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1370 - Amoklauf der Wissenden

Titel: 1370 - Amoklauf der Wissenden
Autoren: Unbekannt
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es getan hatte. Der Verfall der Tränen N'jalas machte auf Kartan gewaltige Fortschritte. Wenn es in diesem Tempo weiterging, würde es auf der Hauptwelt der Kartanin schon bald keine Esper mehr geben. „Was willst du ihnen sagen?" fragte Poerl den Mausbiber. „Das sie sich umstellen müssen", erwiderte Gucky. „Das hat Shu-Han-H'ay zwar schon von Nikki und mir gehört, und sie hat es ihren Kolleginnen auch fast wortwörtlich mitgeteilt, aber das reicht offenbar nicht.
    Sie werden eine solche Warnung erst ernst nehmen, wenn die Stimme höchstpersönlich es ihnen sagt."
    „Du mußt ihnen auch den Rest der Wahrheit verraten", drängte Poerl Alcoun. „Daß sie aus Tarkan stammen und daß Hangay ihre eigentliche Heimat ist - alles."
    „Das wird eine sehr umfangreiche Botschaft", meinte Gucky.
    Die Tefroderin schüttelte den Kopf. „Das muß nicht sein", sagte sie. „Die Voica sind alles andere als geschwätzig. Da die Hohen Frauen jedes Wort glauben, das ihnen die Stimme von Ardustaar sagt, können wir uns ganz kurz fassen. Ich werde dir helfen, die Botschaft so zu formulieren, wie die Wissenden es tun würden."
    „Dir liegt sehr viel an den Kartanin", stellte Gucky fest. „Ja", sagte Poerl einsilbig und machte sich an die Arbeit.
    Wenig später nahm der Ilt zuerst Shu-Han-H'ay telepathisch aufs Korn. Sie war die klügste und wachsamste unter den sieben Hohen Frauen, und gleichzeitig hatte sie die Lage wohl auch am besten begriffen. Wenn es ihm gelang, Shu-Han-H'ay zu täuschen, würden auch die anderen auf den Trick hereinfallen.
    Und es gelang.
    Shu-Han-H'ay empfing die Botschaft, und sie akzeptierte jedes Wort der vermeintlichen Stimme von Ardustaar.
    Gucky nahm sich das nächste Ziel vor, und wenig später waren alle Hohen Frauen informiert. Sie hatten nichts Eiligeres zu tun, als sich schleunigst miteinander in Verbindung zu setzen und die von der Stimme empfohlenen Notmaßnahmen zu besprechen. „Mehr kann ich nicht tun", sagte Gucky schließlich erschöpft. „Sie haben der Stimme versprochen, ihr Bestes zu geben und alles zu tun, um ihr Volk vor einer noch schlimmeren Katastrophe zu bewahren. Den Rest müssen wir den Kartanin überlassen. Ich hoffe nur, daß sich jetzt nicht plötzlich die echte Stimme von Ardustaar meldet und den Hohen Frauen das genaue Gegenteil von dem erzählt, was ich ihnen gesagt habe."
    Aber die Stimme von Ardustaar schwieg noch immer.
     
    6.
     
    Oogh at Tarkan hatte endlich eine Möglichkeit gefunden, Kontakt zum Scotaming herzustellen.
    Beeinflussen konnte er es jedoch leider nicht.
    Vom Scotaming erfuhren sie, daß die Voica kurz nach dem Start den Robotern von Ctl befohlen hatten, das gesamte System zu aktivieren und sich für die Wissenden zur Verfügung zu halten.
    Inzwischen war die NARGA SANT im Raknor-Nebel eingetroffen. Das Schiff befand sich in einer Umlaufbahn um den Planeten der Roboter. Die Roboter von Ctl hatten die Voica mehrmals angefunkt und um weitere Anweisungen gebeten, aber die Wissenden hatten nicht darauf reagiert.
    Dao-Lin-H'ay konnte das Scotaming ohne besondere Mühe dazu bewegen, eine Botschaft an die Roboter weiterzuleiten. Die Maschinen sollten sich ruhig verhalten und sich erneut desaktivieren, wenn nicht innerhalb einer bestimmten Zeitspanne neue Befehle an sie ergingen. „Du hättest ihnen befehlen sollen, sich gleich abzuschalten und nicht mehr auf die Befehle der Voica zu reagieren", bemerkte Oogh at Tarkan vorwurfsvoll. „Das ist leider nicht möglich", erklärte Dao-Lin.
    Und danach konnten sie wieder einmal nichts weiter tun, als an den fremdartigen Schaltelementen herumzubasteln und zu hoffen, daß es ihnen irgendwie gelingen würde, eine Stelle zu finden, von der aus sie dem Scotaming vorrangige Befehl erteilen konnten.
    Sie wußten nicht, was die Voica in dieser Zeit trieben. Sie unternahmen jedenfalls keinen weiteren Versuch, Dao-Lin und Oogh at Tarkan mit Hilfe von Robotern aufzuspüren und umzubringen. Sie kümmerten sich auch nicht um die Roboter von Ctl. Sie erteilten dem Scotaming keine Befehle.
    Auch das Scotaming hatte zu diesem Thema nichts zu sagen.
    Und dann drang plötzlich die Stimme von Nana-Bea-Voica aus einem der Lautsprecher. „Scotaming!" rief Nana-Bea-Voica befehlend. „Wir befehlen dir, die folgenden Koordinaten anzusteuern!"
    Dann folgte eine Reihe von Zahlen.
    Oogh at Tarkan sah Dao-Lin fragend an, aber die Kartanin antwortete rnit einer ratlosen Geste. „Ich kann damit auch nichts anfangen", sagte sie leise.
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