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1387 - Das Finale

1387 - Das Finale

Titel: 1387 - Das Finale
Autoren: Jason Dark
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Erzählungen, dass sie existierten.
    Sir James hatte sie noch nicht entdeckt. Dafür Glenda. Sie beobachtete, wie die ekligen Dinger aus mehreren Spalten krochen und fast so etwas wie einen Halbkreis um sie schlossen.
    »Verdammt!«, sagte sie nur.
    »Was haben Sie?«
    »Die Würmer!«
    Sie sah den erstaunten Blick des Superintendents auf sich gerichtet. »Welche Würmer, Glenda?«
    »Drehen Sie sich um, Sir!«
    Das tat er. Nicht sehr schnell, aber Sekunden später weiteten sich seinem Augen. Er gab keinen Kommentar ab, presste die Lippen zusammen, man hörte sein Schnaufen, und als er Glenda wieder anschaute, flüsterte er fragend: »Sie sind gefährlich?«
    Glenda lachte und entschuldigte sich sofort dafür. »Sorry, Sir. Sie sind nicht nur gefährlich, sondern lebensgefährlich. John Sinclair hat sie mal als Ghoulwürmer bezeichnet, und ich denke, dass er damit nicht falsch gelegen hat.«
    Sir James schwieg. Er gehörte zwar nicht zu denjenigen, die sich in die Schlacht warfen, sondern im Hintergrund blieben, aber er kannte sich aus, weil er von Sinclair und Suko stets informiert wurde.
    Ghouls, diese ekligen Dämonen, waren auch ihm nicht unbekannt. Man konnte sie als Leichenfresser bezeichnen. Oder sie mit den Aasgeiern aus der Natur vergleichen.
    Wichtig war, dass sie totes Fleisch brauchten. Das hatte sie in dieser Welt genügend bekommen, denn sie hatten dem Schwarzen Tod dabei geholfen, sie von den Vampiren zu befreien.
    Da es die Blutsauger nicht mehr gab, waren sie auf neue Nahrung angewiesen. Und genau die bot sich ihnen jetzt – Glenda Perkins und Sir James Powell.
    Glenda stellte sich die Frage, ob Saladin gewusst hatte, was hier aus der Erde kriechen würde. Wenn ja, dann nahm er ihren Tod in Kauf, worüber sie sich schon wunderte, denn das würde bedeuten, dass er mit ihnen beiden abgeschlossen hatte.
    Zum Glück war Sir James ein Mensch, der nicht so leicht in wilde Panik verfiel. Er lies nicht von seinen alten Gewohnheiten ab, rückte die Brille zurecht und meinte nur: »Ich denke, dass wir etwas unternehmen sollten.«
    »Stimmt.«
    »Was schlagen Sie vor?«
    »Flucht.« Glenda grinste ihren Chef für einen Moment an. »Ich weiß, dass es Ihnen nicht passt, Sir, aber ich sehe im Moment keine andere Möglichkeit. Wir müssen von hier verschwinden, denn wenn die Würmer angreifen, können wir ohne Waffen nichts gegen sie unternehmen.«
    »Das stimmt in der Tat.«
    »Dann sollten wir uns beeilen!«
    Keine Panik, keine Angst. Ein Mensch wie Sir James Powell blieb auch jetzt gelassen, obwohl das, was er erlebte, für ihn völlig neu war. So etwas hatte er noch nie erlebt, denn normalerweise saß er im Büro und delegierte.
    Ruhig schaute er sich um und stellte fest, dass es nicht bei dem Halbkreis aus Ghoulwürmern geblieben war. Inzwischen musste es sich unter ihnen »herumgesprochen« haben, dass eine perfekte Beute in ihr Revier gelangt war, denn auch aus anderen Spalten strömten sie hervor und waren dabei, sie zu umzingeln.
    Auch Glenda hatte diese Tatsache entdeckt. Allmählich glaubte sie daran, dass es kein Zufall war, dass Saladin sie gerade an diesen Ort der finsteren Welt geschleppt hatte. Hier brauchte er sie nicht unter Kontrolle zu halten, und letztendlich waren sie nur so etwas wie Ballast, denn tatsächlich kam es ihm auf andere Personen an. Da standen John Sinclair und Suko an der Spitze.
    Um John und Suko aber würde sich der Schwarze Tod kümmern.
    Das hatte Saladin ihnen eröffnet. Sie sollten zu schwarzen Skeletten verbrennen und dem Schwarzen Tod bis in die Ewigkeit dienen.
    Wichtig war, dass Glenda und Sir James den verdammten Kreis durchbrachen, solange es noch Lücken zwischen diesen Bestien gab.
    Aber das würde nicht einfach werden, denn die Ghoulwürmer schwangen ihre Körper hin und her wie Schlagen, die den Bewegungen ihres Beschwörers folgten.
    »Ich denke, dass wir es versuchen sollten, Glenda«, schlug Sir James mit ruhiger Stimme vor.
    »Genau. Ich möchte, dass Sie hinter mir bleiben. Ist das okay für Sie?«
    »Ja.«
    Glenda lächelte ihrem Chef noch mal zu. Sie wollte ihm Mut machen. Nie hätte sie gedacht, dass sie einmal in einer derartige Situation geraten würde, aber das Leben hielt eben immer die größten Überraschungen bereit.
    Noch einmal schaute sie sich um. Sie sah die Ghoulwürmer, aber ihre Gedanken beschäftigten sich mehr mit ihrer eigenen Person. Sie dachte daran, welches Schicksal sie in den letzten Monaten erlebt hatte und was nun in ihr steckte,
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