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1332 - Hypnose-Horror

1332 - Hypnose-Horror

Titel: 1332 - Hypnose-Horror
Autoren: Jason Dark
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nichts.«
    Ich lächelte. »Doch, Gregg. Sie sind zum Beispiel hier in die Bar gegangen. Warum? Weil Sie Durst verspürten? Oder hatte es einen anderen Grund?«
    »Das überlege ich auch, Mr. Sinclair.«
    »Lassen Sie sich ruhig Zeit, Gregg. Wichtig ist das Ergebnis.«
    »Klar.« Jetzt umfassten seine Finger den Handlauf. »Es war ein normaler Abend, Mr. Sinclair. Wie schon seit Wochen. Heiß und stickig. Aber das soll ja bald vorbei sein. In meiner Bude war es auch schlimm. Ich wollte einfach nur raus. Das ist alles. Sonst wäre ich darin erstickt.«
    »Niemand hat sie dazu getrieben – oder?«
    »Ha, wer denn? Ich lebe allein.«
    »Die andere Seite etwa?«
    »Auch nicht.«
    »Dann haben Sie also das Messer freiwillig mitgenommen?«
    Nach dieser Frage schaute mich Gregg Fulton überrascht an. Er überlegte dabei und meinte dann mit leiser Stimme, in der auch ein Vorwurf mitschwang: »Meinen Sie denn, man hätte mich dazu getrieben, das Messer zu nehmen?«
    »Es hätte ja sein können.«
    Er räusperte sich. »So richtig erinnern kann ich mich nicht. Aber Sie haben Recht, wenn Sie sagen, dass da etwas gewesen ist. Ich habe es gespürt und erinnere mich wieder daran. Und zwar hier.«
    Er deutete gegen seine Stirn. »Hier im Kopf.«
    »Dann war die andere Gestalt doch da«, sagte ich.
    »Welche meinen Sie denn?«
    »Ich rede von einem Dämon, der sich der Schwarze Tod nennt.«
    Als ich Greggs verständnislosen Blick sah, fing ich an, ihn zu beschreiben. Ich holte ihm den Schwarzen Tod förmlich vor Augen und schaute zu, wie sich in seinem Blick etwas veränderte. Er nickte zudem, schluckte auch, und es drang der Atem leicht pfeifend über seine Lippen.
    »Ja«, flüsterte er, »so sah er aus. Genau so.«
    »Wunderbar.«
    Dem konnte Gregg nicht so recht zustimmen, denn ich sah ihm an, dass er Angst bekam. Er bewegte sich wieder unruhig und sah mich an, als wäre ich der Dämon.
    »Sie haben auch die Stimme gehört?«
    »Klar.«
    »Auch von ihm?«
    Fulton strich durch sein Gesicht. Er stöhnte leise auf. »Was ich hier höre, ist verdammt hart. Das ist alles so unglaublich. Ich sah diese verdammten Bilder, ich sah sie vor meinen Augen aufspringen und wieder verschwinden. Das alles ist mir in den Sinn gekommen, aber es gab noch etwas anderes. Und das war die Stimme.«
    »Wem gehörte sie?«
    »Nicht diesem Dämon.«
    »Aber Sie kannten sie?«
    »Ja, ja, ja!« Fulton trommelte mit den Fäusten gegen den Handlauf. »Ich kannte sie. Außerdem konnte sie mir gar nicht unbekannt sein. Freunde und ich haben den Mann selbst besucht. Nicht unter Zwang, sondern freiwillig. Wir wollten unsere Forschungen treiben, und da ist es dann passiert. Er muss uns so fasziniert haben, dass wir nicht mehr aus seiner Umklammerung loskamen. Ja, er hatte uns richtig im Griff.« Gregg Fulton hob die Schultern an.
    »Dabei haben wir vorgehabt, ihn zu überführen.«
    »Wobei?«
    »Überall. Wir wollten ihm zeigen, dass alles, was er getan hat, Humbug ist. Einfach nur Mist. Dass er die Leute verarscht. Und wir hatten uns vorgenommen, dies wissenschaftlich zu belegen. Aber das hat dann nicht geklappt. Er ist stärker gewesen. Er hat uns unter seine Kontrolle bekommen. Verrückt, wahnsinnig, aber es hat gestimmt, wenn wir ehrlich sind. Wir sind von ihm beeinflusst worden.«
    »Wie passierte das?« Ich hatte die Frage gestellt, kannte die Antwort jedoch im Voraus und wurde in meiner Meinung auch bestätigt.
    »Er ließ uns nicht an sich herankommen, Mr. Sinclair. Der war einfach eiskalt. Er hat sich durchgesetzt. Bevor wir uns versahen, befanden wir uns unter seiner Kontrolle. Das sind wir irgendwie noch immer. Oder nicht immer. Aber er ist in der Lage, uns abrufen zu können, wie eine menschliche Software. Das habe ich jetzt begriffen.« Er schloss für einen Moment die Augen, und ich störte ihn dabei auch nicht, weil ich wusste, dass er nachdachte. »Und ich weiß nicht, wie es in Zukunft weitergehen soll, Mr. Sinclair. Wir können uns aus eigener Kraft nicht lösen. Sein Einfluss ist einfach zu stark. Das habe ich doch erlebt und meine Freunde bestimmt auch. Ich schäme mich für das, was ich getan habe. Nur habe ich es nicht bewusst getan. Das war nicht ich, wenn man mal näher darüber nachdenkt. Das müssen Sie mir glauben, Mr. Sinclair.«
    »Genau das tue ich.« In der Zwischenzeit hatte ich den Barmann herbeigewunken. Ich ließ zwei Flaschen Mineralwasser kommen, was Gregg Fulton dankbar begrüßte.
    Er trank mit hastigen Schlucken und
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