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1322 - Rebellion der Haluter

Titel: 1322 - Rebellion der Haluter
Autoren: Unbekannt
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Afuthein Gogh Naham.
    In der Mitte der Vorhalle blieb Uth Brain stehen, streckte einen Arm aus und rief: „Tor, öffne dich!"
    Die Torpositronik vernahm den Befehl und gab ihn an den entsprechenden Operator weiter.
    In der Vorhalle tanzten bunte Lichtschleier, während ein elektronischer Gong ertönte und sich die beiden Torflügel majestätisch langsam öffneten.
    Niemand vermag sich dem hehren Kriegerkult auf Dauer zu verschließen! dachte Uth Brain triumphierend, während er auch den anderen Arm ausstreckte und pathetisch rief: „Willkommen in Ihrer Upanishad MOJUG TORBED! Treten Sie bitte näher und nennen Sie uns Ihre Namen, damit wir Sie entsprechend anreden können!"
    Die vier Giganten befolgten die Aufforderung, zumindest was das Nähertreten anging.
    Nebeneinander stapften sie mit ihren wuchtigen Säulenbeinen über die Schwelle der Upanishad. Ihre schwarze Lederhaut glänzte gleich frisch poliertem HALU-Schiffsstahl, und die blutroten Kampfanzüge schimmerten so makellos, als wären sie mit einem Glanzmittel bearbeitet worden.
    „Der Anlaß ist allerdings den Aufwand wert", bemerkte Dis Shun.
    „Allerdings!" röhrte einer der Haluter mit der Stimmkraft einer Raumschiffssirene. „Denn der Anlaß ist unsere Drangwäsche!"
    Alle vier Giganten stießen gleichzeitig ein Kriegsgeschrei aus, bei dem den Panisha die Trommelfelle platzten, dann ließen sie die in ihren Halsrandkragen zusammengerollten Helme ausfahren und sich entfalten und stapften Schulter an Schulter auf die vier Panisha zu.
     
    *
     
    Uth Brain gewann seine Fassung zuerst wieder zurück (was daran liegen mochte, daß er sich eben erst frisch mit Kodexgas aufgetankt hatte).
    „Gehorcht dem Gebot des Kampfes!" schrie er den anderen Panisha zu - obwohl sie und er so gut wie taub waren.
    Er hätte es nicht zu sagen brauchen. Das Reflexverhalten jedes Kriegers war ein innerer Zwang, dem sie sich niemals zu entziehen vermochten.
    Im Bruchteil einer Sekunde nahmen die Panisha ihre Kampfhaltung an, dann schnellten sie vor. Ihre Schläge gingen gleich einem Gewitter auf die vier Haluter nieder.
    Aber die Giganten hatten - ebenfalls im Bruchteil einer Sekunde - den molekularen und atomaren Aufbau ihrer Körper kraft ihres Willens strukturell so umgeformt, daß aus ihnen, obwohl Geschöpfe aus Fleisch und Blut, Gebilde wurden, die in ihrer Härte und Widerstandskraft Blöcken aus Terkonitstahl entsprachen. Das gleiche war mittels der integrierten Molekularwandler mit ihren Kampfanzügen geschehen.
    So kam es, daß die Schläge der Panisha, die jedem anderen Lebewesen alle Knochen gebrochen hätten, völlig wirkungslos von den Halutern abprallten. Noch mehr: Die Panisha prellten sich ihre Hände und Füße dermaßen, daß sie für eine ganze Weile hilfund wehrlos wurden.
    Die Haluter nutzten das jedoch nicht aus, um die Panisha etwa zusammenzuschlagen.
    Sie überrannten ihre Gegner lediglich. Danach fingen sie damit an, die Einrichtung der Upanishad systematisch zu zerlegen. Sie rissen tragende Säulen weg, zerknickten sie wie Streichhölzer, durchschlugen mit ihren Körpern Wände und Schotte und ließen eine breite Spur der Verwüstung hinter sich zurück. Dabei wechselten sie so blitzschnell zur jeweils erforderlichen Körperstruktur über, daß ihnen kein Auge dabei zu folgen vermochte.
    Uth Brain und seine Genossen dachten jedoch nicht daran, den Kampf aufzugeben.
    Zwar brauchten sie eine Weile, bis sie sich wieder aufgerappelt hatten, doch dann folgten sie unbeirrt dem Gebot des Kampfes und stürmten den Halutern nach, um sie zu stellen und zu schlagen.
    Dabei mußten sie sich allerdings trennen, denn auch die Haluter hatten sich getrennt und tobten jeder seine Drangwäsche ganz individuell aus.
    Uth Brain folgte der Spur „seines" Haluters und wühlte sich durch die Trümmer zerfetzter Wände und Möbelstücke bis zum Antigravlift. Dort mußte er anhalten, um festzustellen, ob sich der Gigant nach oben oder unten gewandt hatte.
    Er lauschte.
    Mit geplatzten Trommelfellen hörte es sich schlecht, aber als der Panish seinen Kopf an die Wand preßte, spürte er die Erschütterungen, die das Wüten „seines" Haluters erzeugte.
    Sie kamen von oben!
    Ein heißer Schreck durchfuhr ihn, als er daran dachte, daß sich ganz oben unter dem Kuppeldach der Upanishad sein privates Meditationszimmer befand - ein Privileg des Leiters der Heldenschule. Der Gedanke an die unersetzliche Fremdvölker-Waffensammlung, die dort an den Wänden hing, motivierte ihn
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