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1355 - Jagd auf den Grusel-Star

1355 - Jagd auf den Grusel-Star

Titel: 1355 - Jagd auf den Grusel-Star
Autoren: Jason Dark
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aufklang.
    Es war der Wille. Der Trieb zur Selbsterhaltung. Er brauchte nichts zu tun, denn er reagierte von ganz allein, zog die Arme an und schaffte es, sich auf die Knie zu stemmen.
    Für einen Moment drehte sich alles vor seinen Augen. Er unterschied weder Himmel noch Erde und hatte mehr den Eindruck, in einer Zentrifuge zu sitzen.
    Dann riss er die Augen auf.
    Den Wagen sah er nicht mehr. Oder nicht so, wie er ihn in der Erinnerung hatte. Er war weiter nach vorn gerutscht und war in einer Senke zum Stehen gekommen.
    Dort lag er.
    Verkrümmt, zusammengedrückt. Da war nichts mehr zu machen.
    Als hätte er einen Schlag mit dem Hammer bekommen, aber mit einem Hammer, wie ihn nur der mächtige Thor führte.
    Rip wollte schreien. Nur ein heiseres Krächzen kam aus seiner Kehle. Er dachte an seine Freunde, die in diesem Wrack lagen, denn nur ihn hatte ein gütiges Schicksal herausgeschleudert.
    Plötzlich hatte er eine Vision. Er hörte zuerst ein komisches Knistern und sah dann das Feuer, das aus der Senke schoss und in die Dunkelheit hineingriff. Tief atmete er ein. Kälte durchströmte ihn, bevor ihn ein Hitzestoß erwischte.
    Nein!, schrie es in ihm. Das war kein Traum. Was er erlebte, war die brutale Wirklichkeit. Es hatte sich eine kleine Flamme gebildet, die aber nicht mehr klein war.
    Und dann erlebte er die Hölle.
    Der Tank explodierte. Er enthielt noch genügend Benzin, um eine Hölle zu entfachen, und genau diese Hölle jagte vor ihm in die Luft hinein. Sie nahm alles mit. Sie zerriss das Wrack, sie verbrannte die Menschen, und der dunkle Rauch rollte wie eine breite Nebelwand auf ihn zu. Plötzlich wurde ihm der Atem geraubt. Seine Haare und auch die Haut im Gesicht erlebten die Hitze besonders deutlich. Die Haare verschmorten, das Gesicht schien zu verlaufen.
    Rip wunderte sich darüber, dass er trotz des Horrors noch das Richtige tat.
    Auf der Stelle warf er sich herum. Er wollte wegrennen, aber er taumelte nur.
    Das Feuer erreichte ihn nicht mehr. Er spürte die Hitze in seinem Rücken. Und wieder hatte er den Eindruck, gegrillt zu werden. Die Hölle lag hinter Rip, vor ihm lag das Leben. Sein Leben, das weiterging, das seiner vier Freunde jedoch nicht.
    Er rannte und atmete keuchend. Die Luft schmeckte nach Rauch und Feuer, doch das war ihm jetzt egal. Er musste so schnell wie möglich verschwinden. Noch war die Angst wie eine grausame Peitsche, der er nicht entkommen konnte, wenn er blieb.
    Hinter ihm tobte die Hölle. Rip hörte Geräusche, die ihm bisher fremd gewesen waren. Aber er richtete seinen Blick nicht nach hinten, sondern nach vorn. Er konnte hoch zu diesem kleinen flachen Hügel schauen, auf dem das Unglück passiert war.
    Das Feuer leuchtete nicht bis zu diesem Ort, aber es schickte so etwas wie seinen Widerschein hin, und in diesem tanzenden Gemenge aus Schatten und Licht malte sich eine Gestalt ab.
    Sie kam ihm dunkel und groß vor. Und sie trug einen Hut mit breiter Krempe.
    Rip wollte dem Mann etwas zuschreien. Leider hatte er sich zu spät dazu entschlossen, denn der Unbekannte drehte sich zur Seite.
    Rip wusste nicht mal, ob er von ihn bemerkt worden war oder nicht.
    Jedenfalls stolperte er weiter und schloss seinen Mund, als er erkannte, dass es keinen Sinn hatte, zu schreien.
    Der Mann verschwand endgültig, und Rip schaute nicht hin, wo er lief. So stolperte er über seine eigenen Füße und fiel wieder hin. Etwas prallte gegen seinen Kopf. Es konnte auch sein, dass er dagegen geprallt war. Genau wusste er es nicht.
    In seinem Hirn sprühten die Sterne. Sie zerplatzten vor seinen Augen, und dann legte sich der Vorhang der Bewusstlosigkeit über ihn…
    ***
    Wir waren wieder on the road!
    Nicht zum Vergnügen, sondern weil wir einen Menschen stoppen wollten, der diese Bezeichnung nicht verdiente.
    Diesmal war van Akkeren allein, und das hätte uns eigentlich Hoffnung geben sollen.
    Trotzdem hatten wir unsere Bedenken, denn wir kannten auch seinen mächtigen Helfer, den Schwarzen Tod. Der hielt für ihn immer einen Fluchtweg in die Vampirwelt parat. Wenn es ihm gelang, dorthin zu verschwinden, sahen wir dumm aus.
    Inzwischen war diese Welt auch nicht mehr leer. In ihr lebten riesige Würmer, als wären sie Ableger von Izzi, dem Höllenwurm, den es einst gegeben hatte.
    Jedenfalls herrschte noch ein großes Durcheinander in der Gegenwelt, wie ich sie gern nannte. Nicht alles war geordnet worden, weil manche auch gegeneinander kämpften. Bisher hatten wir daraus leider kein Kapital
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