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1336 - Die Dämonen-Bande

1336 - Die Dämonen-Bande

Titel: 1336 - Die Dämonen-Bande
Autoren: Jason Dark
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nicht.
    Er hatte sie schon zuvor entdeckt. Da war sie von einer Seite zur anderen gegangen. So hatte sie den Laden also nicht verlassen, und das kam ihm entgegen.
    Sie würde ihm sagen, was mit dem letzten Kunden passiert war, der sich seines Wissens nach nämlich nicht mehr dort aufhielt.
    Er öffnete die Tür und war sofort von zahlreichen Gerüchen umgeben. Eine altmodische Klingel meldete sein Eintreten. Dieses Geräusch hörte auch die Frau, die hier bediente.
    Sie stand nur nicht hinter der Theke. An der Seite hielt sie sich auf und arbeitete an einem Regal, in dem sich Konservendosen befanden.
    Die Klingel musste sie gehört haben, aber sie drehte sich nicht um. In ihrer gebückten Haltung machte sie weiter.
    Hagen schaute auf ihren Rücken. Der Körper der Frau mit den leicht grauen Haaren wurde von einem geblümten Kittel umschlossen. Zu den jüngeren Menschen gehörte sie nicht mehr.
    »Hallo, Kundschaft!«
    »Einen Moment bitte.«
    Der Moment dauerte länger, denn die Frau schob erst noch einige Konserven nach.
    Sehr langsam stand sie dann auf. Die rechte Hand behielt sie in der Kitteltasche. Mit einer ebenfalls langsamen Bewegung drehte sie sich um und schaute Bruce Hagen an.
    Hagen wusste nicht, wie er sie einschätzen sollte. Vom Alter her lag sie um die 50, das war ihm in diesen Augenblicken aber egal.
    Auch die Gesichtshaut mit den zahlreichen Falten kümmerten ihn nicht. Er sah nur die Augen der Person und fragte sich, ob die Verkäuferin jeden Kunden so sonderbar anschaute.
    So leblos und starr. Als wäre sie erschöpft oder auch völlig lustlos. Er dachte daran, was dieser Saladin alles fertig brachte und welche Macht er ausüben konnte. Der Mann war nicht wieder aus dem Geschäft gekommen, und gekauft hatte er sicherlich auch nichts.
    Etwas stimmte hier nicht…
    Bruce Hagen wusste das, aber er ging nicht darauf ein. Er wollte die Frau, die vor ihm stand und ihn anschaute, in Sicherheit wiegen.
    »Sie wünschen?«, fragte sie mit leiser Stimme.
    Hagen horchte auf. Es hätte eine Frage sein sollen oder müssen.
    Aber er sah es nicht als Frage an. Die Stimme war einfach zu modulationslos gewesen. Da hätte man ebenso gut einen Roboter sprechen lassen können.
    »Ich möchte nichts kaufen, Madam.«
    »Ja warum sind Sie dann hier?«
    »Ich hätte einige Fragen.«
    »Warum?«
    Eine Überraschung war ihr auch jetzt nicht anzusehen. Sie gab sich wirklich völlig emotionslos, als ginge sie das alles nichts an, was sich um sie herum abspielte.
    »Es geht um Ihren letzten Kunden.«
    Helen hob nur die Schultern an.
    »Sie erinnern sich?«
    »Ja, warum?«
    »Was hat er gekauft?«
    »Ein paar Pastillen für den Hals.«
    Bruce Hagen lächelte mit zuckenden Mundwinkeln. »Und sonst hat er nichts gekauft?«
    »Nein.«
    »Gut.«
    »War’s das?«
    »Noch nicht, Madam. Ich möchte nur von Ihnen wissen, was nach dem Kauf geschehen ist.«
    Die Frau blieb wieder völlig ruhig, und das bekam Hagen nicht gebacken. Seiner Meinung nach lief hier nichts mehr normal ab.
    »Tut mir Leid, aber das kann ich Ihnen nicht abnehmen.«
    »Meinen Sie, dass ich lüge?«
    Hagen lachte leise. »Nun ja, so würde ich es nicht nennen. Sie schwindeln.«
    »Der Kunde ist gegangen.« Sie blieb bei ihrer Meinung.
    »Aber ich habe ihn nicht aus der Tür kommen sehen. Das genau ist mein Problem.«
    »Dann sollten Sie mal Ihre Augen überprüfen lassen, Mister. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Genau das glaube ich Ihnen nicht.«
    Sie schwieg. Auch ihr Gesichtsausdruck veränderte sich nicht.
    Allerdings wurde ihr Blick stechend. »Ich denke, Sie sollten jetzt verschwinden, Mister. Für mich ist das Gespräch beendet.«
    Das zeigte Helen auch. Sie ging auf Bruce Hagen zu, der automatisch etwas zur Seite trat, weil er nicht von ihr berührt werden wollte. In seinem Kopf aber überschlugen sich die Gedanken. Was er hier erlebte, war alles andere als normal. Er brauchte nur in die Augen zu schauen, um zu wissen, was da…
    Helen drehte sich um.
    Eine so schnelle Bewegung hatte ihr Bruce Hagen gar nicht zugetraut. Sie zerrte dabei ihre rechte Hand aus der Kitteltasche. Obwohl alles blitzschnell ablief, hatte er den Eindruck, dass die Dinge verlangsamt passierten.
    Bruce Hagen war zudem zu stark mit seinen Gedanken beschäftigt gewesen. Deshalb reagierte er nicht so schnell, wie es eigentlich hätte sein müssen.
    Die rechte Hand der Frau schnellte in die Höhe, und Hagen sah etwas blitzen, das Kurs auf seine Kehle nahm.
    Er wollte noch zurück,
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