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1358 - Im Dimensionsgefängnis

Titel: 1358 - Im Dimensionsgefängnis
Autoren: Unbekannt
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beschützt werden, solange Gucky nicht bei euch ist."
    „Und außerdem bin ich ein Mädchen ohne große Einsatzerfahrung und deshalb nur hinderlich, wenn es hart auf hart kommt", erwiderte Perrys Tochter trotzig resignierend. „Unser Arkonidenfürst hat Angst um dich", spottete Gucky gutmütig.
    Das brachte Eirene zum Lachen.
    Damit war alles geklärt.
    Nachdem Bao at Tarkan uns erklärt hatte, wo sich die Kolonie der Zataras befand, brachen Gucky, Ras und ich' auf ...
    Wir hatten uns noch nicht weit vom Scotaming entfernt, als sich mir die Konstruktionsprinzipien des Riesenschiffs so offenbarten, wie es bei meinem Eindringen durch ein Schott über dem Scotaming nicht möglich gewesen war.
    Wichtigste Fakten waren die horizontale Anordnung der einzelnen Hauptdecks und die vertikale Anordnung der Querwände - alles relativ zur Längsachse der NARGA PUUR. Durch diese Bauweise war zweifellos eine hohe Festigkeit gegenüber starken Vortriebsbelastungen und Verwindungskräften erreicht worden. Dazu kam, daß die Längsträger zusätzlich abgestrebt waren. Zahlreiche Antigravschächte führten vertikal von der unteren zur oberen Zellwandung - beziehungsweise umgekehrt. Das aber hatte ich mir schon gleich nach dem Betreten der NARGA PUUR ausrechnen können, als ich feststellte, daß die künstliche Schwerkraft vertikal verlief.
    Wir entdeckten außerdem die Röhren von Vakuum-Rohrbahnen, die parallel zur Horizontalachse verliefen und die Querwände in druckfesten Rohrdurchlässen passierten. In unserer Sektion des Schiffs waren jedoch keine Vakuzüge unterwegs. Das konnte sich allerdings schnell ändern, weshalb wir es vorzogen, uns nicht innerhalb der Röhren vorwärts zu bewegen.
    Wir benutzten statt dessen einen Korridor mit kleinem Querschnitt, der uns dazu zwang, im Gänsemarsch zu gehen. Ohnehin hatten wir nur rund anderthalb Kilometer horizontal in Richtung Bug zurückzulegen und etwa fünfhundert Meter durch einen Antigravschaft abwärts zu schweben.
    Selbstverständlich hätten Gucky und Ras auch mit mir teleportieren können. Sie boten mir das auch an.
    Aber ich lehnte ab, obwohl wir nach Baos Erklärungen genau wußten, wo die Kolonie der Zataras lag.
    Aufgrund der unklaren Verhältnisse an Bord wollte ich jedoch kein unnötiges Risiko eingehen. Vor allem fürchtete ich, die beiden Teleporter könnten in Antipsi-Sperren geraten und dabei Schaden nehmen.
    Diese Vorsichtsmaßnahme konnten wir uns allerdings nicht leisten, weil Bao at Tarkan mir einen handlichen Kodeimpulsgeber überreicht hatte. Mit seiner Hilfe öffneten sich die Schotte der Querwände vor uns.
    Ein Sesamöffnedich war dieser Kodeimpulsgeber jedoch nicht. Wir stellten es fest, als wir am Außenschott einer großen Luftschleuse vorbeikamen, hinter der ich eine geräumige Schaltzentrale vermutete. Hier versagte der invariable Kode, der nur durch einen einfachen Knopfdruck aktiviert werden konnte. „Soll ich springen?" fragte Gucky eifrig. „Nein", entschied ich nach kurzem Überlegen. „Es besteht keine Notwendigkeit für uns, diese Schaltzentrale zu betreten. Folglich wäre es nicht gerechtfertigt, aus purer Neugier ein Risiko einzugehen."
    Sinnend fügte ich, halb zu mir selbst, hinzu: „Ja, wenn ich einen der Könner des ehemaligen Thunderbolt-Teams dabeihätte: Harl Dephin oder Cool Aracan, den genialen siganesischen Kybernetiker...!"
    Ras und Gucky waren nicht beleidigt. Sie wußten, wie ich das mit den Könnern gemeint hatte. Nur spezialisierte siganesische Mikro-Techniker hätten den simplen Kodeimpulsgeber, den Bao mir mitgegeben hatte, untersuchen und nach Belieben manipulieren können, sofern seine Kapazität erweiterungs- und ausbaufähig war. Wir Hominiden waren in dieser Hinsicht von der Natur stiefmütterlich behandelt worden. (Natürlich rügte mein Extrasinn meine Einstufung des Mausbibers als Hominiden - und streng wissenschaftlich betrachtet geschah das zweifellos zu Recht ,aber in Gedanken durfte ich Gucky schon gefühlsmäßig einstufen.) Du denkst zuviel an Nebensächlichkeiten, mahnte der Extrasinn.
    Ich riß mich zusammen. Nachdem ich mich mit den beiden Mutanten verständigt hatte, gingen wir weiter.
    Wenige Minuten später hob der Mausbiber die Hand. Er tat das in typisch terranischer Manier. Das war allerdings nicht verwunderlich, wenn man bedachte, wie lange er schon unter Menschen lebte. „Sie sind ganz in der Nähe!" flüsterte er. „Ich spüre es, auch wenn ich ihre Gedanken nicht lesen kann."
    Ich memorierte
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