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1329 - Zombie-Nacht

1329 - Zombie-Nacht

Titel: 1329 - Zombie-Nacht
Autoren: Jason Dark
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mussten Sekunden warten, bis er sie aufriss.
    Wir schnellten hoch, um ein besseres Sichtfeld zu bekommen.
    Leider war die Tür nicht sehr breit. Hinzu kam Justine, die vor ihr stand und uns den Großteil des Sichtfeldes nahm.
    Ich bekam nur mit, wie die Gestalt mit einer ungelenken Bewegung die eine Stufe hochstieg.
    Justine lachte. Dann holte sie aus. »Komm schon, Kleiner, komm schon. Ich habe auf dich gewartet.«
    Die Klinge der Machete pfiff durch die Luft. Die Blutsaugerin hatte nicht weit ausgeholt. Sie führte nur einen kurzen, aber durchaus treffsicheren Schlag.
    Das Pfeifen verstummte. Wir hörten so etwas wie einen klatschenden Schlag und sahen, wie eine Gestalt nach draußen kippte.
    Danach war die Sache erledigt.
    Justine schloss die Tür und drehte sich zu uns um. »Habt ihr es gesehen?«, fragte sie.
    »Es ging sehr schnell.«
    Sie freute sich. »Jedenfalls haben wir einen weniger. Das ist doch was, denke ich.«
    Suko und ich waren zwar untätig gewesen, würden es jedoch nicht bleiben. Ich ging an Justine vorbei und öffnete die Seitentür.
    Zwar erhielt ich noch eine Warnung, doch die ignorierte ich. Ich wollte sehen, wen Justine da erledigt hatte.
    Der erste Blick nach draußen bewies mir, dass die Luft rein war.
    Zumindest bewegte sich in meiner sichtbaren Umgebung nichts.
    Als ich nach unten schaute, sah ich die Gestalt. Sie lag so, als wäre sie aus dem Wagen herausgekippt.
    Ihr fehlte der Kopf. Der war durch den Schwung des Schlags zur Seite gerollt. Ich schaute ihn mir im Dunkeln genauer an. Das eigene Licht einzuschalten, wagte ich nicht. Ich wollte einfach nur sehen, wie dieser Zombie aussah.
    Ja, man musste ihm den Schädel eingeschlagen haben, als man ihn getötet hatte. Die Deformation war deutlich zu erkennen. Bei dem Anblick musste ich schlucken. In diesen Augenblicken und in der Dunkelheit der Nacht kam mir in den Sinn, dass die alten Zeiten eine makabre Wiederkehr feierten. Zombies waren in der letzten Zeit nicht so unser Fall gewesen. Man konnte sie schon als out bezeichnen, aber der Schwarze Tod hatte sie reaktiviert. Er wusste genau, womit er die Welt in Angst und Schrecken versetzen konnte, und das bedrückte mich.
    Hinter mir verließ Suko den Wagen. Ich hörte es an seinen Schritten, die ich gut kannte. Auch er schaute sich den Torso und den Kopf genau an, wobei ihn wohl ähnliche Gedanken beschäftigten wie mich.
    »Es hat sich nichts verändert, John.«
    »Genau. Nicht wirklich.«
    »Willkommen in der Zombie-Nacht.«
    Das klang schon nach Galgenhumor. Ich blickte ihn an und fragte mit leiser Stimme: »Hast du einen Vorschlag? Bleiben wir hier draußen? Oder gehen wir zurück in den Wagen?«
    »Ich schaue mich mal in der Nähe um.«
    »Okay.«
    Das Feuer konnten wir nicht sehen, weil zwischen uns und ihm das Wohnmobil stand. Aber wir rochen es. Ein Wind, der kaum spürbar war, trieb uns den Geruch entgegen.
    Es konnte durchaus sein, dass sich dort die Zentrale der Untoten befand. Ich überlegte, ob wir angreifen und nicht erst warten sollten, bis sie kamen.
    Justine stand in der offenen Tür und meldete sich mit leiser Stimme! »He, was habt ihr vor?«
    »Wir sehen uns mal in der Nähe um«, sagte ich.
    »Dann gebt verdammt gut Acht. Mit ihnen ist nicht zu spaßen. Die bauen einen Hinterhalt auf, bevor ihr daran denken könnt.«
    »Danke für den Ratschlag. Halte du die Stellung im Wagen.«
    »Keine Sorge.«
    Sie ließ die Tür offen. Mit vor der Brust verschränkten Armen stand sie da und wartete. Die blonde Bestie gab sich lässig. Wie eine, die den Überblick besaß und sich das Heft auch nicht aus der Hand nehmen ließ.
    Für Suko und mich war das Gelände hier in den Themseauen fremd. In diese Einsamkeit verliefen sich nicht mal nächtliche Badegäste. Die lebenden Leichen hatten das Gelände für sich.
    Wir gingen um die Vorderseite des Wohnmobils herum. Unsere Sicht besserte sich, auch wenn uns kein Licht den Weg wies. Ein herrlicher Sternenhimmel lag über unseren Köpfen, und da wollte auch der sichelförmige Mond nicht zurückstehen.
    Das Feuer brannte noch. Es leuchtete wie ein Glutauge dicht über dem Boden in der Dunkelheit. Die Gefahr eines Brandes war noch immer gegeben, auch wenn es hier in der Au feuchter war als an anderen Stellen in der freien Natur.
    Das Wetter würde sich bald ändern. Es war zu spüren, denn die feuchtwarme Luft drückte zugleich, und vom Wasserarm her wehte uns ein fauliger Geruch entgegen.
    Was uns noch auffiel, war die Stille. Wir hatten
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