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133 - Der Sternenteufel

133 - Der Sternenteufel

Titel: 133 - Der Sternenteufel
Autoren: A.F.Morland
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hatte Noel Bannisters Befehl keine Gültigkeit mehr. Der Spezialagent mußte eingreifen. Er stieß sich von der Mauerkrone ab und keuchte zum Hubschrauber zurück.
    Mit einem Satz war er in der Libelle. Jeder Handgriff war so oft geübt worden, bis er ihm in Fleisch und Blut überging. Das nützte ihm nun sehr.
    Er brauchte nicht zu überlegen, nur zu handeln. Die Abläufe stimmten, darauf konnte er sich verlassen.
    Der Kampfhubschrauber hob ab, stieg über die Friedhofsmauer hinweg, und der Mann am Steuer war bereit, in das Geschehen einzugreifen.
    ***
    Droosa stach zu und drehte sich dabei. Dadurch verfehlte ihn meine Kugel. Da ich mich vor seinen beiden »Degen« in Sicherheit bringen mußte, blieb mir keine Zeit für einen zweiten Schuß.
    Noel Bannister feuerte. Ob er mit seinem Schuß mehr Glück gehabt hatte, wußte ich nicht. Zu sehen war nicht, daß einer unserer Feinde die Kugel schlucken mußte.
    Wir wichen zurück.
    »D-o-b-b-o-x!« schrie Frank Esslin.
    Das war das magische Wort, mit dem er die tätowierte Teufelsfratze aktivieren konnte. Sie wurde auch sofort lebendig und löste sich von seiner Brust.
    Lautes Motorenknattern riß uns plötzlich auseinander, trieb einen Keil aus donnerndem Lärm zwischen die Fronten.
    Der Hubschrauber!
    Sehr aufmerksam von Noels Mann! durchzuckte es mich, und im selben Moment ließ der Spezialagent die Bordkanonen hämmern. Er jagte die weißmagische Leuchtspurmunition raus.
    Die Einschüsse hackten auf Droosa zu. Der Cyborg sprang zurück, Kayba wurde von einem Geschoß gestreift und niedergerissen. Über seine Brust zog sich ein dunkler Strich.
    Er rollte hinter einen breiten Grabstein und kam nicht mehr zum Vorschein.
    Das Giftgas konnte der Spezialagent nicht einsetzen, weil er damit auch Noel und mich gefährdet hätte. Die Maschine knatterte über unsere Köpfe hinweg, zog eine Schleife und kam schließlich zurück.
    Frank Esslins Teufelsfratze kehrte um. Sie legte sich wieder auf die Brust des Mord-Magiers, der ebenfalls trachtete, Deckung zu finden.
    Mortimer Kull wollte anscheinend beweisen, daß er mutiger war als die anderen, als der Spezialagent aber die erste präparierte Handgranate abwarf, die in Kulls Nähe detonierte, hechtete auch der dämonische Wissenschaftler hinter einen Grabstein.
    Noel und ich packten die Müllsäcke und hetzten über den Friedhof. Wir sprangen wie fliehende Gazellen über die Gräber und schleppten die Beute der Teufel mit.
    Hinter der Aufbahrungshalle war genug Platz für den Hubschrauber, dort konnte er landen. Schweißüberströmt und heftig keuchend blieben wir stehen.
    Der Lärm schwoll an, und dann hob sich die stählerne Libelle über das Dach des Gebäudes. Der Rotorwind bewegte die Totenglocke, doch ihr dünnes Gebimmel war kaum zu hören.
    Der Hubschrauber senkte sich auf uns nieder. Wir wichen zur Seite.
    »Sie kommen!« rief Noel Bannister. Wild gestikulierend machte er seinem Mann verständlich, daß er rasch aufsetzen solle.
    Kaum berührten die Kufen den Asphalt, da schleuderten wir schon die Geldsäcke in die Kanzel.
    Ich hörte Mortimer Kulls Wutgeheul, und mir lachte das Herz im Leibe. Wir befanden uns noch nicht einmal ganz im Hubschrauber, da hob dieser schon wieder ab.
    »Und jetzt nichts wie weg!« schrie Noel Bannister in den brüllenden Lärm.
    »Nein!« schrie ich zurück. »Jetzt greifen wir sie an! Mit allem, was wir haben! Auch mit dem Gas!«
    »Verdammt, du hast recht, Tony! Jetzt geben wir es ihnen.«
    In der Hitze des Gefechts war mir nicht klar, daß ich auch Frank Esslin zum Tode verurteilt hatte. Wenn wir das Dämonengas einsetzten, würden nicht nur Kull und Kayba sterben, sondern auch er.
    Nur Droosa konnte das Gas verkraften.
    Als der Pilot auf den Gasknopf drücken wollte, riß ich seine Hand zur Seite. Er schaute mich verwirrt an. »Aber eben sagten Sie doch…«
    »Ich habe es mir anders überlegt. Ich kann nicht zulassen, daß Frank Esslin auch getötet wird.«
    »Tony, er ist für unsere Seite verloren!« schrie Noel.
    »Ja, vielleicht ist er das, aber weißt du das mit hundertprozentiger Sicherheit? Ich nicht.«
    Der Spezialagent wartete auf Noels Befehl.
    »Okay«, sagte Bannister. »Kein Gas.«
    Der Pilot ließ die Maschinengewehre hämmern. Die weißmagischen Leuchtspurgeschosse bestreuten ein weites Feld. Unsere Feinde trennten sich. Jeder rannte in eine andere Richtung.
    Frank Esslin verschwand hinter einem Baum, Kayba fand Schutz in der Hütte des Friedhofsgärtners, deren Tür er
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