Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1353 - CORDOBA ruft BASIS

Titel: 1353 - CORDOBA ruft BASIS
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Großtransporter im Raum verschwunden.
    Nur eine Stunde später war Tostan an Bord der CORDOBA eingetroffen. Hier hatte sein kleiner Freund, der Swoon Posy Poos, bereits ungeduldig auf ihn gewartet.
    Posy Poos, das einer Salatgurke gleichende Intelligenzwesen von Swoofon, schaute vorwurfsvoll zu seinem großen Freund hinauf.
    Ratber Tostan saß im Hintergrund der Zentrale in einem Reserve-Andrucksessel, der perfekt konstruiert war; nur gab es vor ihm keinerlei Schaltkonsolen, mit deren Hilfe man die Schiffsführung hätte beeinflussen können. Die in den Lehnen eingebauten Schalter der Internkornmunikation waren für einen Mann wie den Spieler sekundäre Nebensächlichkeiten.
    Niemand wußte besser als der Swoon, wie unwohl sich der TSUNAMI-Kommandant in seiner Beobachterrolle fühlte.
    Tostan war es gewohnt, an den Nervenzentren eines Schiffs zu agieren.
    Posys große Augen, eingebettet in dem konisch zulaufenden oberen Körperende, drückten seinen Unmut aus.
    Sein knapp dreißig Zentimeter langer Körper ruhte in einer schalenähnlichen Sitzwanne, die man für ihn auf CLARK FLIPPER in aller Eile gebaut hatte. Sie konnte notfalls die Aufgabe eines regulären Kontursitzes erfüllen. Fragwürdig waren die beiden Halterungen, mit denen man die Improvisation an Tostans schwerem Sesselsockel befestigt hatte. „Es ist viel zu hart", klagte der Kleine. Die normalerweise zartgelbe Haut seines Gesichts näherte sich dem Farbton der zierlichen Tolle, die seine Stirn überzog. Sie leuchtete in intensivem Türkis. „Ganz und gar zu hart", zwitscherte er. „Wenn Andruckkräfte durchschlagen, werden sie mich sehr schlimm zurichten."
    Tostan schaute nach unten. Die vier Arme seines kleinen Freundes wirbelten durch die Luft. „Nicht aufregen, Gürkchen. Wir sind Passagiere, sonst nichts. Nur Tifflor haben wir es zu verdanken, daß wir die Reise überhaupt in der Zentrale mitmachen dürfen."
    „Zu verdanken?" empörte sich der swoonsche Mikropositroniker, der die vergangenen Monate benutzt hatte, seine umfangreichen Kenntnisse auf dem Gebiet der Mikropsitronik zu vervollkommnen.
    Auch ihm fehlten etwas mehr als fünfzehn Jahre, die er zusammen mit Tostan an einem Ort verbracht hatte, den niemand genau bestimmen konnte. Syntronische Schaltungen im ultrahochfrequenten Bereich, ihre Energieversorgung und die Umwandlung normaler Kraftflüsse für den hyperorientierten Gebrauch, waren für ihn keine Geheimnisse mehr. Posy konnte, wie er selbst behauptet hatte, nicht nur das Innere eines Stechmücken-Saugrüssels einwandfrei sehen, sondern auch noch die darin eingelagerten Sekretdrüsen. Dinge, für die ein Humanoider bereits ein Mikroskop benötigte, erblickte Posy mit bloßen Augen.
    Tostan verstand den Unmut des Kleinen sehr gut. Auch er war es gewohnt, Verantwortung zu tragen. Auf der TS32 war Posy als Koco-Interpreter tätig gewesen.
    Tifflor saß weiter vorn, dicht hinter der Sitzgruppe der schiffsführenden Kosmonauten. Er ahnte, was das für ihn kaum zu vernehmende Gezirpe zu bedeuten hatte. Posys Stimmchen durchdrang infolge der hohen Frequenzen auch noch stärkeren Normallärm. „Die fünf Flugstunden gehen vorüber", drang es aus den Lautträgern der kabelgebundenen Sprechanlage. Sie waren im hohen Rückenteil des Sessels in Kopfhöhe integriert.
    Tostan winkte nach vorn. Die Druckmanschette des rechten Armgelenks glänzte im indirekten Licht. „Willst du den unbequemen SERUN nicht ablegen?" meldete sich Tiff erneut. „Du befindest dich auf einem hochmodernen Schiff, zu dessen Bau deine vor neunzehn Jahren niedergelegten Konstruktionsunterlagen wesentlich beigetragen haben."
    „Danke. Eisernes TSUNAMI-Gesetz, Tiff. Bei Start und Landemanövern sowie einer als kritisch einzustufenden Situation, trägt man eine Lebensversicherung auf dem Leib. Du hast es früher auch nicht anders gehalten."
    Der Aktivatorträger lachte amüsiert, winkte ebenfalls und drehte sich wieder um.
    Tostan überprüfte den Sitz des Swoon. „Wenn es irgendwie kritisch werden sollte, schließe sofort deinen TSS."
    Posy kannte den Terraner genau. Er wußte auch den Ausdruck seines Gesichts zu deuten, was hinsichtlich der pergamentiert wirkenden Haut nicht einfach war. „Hat man beim Bau der CORDOBA etwas übersehen?" fragte er. „Freund, du hast den Leichten Kreuzer drei Monate lang inspiziert."
    Tostan kontrollierte die Anschnallgurte. „Übersehen?" wiederholte er gedehnt. „Nur ein paar Kleinigkeiten. Das hängt allerdings damit zusammen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher