecken da draußen irgendwie mit Energie vollpumpen."
    Rhodan gab keine Antwort. Hätte er Beodu die Qualen ersparen können, er hätte es bereitwillig getan, doch die Möglichkeit bestand nicht. Er versank förmlich im grünen Hintergrundleuchten des Nachod as Qoor, er versuchte, sich als organischer Bestandteil des farbigen Psiq-Reigens zu fühlen.
    Ist alles in Ordnung mit dir? fragte die LEDA auf mentalem Weg.
    Natürlich, gab Rhodan ebenso zurück. Nur im Innern eines Kosmonukleotids war ihnen diese Kommunikationsform möglich. Kannst du schon etwas über unsere Umgebung aussagen? Inwiefern unterscheidet sich dieses Objekt von DORIFER?
    Noch keine definitiven Ergebnisse. Aber ich bin nicht so sicher, daß es sich von DORIFER unterscheidet.
    Aus irgendeinem Grund versetzte die Auskunft Rhodan einen milden Schock. Er geriet nahe an die nächste Psiq-Kette heran, und nur ein waghalsiges Ausweichmanöver ließ sie davonkommen. Kläre das auf jeden Fall, bat er. Und dann kommst du mir nicht mit unklaren Andeutungen davon.
    Rhodan fragte sich unwillkürlich, wie es außerhalb der Kapsel in Wahrheit aussah. Der mentale Verbund zwischen ihm und LEDA lieferte ein „gefälschtes", menschlicher Auffassungskraft angepaßtes Bild. Als Geschöpf des vierdimensionalen Normalraums war er offenbar außerstande, fünfdimensionale Wirklichkeit zu begreifen.
    Ich glaube, ich habe jetzt die Antwort... begann LEDA. „Waqian!"
    Beodus Aufschrei ließ Rhodan zusammenzucken und in die enge Umgebung der Kapsel zurückfinden.
    Beinahe hätte er die Kurskontrolle verloren - aber nur beinahe. Das Vorkommnis bestätigte ein weiteres Mal die Gefahren einer jeden Passage durch Kosmonukleotide, wobei Rhodan allerdings zugeben mußte, daß er im Grunde nur mit DORIFER Erfahrungen gesammelt hatte. „Was ist denn los, Beodu?" erkundigte sich der Mann ungehalten. „Da, der Ortungsschirrn für den rückwärtigen Bereich!"
    Natürlich nahm Beodu auf gänzlich andere Weise wahr, als es Rhodan im Verbund mit LEDA tat. Das allerdings hieß nicht, daß der Attavenno in jedem Fall Unsinn redete, und Rhodan wurde sich der Tatsache bewußt, daß tatsächlich ein Objekt hinter ihnen existierte. Worum
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher