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1353 - CORDOBA ruft BASIS

Titel: 1353 - CORDOBA ruft BASIS
Autoren: Unbekannt
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daß die CORDOBA kein Leichter Kreuzer ist, sondern ein bewaffnetes Kurierschiff."
    „Ich verstehe deine Andeutungen ganz und gar nicht, großer Freund", klagte das Gürkchen. „Alle Schaltungen machen einen hervorragenden Eindruck. Ich habe sie sorgsam überprüft. Man fliegt das große Schiff mit einer Besatzung von nur dreißig Mann. Das ist sehr wenig."
    „Es geht auch nicht um die zentrale Computersteuerung. Sie ist perfekt, ersetzt mindestens sechzig Spezialisten und ist in den Hauptaufgabenbereichen dreifach ausgelegt."
    „Dann bin ich sehr unglücklich über deinen Unmut", klagte der Swoon. „Bist du nicht zu hart gegen dich und andere?
    Verzeih, meine Bemerkung war ungehörig."
    „Verfalle nicht schon wieder in die ständige Selbstanklage deines Volkes", murrte Tostan. „Hier ist alles bestens; vorausgesetzt, es kommt nicht zu extremen Notsituationen, wie wir sie früher und erst kürzlich erlebt haben. Im Zeichen der neuen hyperorientierten Techniken, syntronischen Hochleistungscomputer und anderen ultrahochfrequenten Aggregaten ist es einfach engstirnig, auf viel weniger störanfällige Notpositroniken letzter Bauartengeneration zu verzichten."
    Posy überlegte angestrengt. „Ich will dich nicht kränken, aber ahnst du, wie aufwendig und teuer ein Reserveverbund zwischen Syntrons und Altpositroniken ist? Du bist Technowissenschaftler, Spezialist für Schiffsbau und Triebwerkseinheiten. Siehst du das richtig?"
    Tostan lachte. Posy hatte recht. „Über den Begriff ›teuer‹ sehe ich natürlich großzügig hinweg, und zwar immer dann, wenn es ums Überleben geht. Mich stören in erster Linie technische Dinge meiner Fachgebiete."
    Posy lauschte auf die von vorn herüberdringenden Kommandos. Boltschun und Rivs Talcin flogen das Schiff. Außer vorgegebenen Programmen, die bedarfsabhängig zu wählen und einzugeben waren, hatten sie kaum noch etwas zu tun.
    Eine manuelle Betätigung und Überwachung hätte zumindest dreißig Mann erfordert.
    Es war alles ganz anders als auf der vergleichsweise veralteten TS32, deren Metagravtriebwerk für Start und Landemanöver nicht geeignet gewesen war.
    Die CORDOBA-Besatzung hatte sich nicht mehr um Schubtriebwerke, hochbeschleunigte Strahlmassen und deren immer sehr schwierig gewesene Schubkoordinierung zu kümmern. Hier gab es keine ausströmenden Partikel mehr; keine Sonnengluten, die aus den Fesselfeldern formenergetisch aufgebauter Düsen hervortobten.
    Infolgedessen waren auch die Projektoren jener hochgespannten Prallfelder überflüssig geworden, die bei der veralteten Bauweise diese Sonnengluten von den empfindlichen Schiffswandungen abzulenken hatten.
    Die Neuerungen erbrachten überdies eine hochwillkommene Reduzierung der Gesamtsumme, des Volumenbedarfs, der Energieeinspeisung, der vorherigen Energieerzeugung und viele andere Dinge mehr.
    Tostan hatte eine solche Konzeption selbst vorgeschlagen. Dennoch war er jetzt unzufrieden.
    Er fühlte ein Pochen auf seinem Unterarm. Posy trommelte mit vier Händen auf ihn ein. „Hallo, träumst du?" schrie der Kleine. „Aufwachen, großer Freund. Wir haben ganz und gar keine Zeit zum Theoretisieren. Die Computer übernehmen fast alles."
    „Einverstanden! Wir wollen ja schließlich nicht rückwärts schauen. Ich will nur hoffen, daß echte Einsatzschiffe all das haben, was ich für notwendig halte. Zum Beispiel ein leistungsfähiges Notstromkraftwerk, das beim denkbaren Ausfall des Hypertrop-Zapfers oder einem unkontrollierten Abfallen der Gravitraf-Speicher genügend Saft für die Projektoren des virtuellen G-Feldes und einer bescheiden hochzufahrenden Grigoroff-Schicht liefert. Weißt du, daß die CORDOBA nur zwei kleine Schwarzschildreaktoren als Notaggregat an Bord hat? Sie können nur den internen Strombedarf decken, mehr nicht."
    „Ich weiß es", bestätigte der Swoon. Verunsichert schaute er zu dem Mann hinauf, den er in vielen Krisensituationen kennengelernt hatte. „Hältst du es für sehr schlimm?" Tostan beendete die Diskussion mit einer Resignation andeutenden Handbewegung, fügte aber noch hinzu: „Wenn alles funktioniert, gehört die CORDOBA fraglos zur Spitzenklasse der neuen Schiffsbaugeneration. Ich weiß aber nur zu gut, wie schnell man hilflos werden kann. Unsere Metagravspeicher zur kontrollierten Energieentnahme sind ein Schwachpunkt. Wir müssen noch viel zu häufig auftanken. Die Speicherkapazität ist zu gering. Die Störanfälligkeit ist zwar wesentlich reduziert worden, aber einen
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