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1317 - Die Orphischen Labyrinthe

Titel: 1317 - Die Orphischen Labyrinthe
Autoren: Unbekannt
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vorstellbar, daß es hier um Leben und Tod ging.
    Es schien ihnen völlig egal zu sein, ob sie überlebten oder nicht, ob sie die Freiheit erlangten oder ob sie weiterhin Verbannte des Labyrinths sein würden. Genauso gut hätten sie sich über das Wetter unterhalten können.
    „Was meinst du, Ron?" sagte Roi. „Sollen wir die Konfrontation mit Lainish suchen? Das wäre doch die Gelegenheit, ihn endlich besser kennenzulernen."
    „Das habe ich mir schon immer gewünscht", sagte Ron. „Und was ist mit der anderen Sache? Ich meine ..."
    „Darf ich auch einmal etwas dazu sagen?" fiel Rhodan Tekener ins Wort.
    „Nein, Perry", erwiderte Roi scharf. „Es ist nicht nötig, daß du uns eine Moralpredigt hältst. Wir wissen sehr gut, welch schwere Gewissensfrage entschieden werden soll. Es ist nur nicht die Art von Cepralaunen, die Dinge zu dramatisieren."
    „Ich frage mich dennoch, ob ihr wirklich wißt, worum es geht", sagte Rhodan.
    „Aber sicher, Perry", sagte Tekener. „Ihr wollt uns befreien und erreichen, daß wir den Gängern des Netzes helfen, gegen die Ewigen Krieger zu kämpfen. Das ist ein hehres Ziel. Es geht nebenbei auch um private Belange. Du möchtest deinen Sohn retten, ihm zu einem glücklichen Leben in der Realität verhelfen, wenn möglich an der Seite von Demeter. Und du möchtest, daß auch ich zu Jenny zurückfinde. Du hast dein Leben aufs Spiel gesetzt, um uns zu retten, und gleichzeitig möchtest du mit unserer Rettung den Galaktikern einen Dienst erweisen, wenn möglich auch gleich allen Völkern der Mächtigkeitsballung ESTARTU dazu. Das alles ist überaus löblich, aber es darf nicht auf unsere Kosten geschehen. Auch wir wollen zurück in ein normales Leben. Aber - und darum geht es vorrangig, Perry - nicht um jeden Preis."
    „Na schön", sagte Rhodan. „Und wie stellt ihr euch das vor?"
    „Wir werden uns beraten", sagte Roi, und dann zogen sich die beiden Cepralaune irgendwohin zurück, so daß Rhodan sie aus den Augen verlor.
    Rhodan versuchte, sich in ihre Situation hineinzudenken. Aber es gelang ihm nicht so recht. Es lag wohl daran, daß sie schon zu lange in diesem Labyrinth lebten und sie durch die unmenschlichen Lebensbedingungen geformt worden waren. Und wieder fragte sich Rhodan, wie sie das Leben meistern würden, wenn ihnen tatsächlich die Rückkehr in die Realität gelang.
    Es dauerte nicht lange, da kehrten die beiden zurück. Roi begab sich zu Rhodan und erklärte: „Wir werden es so machen: Zuerst tragen wir die Sache mit Lainish aus. Wenn er besiegt ist, wird einer von uns an seiner Stelle das Labyrinth verlassen. Der andere wird die Stelle eines seiner Begleiter einnehmen. Es ist wohl klar, daß wir dies aber aus eigener Kraft schaffen müssen. Wenn wir aus dem Labyrinth kommen, möchten wir freie Männer sein."
    „Das war ohnehin so geplant", sagte Rhodan erleichtert. „Die Gänger des Netzes haben große Dinge mit euch vor ..."
    „Erspar dir deine schönen Worte", sagte Ron abweisend. „Zumindest solange wir im Labyrinth sind. Wenn wir erst wieder normale Menschen sind, dann werden wir deine Art zu Reden auch besser verstehen. Gehen wir."
    Die letzte Äußerung von Ronald Tekener ließ Rhodan hoffen, daß beide in der Pararealität noch nicht so weit entfremdet worden waren, um nicht wieder in der Realität Fuß fassen zu können.
     
    6.
     
    Die drei ließen sich von einer Luftströmung mit dem langsam rotierenden Rotauge treiben.
    „Sieht es nicht aus, als würde ein Maler in einem Farbtopf mit verschiedenen Rottönen rühren?" sagte die Bansque.
    „Da kommt jemand", meldete das schlangenhafte Cott.
    „Es sind unsere Leute", erklärte der blitzgestaltige Spearer, der die Witterung der Näherkommenden dank seiner psionischen Pigmente vorzeitig aufgenommen hatte.
    „Ja", bestätigte die Bansque, die es inzwischen gelernt hatte, ihre Empathie auch in der Pararealität zu bändigen und gezielt zu gebrauchen. „Es sind Roi Danton, Ronald Tekener und Perry Rhodan."
    Die beiden Cepralaune trennten sich von dem Mischwesen, dem Arlier, und schnellten sich in die Höhe. Sie gerieten in den Sog des Rotauges und verschwanden darin. Der Arlier gesellte sich zu den Wartenden.
    „Roi und Ron sind bereit, mit uns zurückzukehren", berichtete Rhodan. „Aber es war nicht leicht, sie dazu zu überreden."
    „Was für eine verrückte Jagd", sagte Jon Var Ughlad, der zu einem Cott transmutierte Pterus. „Ich habe mir die Kalydonische Jagd ganz anders
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