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1357 - Nach dem Holocaust

Titel: 1357 - Nach dem Holocaust
Autoren: Unbekannt
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haben."
    „Ihr könntet uns helfen, sie unschädlich zu machen", sagte Bao at Tarkan, ohne zu den Vermutungen des Mausbibers Stellung zu nehmen.
    Gucky kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. „Soll das eine Bitte um Beistand sein?" fragte er. „Wenn du es so ausdrücken willst, ja."
    „Du machst mir vielleicht Spaß! Auf Hubei kämpfen die Lao-Sinh ums nackte Überleben, du schickst ihnen erst die Mamositu und dann deine Kartanin, die sich aufführen wie die Axt im Walde, und jetzt hast du auch noch den Nerv, mich um Hilfe zu bitten!"
    „Ich sehe nicht, was das eine mit dem anderen zu tun hat."
    „So? Dann will ich es dir erklären! Wir haben dort unten alle Hände voll zu tun, und dank deiner rührenden Anteilnahme am Schicksal der Lao-Sinh sind unsere Probleme nicht gerade kleiner geworden.
    Wir haben dich um Hilfe gebeten, weil wir es aus eigener Kraft nicht schaffen. Woher sollen wir nun auch noch Zeit und Kraft nehmen, um uns mit deinen Problemen zu befassen?"
    Bao at Tarkan schien lange und gründlich über dieses Problem nachzudenken. Wahrscheinlich war es ihm tatsächlich nie in den Sinn gekommen, daß jemand an seinen Schwierigkeiten nicht interessiert sein könnte. Er war von sich und der Bedeutung seiner Mission so erfüllt, so überzeugt, daß jeder andere es seiner Meinung nach auch sein mußte. „Ich werde euch helfen", bot er zögernd an. „Und dann helft ihr mir."
    „Moment mal!" sagte Gucky und stemmte die Hände in die Hüften. „Nicht so eilig - immer schön mit der Ruhe. Du hast schon zweimal Hilfe versprochen, und du hast deine Versprechen nicht gehalten. Ich lasse mich auf derart vage Geschäfte nicht mehr ein. Deine Leute haben schon genug Unheil angerichtet. Mehr davon können die Lao-Sinh nicht verkraften!"
    „Willst du mein Angebot ablehnen?"
    „Nicht unbedingt, aber ich möchte es gerne etwas genauer haben. Wie willst du diesmal helfen?"
    Bao at Tarkan überlegte. „Ich könnte Medikamente nach Hubei schicken", bot er schließlich an. „Meinetwegen auch Nahrungskonzentrate."
    „Das reicht nicht", sagte Gucky, der die Gunst der Stunde zu nutzen gedachte. „Die Lao-Sinh brauchen außerdem Kleidung, Decken, Verbandsmaterial, verschiedene Geräte, Ersatzteile ..."
    „Ich werde liefern, was ich kann", versprach Bao at Tarkan. „Willst du sofort mit der Suche nach dem Saboteur beginnen?"
    „Das kann ich nicht", erklärte Gucky kühl. „Wie sicher bist du eigentlich, daß es überhaupt Saboteure in der NARGA PUUR gibt?"
    „Es ist eigentlich nur eine Vermutung", gestand der Kartanin ein. „Na also. Ich werde mich in Kürze wieder bei dir melden. Wenn es dann neue Vorfälle gibt, werden wir uns darum kümmern. Ich werde Verstärkung heranholen, denn natürlich können wir über alldem die Lao-Sinh nicht vernachlässigen."
    Bao at Tarkan machte ein Gesicht, als hätte er in eine Zitrone gebissen, aber er sah wohl doch ein, daß er zur Zeit keine gute Verhandlungsbasis besaß. Gucky hoffte, daß dem Kartanin in diesem Zusammenhang noch ganz andere Erleuchtungen kamen, zum Beispiel die, daß er längst Hilfe und Beistand haben könnte, wenn er sich von Anfang an hilfsbereiter gezeigt hätte. Aber Bao at Tarkan sah nicht so aus, als neige er zur Selbstzerfleischung oder auch nur zu allerleisesten Gewissensbissen. „Die Hilfsgüter, die du den Lao-Sinh zu spenden gedenkst, sollten bald eintreffen", fügte Gucky noch hinzu, dann verschwand er. „Das ist großartig", rief Eirene, als Gucky von Baos Zugeständnissen berichtet hatte. „Abwarten", murmelte Ras Tschubai skeptisch. „Ich traue diesem Kerl nicht. Wer weiß, welchen Haken die Sache diesmal hat."
    „Er wird Wort halten", behauptete Gucky. „Wenigstens hoffe ich das. Wenn er es nicht tut, wird er sein blaues Wunder erleben, das schwöre ich! Außerdem kann er dann die Hoffnung begraben, daß wir uns mit seinen Problemen befassen, und das wird ihm gar nicht gefallen. Ihm steht das Wasser offensichtlich schon bis zum Hals."
    „Woraus schließt du das?" fragte Fellmer Lloyd spöttisch. „Das Ganze könnte auch ein Ablenkungsmanöver sein."
    „Das glaube ich nicht", meinte Gucky leichthin. „Immerhin hat er um Hilfe gebeten. Ich glaube nicht, daß er das so einfach aus freien Stücken tun würde, wenn es nicht wirklich nötig wäre."
    „Na schön", murmelte der Telepath, ziemlich skeptisch. „Gehen wir also in der NARGA PUUR auf Gespenstersuche. Oder glaubst du wirklich, daß Anhänger der Lehre vom
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