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1330 - Die Kopfgeldjägerin

1330 - Die Kopfgeldjägerin

Titel: 1330 - Die Kopfgeldjägerin
Autoren: Jason Dark
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dem dünnen Stoff des T-Shirts malten sich die Rundungen der Brüste ab, doch ich war weit davon entfernt, diese Person als Sexsymbol zu sehen.
    Für mich war und blieb sie eine gefährliche Mörderin, die mein Leben auslöschen wollte.
    Die Waffe lag in ihrer Hand wie festgeschmiedet. Freiwillig würde sie sich von ihr bestimmt nicht trennen. Ich war gezwungen, mir etwas einfallen zu lassen, und ich wollte vor allen Dingen Zeit gewinnen.
    »Wissen Sie, wer van Akkeren ist?«, fragte ich sie.
    »Ja, der Mann, der mich engagiert hat.«
    »Das stimmt. Aber kennen Sie ihn wirklich?«
    »Ich habe mit ihm gesprochen und…«
    »Er ist nicht nur ein Mensch.«
    Plötzlich bewegten sich ihre Augendeckel recht schnell und hastig. Hatte ich da einen wunden Punkt erwischt?
    Ich sprach weiter, ohne dass sie mich aufgefordert hätte. »In ihm steckt der Geist eines verdammt starken Dämons, das kann ich Ihnen versichern. Und wen er einmal in seinen Klauen hat, lässt er nicht mehr los. Das sollten Sie auch wissen.«
    »Na und? Sollte es mich denn stören?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Als Mensch können Sie nur verlieren. Ich weiß nicht, ob ich es noch besonders betonen muss, aber es gibt die Macht der Hölle. Es gibt Dinge, die sich der normale Mensch kaum vorstellen kann. Und so etwas passiert nicht nur im Kino. Die Wirklichkeit ist manchmal viel schlimmer und brutaler. Menschen können dabei nur verlieren.«
    »Das weißt du, wie?«
    »Leider.«
    »Mir geht es gut. Keine Regeln ohne Ausnahmen. Möglicherweise bin ich die große Ausnahme, und das würde mich verdammt freuen, Sinclair.«
    »Ich glaube es nicht.«
    »Es ist auch egal. Jedenfalls hat man mich engagiert, um dich zu töten und keinen Dämon. Du hast einmal Glück gehabt, doch ein zweites Mal wird es nicht passieren. Und sollte diese Blonde wieder erscheinen, weiß ich genau, was ich zu tun habe.«
    »Sie heißt übrigens Justine Cavallo.«
    »Toller Name für eine Vampirin.«
    »Das meine ich auch.«
    »Trotzdem bin ich besser. Ich habe bisher immer gewonnen, und diesmal wird es auch so sein. Van Akkeren hat alles gut in die Wege geleitet, und du wirst aus dieser Klemme nicht mehr herauskommen können. Das schwöre ich dir.«
    »Und wo wollen Sie mich töten?«
    »Hier!«
    Ich schrak zuerst zusammen. Dann verkrampfte sich noch mein Magen. Aber ich traute ihr zu, dass sie mich tatsächlich vor den Augen der Familie abschoss.
    Amy Bulder hatte bisher nichts gesagt und uns reden lassen.
    Aber sie hatte zugehört, erwachte aus ihrer Starre, und für einen Moment sah es aus, als wollte sie aufstehen.
    »Ruhig, Madame, nur ruhig.« Elsa warnte mit kalter Stimme.
    Mrs. Bulder sprang über ihren eigenen Schatten. »Nein!«, keuchte sie, »das kann ich nicht sein. Ich bin nicht ruhig. Ich kann einfach nicht hier sitzen bleiben und mir so etwas anhören. Sie wollen wirklich einen Mord vor den Augen der Kinder begehen?«
    »Na und? Ihre Gören sehen doch in der Glotze zahlreiche Morde. Da liegen die Toten oft reihenweise. Nun können sie erleben, dass es so etwas nicht nur im Film gibt.«
    »Das lasse ich nicht zu!«
    Ich sah, dass in Amy Bulder etwas hochkochte, und befürchtete Schlimmes. »Bitte Mrs. Bulder, halten Sie sich zurück. Bleiben Sie ruhig auf Ihrem Platz sitzen, dann…«
    »Das werde ich nicht!«
    Sie war die Mutter, die ihre Kinder verteidigen wollte. Der Junge und das Mädchen selbst taten nichts. Sie saßen auf ihren Plätzen, aber es war zu sehen, dass ihre Ängste zugenommen hatten, denn sie fingen an zu zittern.
    Amy Bulder stand auf. Sie bohrte ihren Blick in die Augen der verdammten Mörderin. »Du wirst meinen Kinder nichts tun! Gar nichts. Hast du gehört, du verfluchte Schlampe?«
    »Bitte, Mrs.Bulder!«
    Meine Warnung fruchtete nicht. Aber die Worte der Mutter hatten bei Elsa Gunn den Hass und die Wut angestachelt.
    Ihr Gesicht verzerrte sich. Sie fuhr herum, als Mrs. Bulder nach ihr greifen wollte. Ich war zu weit weg, um eingreifen zu können und musste leider zusehen, wie Elsa Gunn eiskalt abdrückte…
    ***
    Suko war nicht eben sauer darüber, dass er keinen Wagen besaß. Zu Fuß würde er sich ebenso gut durch die Neubausiedlung bewegen können. Vielleicht sogar noch besser, denn er brauchte nicht unbedingt auf den Wegen zu bleiben.
    Sein Freund hatte ihn noch vor der Siedlung abgesetzt. Suko war dem Wagen nicht auf dem normalen Weg gefolgt, sondern hatte sich durch die Felder geschlagen, um dann am Rand der Siedlung auf die Häuser zu treffen,
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