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133 - Der Sternenteufel

133 - Der Sternenteufel

Titel: 133 - Der Sternenteufel
Autoren: A.F.Morland
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Hexe bereit sein wird, Mr. Silver zu helfen. Zwingen kann man sie wohl kaum.«
    Ich sagte, ich würde mich von New York aus wieder melden, erzählte meiner Freundin kurz, weshalb wir die Hudson-Metropole aufsuchten, und bemerkte abschließend: »War schön, mal wieder deine Stimme zu hören, Schatz.«
    Noel Bannister wartete mit den Flugtickets auf mich. Als wir an Bord gingen, fiel mir meine Heimreise aus Ungarn ein. Vicky und ich hatten in Budapest Vladek Rodensky und dessen Freundin getroffen. Der Rückflug nach London hatte dann aber nicht so recht geklappt, weil die Maschine nach Rom entführt worden war…
    Die schwarzhaarige Stewardeß schenkt mir ein warmes, freundliches Lächeln, das ich galant zurückgab. »Das wird bestimmt ein sehr angenehmer Flug«, sagte ich.
    Noel Bannister rammte mir den Ellenbogen in die Seite. »Heb ein bißchen was von deinem Charme für Mortimer Kull auf, Tony.«
    »Keine Sorge, für den reicht ein schäbiger Rest.«
    Wir setzten uns, und bereits fünfzehn Minuten später startete das Flugzeug.
    Meine Gedanken eilten voraus, nach New York. Unwillkürlich fiel mir mein Freund Frank Esslin ein.
    Er war WHO-Arzt gewesen, hatte im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation die ganze Erde bereist. Sein Spezialgebiet war die Tropenmedizin gewesen.
    Meine Güte, lag das alles schon lange zurück. Heute gehörte Frank Esslin, der immer noch ein Haus in New York hatte, aber nicht mehr darin wohnte, zu meinen erklärten Todfeinden.
    Er war auf der Prä-Welt Coor zum Mord-Magier ausgebildet worden und hatte sich einen gefährlichen Kampfgefährten zugelegt: den Lavadämon Kayba, einen bärtigen Hünen, dem er das Leben gerettet hatte. Seither gab es nichts, was Kayba nicht für Frank Esslin getan hätte. Man konnte in dem Hünen ein schwarzes Gegenstück zu Mr. Silver sehen.
    Seit Frank gegen seinen Willen umgepolt worden war, beschäftigte mich die Frage, ob und wie ich ihn auf die Seite des Guten zurückholen konnte.
    Es schien ein Ding der Unmöglichkeit zu sein, aber, verdammt noch mal, ich konnte und wollte mich nicht damit abfinden. Ich bildete mir hartnäckig ein, daß es für jedes Problem eine Lösung gab, also auch für dieses.
    Als wir in New York eintrafen, wurden viele Erinnerungen an jene Zeit in mir wach, als Frank Esslin und ich noch dicke Freunde gewesen waren.
    Würde es jemals wieder so werden? Was ich dazu beitragen konnte, wollte ich tun. Es fragte sich nur, ob es reichen würde.
    Wir enterten das erstbeste freie Taxi, ein schäbiges, knallgelbes Auto mit vielen Dellen und Schrammen. Der Fahrer schien nicht gerade ein Glückspilz zu sein.
    Wir konnten nur hoffen, daß ihm auf dieser Fahrt ein Unfall erspart blieb. Noel Bannister nannte eine Adresse in Manhattan, direkt am Central Park, teure Wohngegend.
    Während der Fahrt schaute ich geistesabwesend aus dem Fenster. »Denkst du an dasselbe wie ich, Tony?« fragte der Agent.
    Ich wandte mich ihm zu. »Wie kann ich wissen, was in deinem Kopf vorgeht? Ich bin nicht Mr. Silver.«
    »Wir sind in New York«, sagte Noel, den Namen der Stadt betonend. »Klingelt’s bei dir nicht? Ist doch noch nicht so lange her.«
    »Du meinst den Besuch der Außerirdischen?«
    »Unser Einsatz gegen die Aliens, genau«, sagte Noel. »Das war die größte Sache, die ich je am Hals hatte. Ehrlich gesagt, ich befürchtete, an dieser Hürde zu scheitern. Ich kann dir das Gefühl nicht beschreiben, das mich erfüllte, als ich das Raumschiff starten sah.«
    »Dieses Gefühl war in uns allen«, erwiderte ich.
    Es war nicht übertrieben zu behaupten, daß wir damals nicht nur New York, sondern die ganze Welt gerettet hatten. Jeder von uns mußte bis an seine Leistungsgrenze gehen. Sonst hätten wir es nicht geschafft. [5]
    »Noch mal möchte ich das alles nicht erleben«, sagte ich ehrlich.
    »Ich auch nicht«, erwiderte Noel Bannister und sah mich plötzlich merkwürdig an.
    »Ist was?« fragte ich. »Hast du einen Schönheitsfehler an mir entdeckt?«
    Noels Gesicht verzerrte sich, seine Wangenmuskeln zuckten, er riß den Mund auf und faßte sich mit beiden Händen an die Kehle. War er verrückt geworden?
    Nicht die Spur. Einen Augenblick später reagierte ich nämlich genauso. Ich rang nach Atem, bekam immer weniger Luft, und ein süßlicher Geschmack legte sich auf meine Zunge.
    Bunte Kreise tanzten vor meinen Augen, verloren rasch die strahlende Farbe, wurden zu schwarzen Flecken, die immer näher zusammenrückten.
    Zwischen diesen Flecken sah ich
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