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1321 - Brennpunkt Big Planet

Titel: 1321 - Brennpunkt Big Planet
Autoren: Unbekannt
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Tante unterhält sich gerade über die psychologischen Ursachen des Flöhehustens", erwiderte Domo Sokrat. „Sie kommt sich sehr wichtig dabei vor. Interessiert Sie das?"
    „Nicht im mindesten", brummte der Archäologe. „Aber was ist mit dem Sender ganz rechts?"
    „Scheint echt flott zu sein, berichtet aber auch nichts über uns." Domo Sokrat stutzte. Dann hob er ruhegebietend seine Hände. „Jetzt geht es los. Bilder von der zerstörten Kuppel."
    Benk Monz erhob sich. Mit wiegenden Schritten kam er zu dem Freund herüber, der weitere Sender kontrollierte. „Aber nichts von uns", stellte der Archäologe befriedigt fest. „Sie reden nur von zwei Halutern. Sie haben uns nicht identifiziert."
    „Dann werden sie es auch nicht mehr tun."
    Krachend schlug Domo Sokrat seine vier Fäuste gegeneinander. „Eigentlich schade. Ich hätte mich gern noch ein wenig mit ihnen auseinandergesetzt." Er lachte dröhnend. „Daraus wird jetzt nichts."
    „Sie werden auf uns warten. Sie wissen, daß wir nicht aufgeben. Sie brauchen sich nur vor der Pyramide aufzustellen, und sie werden uns früher oder später erwischen."
    Auf einem der Bildschirme erschien das Gesicht von Cator Halstruk. Dem riesigen Anführer der „Fortschrittlichen" war anzusehen, daß er sich vor Wut kaum beherrschen konnte. „Was werfen Sie denn den beiden Halutern vor, die Sie abgefangen haben?" fragte ein Reporter, der im Hintergrund des Bildes kurz zu sehen war. „Es ist ungeheuerlich, und der Oberste Rat der >Fortschrittlichen< hat lange überlegt, ob wir yon diesen Dingen überhaupt in der Öffentlichkeit reden sollen."
    „Aber der Oberste Rat ist zu dem Beschluß gekommen, daß die Öffentlichkeit bei aller Ungeheuerlichkeit des Geschehens informiert werden sollte?"
    „Genau das."
    „Wie lautet der Vorwurf?"
    „Die beiden Wesen, die aus der Gularr-Pyramide zurückgekehrt sind, haben das Prinzip der Eingeschlechtlichkeit verletzt", brüllte Cator Halstruk.
    Domo Sokrat und Benk Monz blickten sich entsetzt an. Beide waren wie gelähmt. Seit Jahrtausenden war ein solcher Vorwurf nicht mehr erhoben worden. Haluter waren eingeschlechtliche Wesen. Durch die Willenskontrolle der Körperfunktionen wurde immer nur dann ein neues Wesen geboren, wenn ein anderes starb.
    Eine zweigeschlechtliche Beziehung gab es nicht. Sie war schlicht unvorstellbar für einen Haluter. Wenn Cator Halstruk nun behauptete, daß eine solche Beziehung zwischen Domo Sokrat und Benk Monz bestand, mußte er sich darüber klar sein, daß er einen weltweiten Aufschrei der Empörung auslöste und däß er die beiden Betroffenen in einem Maß ächtete, das nicht mehr zu überbieten war.
    Von nun an würde niemand mehr mit Domo Sokrat und dem Archäologen reden. Probleme wurden normalerweise stets ausdiskutiert, in einem solchen Fall jedoch nicht, zumal die beiden Beschuldigten überhaupt keine Möglichkeit hatten, irgend jemandem zu beweisen, daß die Behauptung des Anführers der „Fortschrittlichen" völlig aus der Luft gegriffen war. Ein Todesurteil hätte nicht schlimmer sein können. „Sie wollen, daß wir in den Zustand der Drangwäsche verfallen", ächzte Domo Sokrat, der sich kaum noch beherrschen konnte. „Sie wollen, daß wir wie die Wahnsinnigen herumtoben, damit sie uns in aller Ruhe abknallen können."
    „Und sie wollen, daß wir möglichst schnell zur Pyramide zurückkehren", fügte Benk Monz hinzu. „Sie hoffen, daß wir durchdrehen und ihnen in die Falle laufen."
    Es kam noch schlimmer. „Kennen Sie die Namen der beiden?" fragte der Reporter. „Domo Sokrat und Benk Monz", antwortete Cator Halstruk geradezu genüßlich.
    Es war wie ein Wunder, daß die beiden Haluter sich auch jetzt noch beherrschten.
    Sie wußten, daß sie nun nicht mehr auf Terzrock bleiben konnten. Sie mußten den Vorstoß in die Pyramide wohl oder übel wagen. Sie mußten alles auf eine Karte setzen. „Das wird er mir büßen", keuchte Domo Sokrat. „Er wird den Tag noch verfluchen, an dem er geboren wurde."
    Julian Tifflor blickte auf, als Captain Ahab in die Kabine des Blues trat. Wie immer bewegte sich Stalker, der sich unter der Maske des Mossek ban Osfar verbarg, seitwärts wie ein Krebs. In dieser Maske war er 1,89 mgroß, breitschultrig und stämmig gebaut. Er hatte feuerrotes Haar, das ihm lockig bis auf die Schultern fiel, und einen ebenso roten Vollbart, in den er bunte Ornamente eingeflochten hatte. Seine Kleidung wirkte protzig, und seine Stimme war tief und dröhnend. „Was
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