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135 - Madame La Roshs Marterhaus

135 - Madame La Roshs Marterhaus

Titel: 135 - Madame La Roshs Marterhaus
Autoren: Larry Brent
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Ulbrandson gehörte dazu, das junge Paar, ein
weiteres Paar, der Mann von der Touristik und Edith Laumann.
    Die »Eingeweihten« standen oben dichtgedrängt auf der
Galerie, blickten herab, andere umringten die »Neuen« unten in der Halle und
bildeten eine einzige lebende Mauer.
    Morna Ulbrandsons Sinne waren zum Zerreißen gespannt.
    Instinktiv spürte sie, daß jetzt etwas kam, was Larry
ursprünglich hier im Haus auch ergründen wollte.
    Die Schwedin mit dem langen blonden Haar und den
Nixenaugen war ein Bild äußerster Konzentration.
    Elvira La Rosh kam von der Seite her auf die Menschen
zu, die sie alle umringten. Wortlos öffnete sich eine Gasse.
    Madame trat in den Kreis zu den »Neuen«.
    Sie lächelte.
    »Barry La Rosh war stets ein Mensch gewesen, für den
es keinen Stillstand gab. Er wollte den letzten Geheimnissen auf die Spur
kommen, und so war er stets auf der Suche nach etwas anderem. Er entdeckte
viele Türen und stieß sie auf. Die »Sloots«, eine Pilzart aus einer anderen
Welt fand Kontakt zu ihm und seinen Wünschen und entführte ihn auf die Welt, wo
es Gifte gibt, die sich kein Mensch ausdenken kann, und vermittelte ihm ihre
Geheimnisse. So wie Barry La Rosh nie seinen Geist stillstehen lassen konnte,
so müssen die »Sloots« körperlich expandieren. Nicht jeder ist geeignet, die
Furcht zu verbreiten, nicht jeder Ort vermag es. Wo es möglich ist, entsteht
ein Signal. Hier, das Haus La Rosh war prädestiniert, die Wiege zu sein. In
Blomington fanden wir gute Voraussetzungen - in Resh-Village, wie wir alle
inzwischen erfahren haben, wird eine neue Wiege entstehen.«
    Alle jubelten.
    Die unten im Kreis standen, wußten immer noch nicht
warum.
    Madame fuhr fort: »Wir sind heute abend hier
zusammengekommen, um die Einführungszeremonie
neu zu erleben und um Barry La Rosh zu sehen, der an diesem Ritual stets von
neuem teilnimmt. - Löse dein Versprechen ein, Barry! Das Versprechen, das du
den »Sloots« gegeben hast, nachdem sie dir ihre Welt geöffnet hatten!«
    Ein Raunen und Murmeln ging durch die Anwesenden.
Morna blieb ganz still. Ebenso die anderen, die diese kurze geheimnisvolle Rede
zwar etwas anging, die sie aber nicht begriffen.
    Gefahr! Die Schwedin spürte instinktiv die Gefahr...
    Der mußte sie begegnen.
    Noch wartete sie ab.
    Das Zögern mochte richtig sein - oder auch nicht.
    Noch konnte sie freie Gedanken denken, aber im
nächsten Augenblick war sie vielleicht - gegen ihren Willen - eine
»Eingeweihte.«
    Die Atmosphäre rundum veränderte sich auf merkwürdige
Weise.
    Die Wände vibrierten und nahmen ein fluoreszierendes
Aussehen an. Und auch die Menschen oben auf der Galerie veränderten sich wie
die, die sie hier unten umstanden.
    Ein fluoreszierendes Netzwerk zeigte sich auf den
Körpern, als würden alle Adern und Nervenbahnen von innen heraus beleuchtet.
    Auch Madame La Roshs Haut wurde so. Sie sah aus, als
würde ein grau-weißer Schimmelpilz darauf wachsen, der eine dichte Schicht
bildete.
    Die Menschen rundum setzten sich in Bewegung und
rückten näher auf die »Neuen« zu.
    Da riß Morna ihre handliche Smith & Wesson Laser
aus der kleinen Handtasche.
    Die Schwedin richtete die Waffe auf Madame La Rosh!
»Zurück!« stieß sie hervor. »Keinen Schritt weiter Madame!«
    Elvira La Rosh lachte, ohne auf Mornas Befehl zu
hören.
    »Aber Kindchen! Sie werden doch keinen Ärger machen!
Sie wissen ja gar nicht, wogegen Sie sich wehren. Sie werden nie älter werden -
die Kraft der »Sloots« wird Ihnen guttun. Als Barry vor zehn Jahren damit
begann, ist für mich praktisch die Zeit stehengeblieben. Und für Anne und Jenny
auch. Beide haben versucht, vom Haus La Rosh zu fliehen. Die Kraft, die
Barry gefunden und eingesetzt hat, aber hat sie zurückgeholt wie mit Klauenhänden.
Wehren Sie sich nicht! Sind Sie bereit, kommen Sie zu uns! Ja, Sie haben keine
andere Wahl!«
    »Doch - die hab ich!« Die Mündung deutete noch immer
auf Madame. Die Paare innerhalb des Menschenkreises drängten sich zusammen.
    »Feuer, Morna!« brüllte da eine markige Stimme.
    Die Schwedin fuhr zusammen.
    Ihr Blick ging hinauf zu der Galerie, über die Galerie
hinaus. Dort stand auf der Treppe zum zweiten Stockwerk ein Mann in
Arbeitskleidung. Iwan Kunaritschew! Auch er hielt seine Smith & Wesson
Laser in der Hand, und er zögerte nicht. »Sie fürchten das Feuer, Morna! Laß
dich nicht von ihrer menschlichen Gestalt täuschen! Madame La Rosh, Anne, Jenny
und all die anderen, die das Mal der »Sloots«
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