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1334 - Der Ghoul und die Witwe

1334 - Der Ghoul und die Witwe

Titel: 1334 - Der Ghoul und die Witwe
Autoren: Jason Dark
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Massen nicht mal zusammenzudrücken. Er schaffte es auch so.
    Er drückte sich in das Zimmer. Ein Vorhang wurde bewegt. So hatte er freie Bahn.
    Plötzlich zuckte es um seinen Mund herum. Schleim bildete sich und lief dann nach unten. Er gab ein Schlürfen und Schmatzen von sich. Seine kleinen Augen leuchteten, denn was er gesehen hatte, das war für ihn einfach perfekt.
    Er war in einem kleinen Zimmer gelandet. Die alleinerziehende Mutter schlief allein. Sie lag in einem Bett, das fast auf dem Boden stand und sehr flach war.
    Eine Frau um die 40. Sie musste vor Erschöpfung in den Tiefschlaf gefallen sein. Der Ghoul war nicht geräuschlos in das Zimmer eingestiegen, doch erwacht war sie nicht. Bis auf die Schuhe trug sie noch normale Straßenkleidung. Eine Hose mit ausgestellten Beinen und eine Bluse, bei der die drei oberen Knöpfe offen standen.
    Das war die Nahrung.
    Nur besaß sie einen Nachteil.
    Sie lebte noch.
    Er hörte ihren Atem, der sehr regelmäßig ging. Nichts hatte sie gewarnt, sie nahm auch den ekligen Geruch nicht wahr.
    Der Ghoul schaute sich um. Sein weicher Schädel drehte sich auf einer ebenfalls weichen Körpermasse. Die kleinen Glotzaugen suchten nach einer Waffe, mit der er die Frau töten konnte. Er quetschte sich am Bett vorbei, zu einem kleinen Tisch, über dem ein schlichter Spiegel hing. Auf dem Tisch standen Schminkutensilien neben irgendwelchen medizinischen Pasten und Röhrchen mit Tabletten.
    Keine Waffe…
    Dann sah er die Schublade. Er zog sie auf. Sie klemmte etwas. Es war kein Problem für ihn.
    Der Blick hinein!
    Vor Freude erklang ein Schmatzen, denn er hatte etwas entdeckt, das sich als Waffe eignete.
    Ein Stielkamm!
    Aufregung wallte in ihm hoch. Er sonderte mehr Schleim ab, der wie träges Öl an seinem Körper hinabrann. Auch im Kopf bewegte sich etwas. Da war eine Kraft, die die Augen nach vorn drückte und ihm das basedowsche Aussehen gab.
    Mit seiner schleimigen Hand umfasste er die Zinken des Kamms.
    Sie drangen tief in das Gewebe ein, was dem Ghoul nichts ausmachte. Er drehte sich gemächlich um.
    Der schnelle Blick auf das Bett!
    Es war perfekt.
    Die Schlafende hatte ihre Position nicht verändert. Noch immer lag sie so, wie er sie gesehen hatte. Wenn er sich neben das Bett stellte, konnte er den Hals nicht verfehlen.
    Er glitt über den Boden hinweg und hinterließ dabei eine dünne, stinkende Schleimspur.
    Auch das merkte die Schlafende nicht. Ihr Kind, das bestimmt in einem Nebenzimmer lag, blieb ebenfalls ruhig, und so besaß der Ghoul die perfekten Voraussetzungen.
    Er wollte sich den Platz zwischen Fenster und Bett aussuchen. In Kopfhöhe blieb er stehen Der Blick auf den Hals und das Gesicht.
    Der Ghoul erkannte die Wahrheit.
    Die Frau schlief nicht mehr.
    Ihre Augen waren geöffnet!
    ***
    Die Nachricht des Mannes hatte uns elektrisiert. Sofort stellte ich die nächste Frage. »Wo genau?«
    Kersher zuckte mit den Schultern. Dann schaute er uns der Reihe nach an, ohne etwas sagen zu können. Aber wir konnten ihm auch nicht helfen. Zumindest nicht sofort.
    »Es gibt hier unten zwei Wohnungen«, flüsterte Jane mir zu. »Die Auswahl ist leicht.«
    »Das sagst du.«
    »Moment.« Sie wandte sich wieder Kersher zu. Während die beiden miteinander flüsterten, kümmerte ich mich um die angebliche Witwe. Sie stand da und lächelte breit. Anscheinend war unsere momentane Verwirrung etwas Großartiges für sie.
    »Wer wohnt hier?«
    »Zwei Leute, die schon sehr alt sind.«
    »Und weiter.«
    »Eine jüngere Frau mit einem behinderten Kind.«
    »Okay.«
    Jane lief zu mir. Sie erklärte mir, was sie von Lou Kersher gehört hatte. Er war sich jetzt fast sicher, uns die Wohnung nennen zu können, denn er hatte sich das, was er als Zeuge gesehen hatte, noch einmal richtig vor Augen geholt.
    Ich wusste mittlerweile durch Edna Wilsons Ausführungen Bescheid. Es war die Wohnung mit der Frau und ihrem behinderten Kind.
    Ausgerechnet!
    »Was machen wir?«
    »Warum fragst du das, Jane?«
    »Ich würde die Tür aufbrechen.«
    »Ich auch.«
    Ich musste meine Lampe nicht erst einsetzen, um erkennen zu können, dass die Tür nicht eben stabil aussah. Da würde ein Tritt wohl ausreichen, wenn er an einer bestimmten Stelle in der Nähe des Schlosses angesetzt wurde.
    »Achte du auf die Witwe!«, flüsterte ich Jane zu und nahm den Anlauf, den mir die Verhältnisse boten.
    Ich stürmte vor, riss im richtigen Moment das Bein hoch, trat zu und traf voll.
    Die Tür flog nach innen. Ich warf
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