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1314 - Im Bann der schönen Nymphe

1314 - Im Bann der schönen Nymphe

Titel: 1314 - Im Bann der schönen Nymphe
Autoren: Jason Dark
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auch das andere. Es ist wunderschön, so zu leben…«
    »Dann lass mich frei! Ich will wieder zurück. Ich… ich … bin ein Mensch und gehöre nicht hierher.«
    »Doch, du bleibst hier!«
    Jenny verzog das Gesicht. »Aber warum, verdammt? Warum muss ich hier bei dir bleiben? Ich will nicht. Das hier ist nicht das Paradies für mich. Begreif das doch…«
    »Du wirst bleiben!«
    »Warum denn?«
    »Weil ich dich ausgesucht habe. So ist das. Ja, ich habe dich ausgesucht. Ich möchte mir etwas holen, ich brauche dich als Mensch und auch als Freundin.«
    Jenny hatte alles verstanden. Nur wollte sie es nicht zugeben. Sie schüttelte den Kopf.
    »Nein, nein, das ist nicht so, wie du es dir vorstellst. Das kann ich nicht, das will ich auch nicht. Ich… ich … will deine Freundin nicht sein. Ich will auch nicht bei dir bleiben. Ich muss wieder zurück, verstehst du das?«
    »Ich lasse dich nicht gehen. Bald ist die Zeit vorbei…«
    »Was meinst du damit?«
    »Dass das Tor offen ist. Es wird sich schließen. Dann muss wieder ein Jahr vergehen, bis es sich wieder öffnet…«
    Jenny bewegte sich nicht mehr. Es war ungeheuerlich, was ihr da gesagt worden war. Jenny glaubte, dass etwas ihren Kopf sprengen wollte. Das war unmöglich. Das konnte es doch nicht sein. Sie wollte es nicht glauben. Ihre Lippen verzogen sich zu einem ungläubigen Lächeln, und zugleich hatte sie das Gefühl, in ein Loch zu sinken.
    »Ein Jahr?«, hauchte sie.
    Jamilla nickte. »Du hast richtig gehört. Es dauert ein Jahr. Und der Teich ist der Weg. Aber nicht nur das. Es ist ein magischer Tunnel, der sich pünktlich schließt. Und er ist ein Grab für diejenigen, die es versuchten und nicht schafften. Sie kamen weder vor noch zurück. Sie blieben gefangen und eingeschlossen. Du hast sie gesehen, als du in den Teich getaucht bist…«
    Jamilla brauchte nicht mehr weiter zu sprechen. Das Geschehen stand klar vor Jennys Augen.
    »Die Skelette im Teich«, flüsterte sie. »Es waren die, die es nicht geschafft haben?«
    »Ja…«
    Jenny war durcheinander. Sie fand auch nicht den richtigen Gedankenweg. Sie bewegte ihre Augen, sie dachte nach, was ihr so unwahrscheinlich schwer fiel und letztendlich doch so einfach war.
    Dabei drehte sie den Kopf und schielte auf die Öffnung.
    Sie wollte sich selbst Mut machen und nickte. »Aber ich kann sehen. Der Tunnel ist nicht geschlossen. Das weiß ich. Ich kann sein Ende…«
    »Das sagte ich doch. Er ist noch offen, aber er wird sich bald schließen. Jeder, der sich darin befindet, kann sich nicht mehr befreien. Erst in einem Jahr wieder. Aber dann lebt er nicht mehr. Dann sieht er aus wie das Skelett, das du gesehen hast.«
    Die volle Wahrheit hatte Jenny Mason erschüttert. Jetzt konnte sie nichts mehr sagen. Sie stand auf der Stelle und starrte ins Leere.
    Jamilla schob sich wieder an sie heran. Jetzt legte sie beide Hände auf ihre Schultern. Sie drückte ihr Gesicht nach vorn, und die Lippen befanden sich dicht an ihrem rechten Ohr. Die nächsten Worte drangen nur flüsternd aus ihrem Mund.
    »Wir sind hier allein. Ich werde dich zur Freundin machen. Ich werde dir mein Paradies zeigen. Ich wollte schon immer Menschen haben. Jetzt habe ich einen. Du bist meine Freundin. Ich werde dir die Geheimnisse des Paradieses zeigen. Aibons Welt wird sich dir öffnen, und es wird dir wie ein Wunder vorkommen. Du wirst die normale Welt vergessen und nur noch von Aibon träumen…«
    Jenny Mason hörte alles. Jedes Wort verstand sie, doch sie war nicht bei der Sache, weil es etwas anderes gab, das sie mehr interessierte. Sie warf einen Blick auf die gläserne Oberfläche.
    Jamilla hatte nicht gelogen. Der Tunnel war noch offen, denn sie sah dessen Ende.
    Und die drei Personen.
    Zwei ihr unbekannte Männer und Amelie Weber zwischen ihnen.
    Dass sie so normal dort stand, konnte nur bedeuten, dass ihr die Männer bekannt waren. Aber warum hielten sie sich so nahe am Teich auf? Es musste einen Grund haben. Wussten sie Bescheid?
    Sicherlich wussten sie Bescheid. Sie suchten nach ihr. Es war ihnen aufgefallen, dass sie nicht mehr in ihrem Zimmer lag. Jetzt hatten sie die Spur gefunden.
    Jamilla lachte in Jennys Ohr. »Ja, ich sehe sie auch. Sie überlegen, sie denken nach…«
    »Sie werden mich retten.«
    »Nie!«
    »Doch!«, schrie sie.
    Danach hielt Jenny nichts mehr. Mit einer heftigen Drehbewegung befreite sie sich, und einen Augenblick später stürzte sie nach vorn, genau auf die Oberfläche des Teichs zu…
    ***
    Es war
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