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1329 - Zombie-Nacht

1329 - Zombie-Nacht

Titel: 1329 - Zombie-Nacht
Autoren: Jason Dark
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hatte umdenken müssen. Ich konnte mich noch verdammt gut an die Zeiten erinnern, als sie versucht hatte, mich unter allen Umständen leer zu trinken. Es wäre ihr fast gelungen. Nur mit viel Glück hatte ich mein Leben retten können, und sie hatte sich zudem einen Partner gesucht, den aus der Hölle entlassenen Grusel-Star Vincent van Akkeren, der unbedingt Anführer und Großmeister der Templer werden wollte.
    Es war ihm nicht gelungen. Gemeinsam mit meinen Freunden in Frankreich hatte ich die Attacken zurückschlagen können. Leider hatte van Akkeren überlebt. Er war wieder zurück, und er hatte sich jetzt einen noch stärkeren Partner ausgesucht, den Schwarzen Tod.
    Ihr gemeinsamer Hass auf meine Freunde und mich war schon unbeschreiblich, und tatsächlich war es ihm gelungen, Lady Sarah Goldwyn umzubringen. Ihr Körper lag bereits in der kühlen Graberde.
    Ich sorgte für eine Beruhigung der Lage, indem ich fragte: »Was willst du eigentlich von uns?«
    »Wir sollten mal reden.«
    Ich provozierte sie weiter. »Über was?«
    »Es gibt doch eine Zukunft.«
    »Für dich nicht«, flüsterte Suko, der Justine am liebsten den Hals umgedreht hätte.
    »Leider können wir nicht hineinsehen. Auch du nicht, Justine.«
    »Wir sollten trotzdem darüber reden.«
    »Also gut, wir kommen.«
    »Geh du vor«, murmelte Suko. »Ich gebe dir Rückendeckung. Man weiß ja nie, was noch kommt.«
    Der Weg zum Boot war nur kurz. Ich hätte ihn trotzdem gern schwebend zurückgelegt. So bräuchte ich nicht durch den Schlamm und durch das ufernahe knöcheltiefe Wasser zu waten.
    Die Hitze des Sommers hatte die Themse viel Wasser gekostet.
    Sie war schmaler geworden. Einige Menschen waren bereits ertrunken, weil sie den Sog der Schiffe unterschätzt hatten.
    Wir befanden uns nicht direkt am Fluss, sondern an einem Seitenarm, aber auch hier hatte die große Hitze ihre Spuren hinterlassen und einiges an Wasser verdunstet.
    Justine wollte mir ins Boot helfen. Ich lehnte die Hilfe ab und kletterte in das schwankende Gefährt. Suko folgte mir, während die blonde Bestie sich niedergelassen und die beiden Ruder eingezogen hatte.
    Ich ließ mich ebenfalls nieder. Suko folgte meinem Beispiel. Wir stellten fest, dass es zu dritt verdammt eng in diesem Kahn war.
    Justine saß am Heck. Sie schaute uns an, traf aber noch keine Anstalten, das Boot aus dem Uferbereich zu lösen. Ich hatte mittlerweile kalte und klebrige Füße bekommen, und das bei der Wärme.
    »Was soll das geben? Eine nächtliche Kahnpartie?«, fragte ich.
    »Auch.«
    »Da hätte ich mir an deiner Stelle ein besseres Boot ausgesucht, vor allem ein größeres.«
    »Wir werden nicht lange unterwegs sein.«
    »Dann kennst du das Ziel?«
    »Ja.«
    »Und wo fahren wir hin?«
    Die Cavallo tauchte die Ruderblätter ins Wasser. »Lasst euch überraschen.«
    »Es gibt Menschen, die nicht auf Überraschungen stehen«, erklärte Suko. »Denk daran, was mit deinem Artgenossen passiert ist.«
    Justine grinste scharf. Sie zeigte ihre helle Zahnreihe. Es waren auch die beiden Spitzen zu sehen. »Ich denke immer daran, aber auch an die Verhältnisse, die sich geändert haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr sie vergessen habt.«
    »Nein.«
    Die blonde Bestie sagte nichts mehr. Das Blut eines Menschen hatte sie gestärkt. Mit kräftigen Bewegungen stieß sie sich aus der Uferregion ab, und so glitten wir langsam der Mitte des toten Themsearms entgegen. Man hätte die Nacht als romantisch ansehen können, wenn sie nicht so drückend und schwül gewesen wäre.
    Von einem Wind konnte man leider nicht sprechen. Nur hin und wieder wehte uns ein sehr lauer Luftstrom entgegen, der keine Kühlung brachte.
    Der Himmel war nicht völlig klar. Wer Sterne sehen wollte, der musste schon sehr genau hinschauen, weil sie sich zumeist hinter einer Dunstglocke verbargen, die wie ein Schleier unter dem Himmel lag. Der Mond war auch zu sehen, nur stand er als dicke Sichel am Himmel und nicht als heller Kreis, wie es für Vampire eigentlich perfekt gewesen wäre.
    In dieser Umgebung kam mir die Nacht besonders dunkel vor.
    Zwar befanden wir uns noch immer in London, aber die große Stadt schien meilenweit entfernt zu sein. Sie schlief nie, aber die Geräusche, die sie auch bei Dunkelheit abgab, waren hier nicht zu hören. Alles klang gedämpft, auch das Plätschern des Wassers, das zwangsläufig zu hören war, wenn Justine die Ruderblätter eintauchte.
    Wir nahmen ihr diese Arbeit nicht ab. Es hätte auch nicht
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