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1373 - IMAGO

Titel: 1373 - IMAGO
Autoren: Unbekannt
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auf Vailach-Gom, weil er nach etwas Wichtigem suchte, vielleicht nach einer Spur. Wenn es gelänge, Vailach-Gom zu finden, könnten wir womöglich entdecken, was Puradaan verborgen blieb, weil er, anstatt suchen zu können, gegen Granjcar kämpfen mußte."
    „Und wie stellst du dir das vor", lächelte Perry Rhodan, „Vailach-Gom zu finden?"
    „Ich weiß es nicht, Waqian", antwortete der Attavenno
     
    *
     
    Beodu war zur Ruhe gegangen. Die kleine, enge Kabine auf LEDAS Oberdeck bot nicht genug Raum für zwei Personen. Und wenn der Zwerg-Venno auch nur einen Meter groß war, so war er doch unbestreitbar eine Person mit Anrecht auf eine gewisse Privatsphäre. Sie hatten es sich angewöhnt, im Fünfstundenturnus zu schlafen und zu wachen. In den vergangenen Wochen hatte sich der Rhythmus eines fünfzehnstündigen Bordtages eingependelt, von dem jeweils fünf Stunden schlafend und zehn wachend verbracht wurden.
    Am 3. Juni 447 war LEDA von Namrong aufgebrochen. Namrong war der 13. Mond des Planeten Zimbon im Anklam-System. Der Aufbruch hatte sich eher in der Art einer Flucht vollzogen. Es war keine Gelegenheit mehr gewesen, sich von Ren-No zu verabschieden. Aber der Kartanin würde verstehen, warum seine Gäste sich auf so abrupte Weise abgesetzt hatten. Der Imago-Kontakt hatte verhindert werden müssen.
    Gegen Ende Mai waren im Raumsektor Anklam riesige Raumschiffsverbände aufgetaucht. Die Fahrzeuge gehörten zwei Typenklassen an. Eine davon war die des Robotschiffs JUATAFU, der anderen war Perry Rhodan auf dem Planeten Tuyon begegnet, als die Benguel in klobig wirkenden Raumschiffen die Flucht vor Ren-Nos Invasionsflotte ergriffen. Die Besatzungen der insgesamt zehntausend Fahrzeuge waren dementsprechend Benguel und Juatafu, die sich im Anklam-System eingefunden hatten, weil sich hier irgendwo IMAGO befinden müsse.
    Niemand wußte, was er sich unter diesem Begriff vorzustellen hatte.
    Selbst die Juatafu und die Benguel hatten nur eine ungewisse Ahnung, wonach sie eigentlich suchten.
    Aber es war bald offenbar geworden, daß Imago - was auch immer die Bedeutung des Wortes sein mochte – mit Perry Rhodan identisch sein müsse.
    LEDA hatte Rhodan geraten, das Weite zu suchen, bevor die Benguel und Juatafu Kontakt mit ihm bekamen; und Rhodan war dem Rat gerne gefolgt, denn die Angelegenheit war ihm im höchsten Grad unheimlich.
    Seit dem 3. Juni 447 irrte die LEDA in den Weiten der Galaxis Hangay umher, stets auf der Hut und vor allem auf der Suche nach Anzeichen, die darauf hinwiesen, daß die Benguel und Juatafu Imagos Spur gefunden haben könnten. Jetzt, vier Wochen später, konnte als sicher gelten, daß derartige Befürchtungen überflüssig waren. Aus Hyperfunksprüchen, die LEDA hin und wieder auffing, ging hervor, daß die vereinigten Flotten sich weiterhin im Anklam-System aufhielten und dem Projektteam, das unter Ren-Nos Leitung stand, zur Last fielen.
    Womit Perry Rhodan sich wieder in derselben Lage befand wie vor fünf Monaten, als DORIFER ihn nach Tarkan schleuderte: Er war in einem fremden Universum gefangen. Es gab einen Weg, der zurück ins Standarduniversum führte - Meekorah nannten es die Kartanisch sprechenden Völker von Hangay.
    Einhundert Milliarden Sterne, die in zwei Schüben aus Tarkan nach Meekorah transferiert worden waren, bildeten den Beweis dafür. Aber niemand kannte diesen Weg. Es war niemand da, den Perry Rhodan hätte um Rat fragen können. Selbst die Kartanin, deren Projekte auf den Transfer der gesamten Galaxis Hangay abzielten, waren unwissend. Sie erhielten die Informationen, die sie zur Durchführung ihrer Vorhaben brauchten, von einer geheimnisvollen Institution, die sie die Zentrale Wissensautorität nannten.
    Niemand wußte, wo die Zentrale Wissensautorität sich befand, und sie entließ Informationen immer nur in kleinen Schüben, immer nur in solchen Mengen, wie sie für die Beseitigung eines unmittelbaren Problems im Projektablauf gebraucht wurden. Das Wissen selbst der Projektleiter - wie Ren-Nos zum Beispiel - war bruchstückhaft, und selbst das sagte man nur mit einer guten Portion Wohlwollen.
    Perry Rhodans hatte sich eine Art dumpfer Resignation bemächtigt. Ihn drückte die Sorge, wie das Standarduniversum auf die Ankunft von 100 Milliarden Sternen aus einem fremden Kosmos reagiert haben mochte. Die astrophysischen Auswirkungen eines solchen Vorgangs besaßen Langzeitcharakter, aber der psychische Schock für die Völker der Lokalen Gruppe mußte gewaltig gewesen
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