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1345 - Gruft der Erleuchtung

Titel: 1345 - Gruft der Erleuchtung
Autoren: Unbekannt
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Dao-Lin unmöglich vergessen haben, daß sie ihren Erfolg der Hilfe der beiden Galaktikerinnen verdankte.
    Verdammt, sie hatten ein Anrecht darauf, zu erfahren, was sich jetzt zwischen Oogh at Tarkan und den Wissenden abspielte!
    Sie hatten ihr Leben riskiert, und was Poerl Alcoun betraf, so stand noch nicht fest, welchen Preis sie am Ende zu zahlen hatte. Auch das mußte Dao-Lin wissen.
    Dao-Lin hatte dafür gesorgt, daß Poerl und Nikki an dem gemeinsam errungenen Erfolg teilhaben konnten.
    Sie wußte, daß Poerl mit Paratau umgehen konnte, und sie wußte auch, daß Poerl schon einmal die Voica belauscht hatte. Sie wußte sogar, daß Poerl imstande war, andere an ihren Wahrnehmungen teilhaben zu lassen.
    Darum glaubte Nikki Frickel, daß Dao-Lin dafür gesorgt hatte, daß Poerl ein paar Tropfen Paratau bekam.
    Nur ein paar Tropfen - mehr war ja gar nicht nötig!
    Aber wo steckte das Zeug?
    Sie suchte und suchte, drehte Polster um, sah an der Unterseite der kleinen Tischchen nach, durchsuchte die Schlafräume und den Raum mit den Sportgeräten; sie fand nichts.
    Zwischendurch kam ihr die Idee, daß Dao-Lin vielleicht auf eine viel einfachere Möglichkeit gekommen war.
    Sie schaltete den Bildschirm ein, sich innerlich einen Narren schimpfend, und erwartete felsenfest, daß Oogh at Tarkan und die Voica darauf erscheinen würden.
    Der Bildschirm zeigte eine Landschaft aus funkelnden, kristallenen Klippen, die sich aus einem düsteren Meer erhoben und von einer dunkelroten Sonne beschienen wurden.
    Natürlich konnte nichts anderes darauf erscheinen als diese verschiedenen Landschaften, auf die das verdammte Ding irgendwie programmiert war. Dao-Lin hatte wohl kaum genug Zeit gefunden, um all die vielen komplizierten Manipulationen vorzunehmen, die nötig waren, um die von Nikki Frickel so heiß ersehnten Bilder auf ausgerechnet diesen einen Bildschirm zu zaubern.
    Zeit!
    War das der ausschlaggebende Faktor?
    So schnell wie möglich ...
    Nikki hatte den Zettel zwar gesehen, aber seine Bedeutung nicht erkannt. Sie hatten zurücklaufen müssen - und das Schott zum Quartier hatte offengestanden.
    Wenn die Voica Verdacht geschöpft hatten - und bei ihrem permanenten Mißtrauen konnte das sehr leicht geschehen sein -, dann hatten sie genug Zeit gehabt, um Dao-Lins Pläne zu durchkreuzen.
    Nikki warf einen Blick in den Aufenthaltsraum. Poerl Alcoun saß zusammengesunken auf einem Polster. Sie sah schlecht aus.
    Nikki war sich nicht sicher, ob sie es überhaupt gewagt hätte, die Tefroder in in diesem Zustand mit Paratau in Berührung zu bringen. Da aber offensichtlich sowieso kein Paratau zur Verfügung stand, brauchte sie sich darüber nicht mehr den Kopf zu zerbrechen.
    Sie setzte sich neben die Paratensorin und dachte mit Bitterkeit an die Ereignisse in der Gruft. Sie hatten viel gewagt und nichts gewonnen. Oogh at Tarkan war erwacht, aber davon hatten sie gar nichts. Die Voica hatten ihn kassiert und würden ihn für sich reservieren. Vielleicht würde Dao-Lin kommen und ihnen berichten - soweit sie berichten durfte. Sie würden wahrscheinlich niemals erfahren, was zwischen Oogh at Tarkan und den Voica wirklich vorgegangen war.
    Poerl sank langsam zur Seite und blieb liegen. Nikki beugte sich erschrocken über sie.
    Die Tefroderin hatte hohes Fieber. Puls und Atmung waren unregelmäßig. Ihr Zustand verschlechterte sich beängstigend schnell, und alle Bemühungen Nikki Frickels konnten daran nichts ändern.
    „Verdammte Voica!" flüsterte Nikki hilflos. „Verdammte Gruft ..."
    Sie stockte.
    „... der Erleuchtung", hatte sie sagen wollen, aber eine solche erlebte sie in genau diesem Augenblick.
    Die Voica hatten es eilig gehabt, sogar sehr eilig, Oogh at Tarkan davonzuschleppen. Sie hatten es ohne jeden Zweifel genauso eilig gehabt, mit ihm ins Gespräch zu kommen. Sie hatten keinen Aufschub geduldet.
    Und Dao-Lin?
    Sie konnten sie nicht gut ausschließen. Das konnte man mit den beiden Fremdlingen machen, aber nicht mit der Kartanin. Sie mußte man mitnehmen. Hätten die Voica Dao-Lin ausgeschlossen, dann hätte die Kartanin sich inzwischen gewiß bei ihren beiden Begleiterinnen gemeldet.
    Dao-Lin hatte gar keine Gelegenheit gehabt, persönlich herzukommen und irgendwo Paratau zu verstecken, und die Voica ihrerseits hatten wahrscheinlich keine Zeit gefunden, um Verdacht zu schöpfen. Warum auch? Dao-Lin durfte an dem großen Ereignis persönlich teilnehmen und hatte darum keinen Grund, irgendwelche Eigenmächtigkeiten
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