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1314 - Im Bann der schönen Nymphe

1314 - Im Bann der schönen Nymphe

Titel: 1314 - Im Bann der schönen Nymphe
Autoren: Jason Dark
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hatten.
    »Ich würde euch raten, den Mund aufzumachen. Es könnte sonst unangenehm für euch enden.«
    »Jeder kann leben wie er will!«, sagte Mona.
    »Stimmt. So lange er sich an die Gesetze hält.«
    »Das haben wir.«
    »Sieht man, wenn man sich umschaut.«
    Sie hatten meine Ironie wohl verstanden. »Scheiße!«, schrie Mike.
    »Wir wollten mit eurem verdammten Spießerleben nichts zu tun haben. Wir brauchten Action. Wir brauchten Zeit. Wir mussten mal einen anderen Weg finden.«
    »Den zu den Vampiren, wie?«
    »Genau«, flüsterte Mike.
    »Dann hättest du mich gebissen.«
    Er zuckte mit den Schultern.
    »Und du mich«, sagte Suko. Er hatte Mona damit gemeint.
    »Wir mögen Blut.«
    Suko musste lachen. »Habt ihr es schon getrunken? Wisst ihr überhaupt, was ihr euch damit antut?«
    »Ja, das kennen wir.«
    »Aber ihr seid keine Vampire.«
    Mona kicherte. »Wir sind auf dem Weg dazu. Wir wollen so sein wie sie. Wir lieben die Dunkelheit. Wir haben Spaß daran. Unsere Gruppe ist größer geworden. Wir sind überall verteilt im Land. In jeder Stadt gibt es welche von uns, die den ganzen Scheißdreck ablehnen, mit dem ihr und die anderen Spießer lebt. Wir wollen unseren eigenen Weg gehen. Weg von euch. Rein in die Anarchie, wo Blut das einzige Bindemittel ist…«
    Sie keifte noch eine Weile. Wir ließen es zu. Was andere Menschen vielleicht erschreckt hätte, ging an uns vorbei. Damit wollten wir uns nicht beschäftigen.
    Ich nickte Suko zu. Er lächelte und hatte verstanden. Als er sein Handy hervorholte, wurde das Geschwisterpaar aufmerksam und leicht nervös. Unstet bewegten sich ihre Augen. Die Lippen zuckten, und das alles blieb uns nicht verborgen.
    »Probleme?«, fragte ich.
    Mike verengte die Augen. »Wen will er anrufen?«
    »Kollegen von uns. Sie sollen euch abholen. Wir haben keine Lust mehr, uns mit euch zu beschäftigen. Unser Job ist getan. Wir haben gedacht, es mit Vampiren zu tun zu bekommen. Aber ihr seid in Wirklichkeit nicht mehr als Nachahmer.«
    »Aber es gibt sie!«, fuhr Mike mich an.
    »Ich weiß.«
    »Es gibt noch viel mehr.«
    »Das weiß ich ebenfalls.«
    Mike legte den Kopf schief und schaute mich von unten her lauernd an. »Machen wir einen Deal, ja?«
    »Das hast du nicht zu bestimmen.«
    Er zog die Nase hoch. »Trotzdem.«
    Ich überlegte. Suko war ebenfalls aufmerksam geworden. Er steckte sein Handy wieder weg und wartete darauf, wie es weiterging. Wir hatten das Gefühl, hier möglicherweise auf einer Spur zu sein. Hin und wieder hat man ja einen Riecher, und bei mir kam noch dieses berühmte Bauchgefühl hinzu.
    »Was ist?«, fragte ich.
    »Erst der Deal.«
    Ich lächelte kalt und schüttelte den Kopf. »Seid ihr überhaupt in der Position, Ansprüche zu stellen? Wenn ich recht darüber nachdenke, wohl nicht.«
    »Euch würde was entgehen. Ihr lasst uns laufen und bekommt von mir eine tolle Geschichte zu hören.«
    »Geschichten sind oft Lügen.«
    »Die nicht!«, zischte Mike. »Ihr könnt Mona fragen. Sie wird es bestätigen.«
    »Das würde ich bei meinem Bruder auch.«
    Unsere Worte hatten ihn überrascht.
    Er schaute seine Schwester an, die ein Nicken andeutete.
    Mike war jetzt einverstanden. »Gut, ich mache euch einen Vorschlag. Ihr glaubt doch an Vampire. Da kann ich mir vorstellen, dass ihr auch weiterdenken könnt. Es gibt nicht nur Vampire, es gibt auch andere Geschöpfe der Nacht. Unheimliche Wesen. Fast wie grauenhafte Gespenster. Tote, die nicht tot sind…« Seine Augen leuchteten. »Na, ist das nicht was? Springt ihr nicht an?«
    »Nein«, sagte ich. »Es gibt vieles, was man sich aus den Fingern saugen kann, wenn nur die Fantasie groß genug ist.«
    »Das ist sie nicht.«
    »Dann würde ich gern etwas hören.«
    Mike überlegte. Er atmete dabei schnaufend. Ich sah, dass er stark schwitzte. Noch focht er einen inneren Kampf aus. Sollte er reden? Oder nicht?
    »Ich warte nicht mehr länger«, erklärte Suko.
    »Okay, okay, nur keine Panik.« Mike musste sich noch einen Moment sammeln. »Nicht weit von hier steht ein Haus. Es gehört der Familie Mason. Das Haus liegt einsam. Zu dem Grundstück zählen ein verwilderter Park und ein Waldstück. Mitten im Wald findet ihr einen Teich. Den solltet ihr euch anschauen.«
    Suko zuckte die Achseln. »Warum? Was interessieren uns alte Teiche? Sag nicht, dass sie etwas mit Vampiren zu tun haben.«
    »Nein, das nicht. Aber wir waren da. Und wir haben etwas darin gesehen. Ein Gesicht, eine Gestalt, eine junge Frau, ein
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