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1314 - Horchposten Pinwheel

Titel: 1314 - Horchposten Pinwheel
Autoren: Unbekannt
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aus können wir dieses Gespräch noch einige Tage und Wochen ausdehnen. Die Zeit ändert nichts an meiner Aussage."
    „Aber vielleicht kann uns Dao-Lin-H'ay mehr sagen."
    „Sie wird überhaupt nicht mit euch reden."
    „Sie entkommt uns nicht."
    „Deine Vorgesetzten werden erfreut über deine positive Einstellung sein. Aber du wirst sie enttäuschen müssen. Ihr werdet Dao-Lin-H'ay nicht gefangen nehmen."
    „Wir haben sie schon", schwindelte Wido Helfrich.
    „Wie schön für euch." In den Augen des Kartanen blitzte es spöttisch auf. Er glaubte dem Terraner nicht.
    „Also schön", seufzte Helfrich. „Fangen wir wieder von vorn an."
    „Warum kannst du dich nicht damit abfinden, daß wir dir keine andere Antwort geben können?" fragte der Kartane.
    „Das wirst du schon noch merken." Helfrich trank etwas Wasser, dann trat er dicht an den Kartanin-Sprecher heran.
    „Wir könnten uns natürlich auch auf eine andere Art unterhalten."
    „Meine Antwort wird stets die gleiche bleiben."
    „Let's fetz! sprach der Frosch und sprang in den Ventilator."
    Der Kartane blickte ihn verständnislos an.
    „Du glaubst doch nicht, daß die Folter etwas an meiner Aussage ändern kann? Ich werde nicht die Unwahrheit sagen. Unter keinen Umständen. Finde dich damit ab, daß wir nichts wissen. Es gibt keinen besonderen Grund für uns, in Lao-Sinh zu siedeln."
    „Früher oder später finden wir den Grund doch heraus", sagte Wido Helfrich. „Es hat keinen Sinn, ihn vor uns verbergen zu wollen. Ich bin sicher, daß es ein sehr wichtiges Motiv gibt. Es muß eins geben, und ich will wissen, welches."
    Der Kartane schwieg.
    „Auch die Stimme des Gewissens hat mal Stimmbruch", drängte der Terraner. „Ich will endlich die Wahrheit hören."
    Der Kartane antwortete nicht. Er fuhr sich mit dem Handrücken über den Schnurrbart und blickte auf den Boden. Er schien entschlossen zu sein, von nun an überhaupt nichts mehr zu sagen.
     
    8.
     
    Sagres Zegom wußte sofort, daß es Schwierigkeiten gab, als Gen Tenten sein Arbeitszimmer betrat, sich mit beiden Händen den kahlen Schädel kratzte und sich in einen Sessel setzte. Da er nur 1,50m groß war, hatte er Mühe, in den Sessel zu kommen.
    „Was ist los?" fragte der Psychologe.
    „Der Teufel ist los", antwortete Gen Tenten wütend. „Ich weiß nicht, was ihr euch dabei gedacht habt, als ihr unsere Gruppe zusammengestellt habt, aber irgendwo habt ihr wohl einen Schatten gehabt."
    Kerzengerade saß er im Sessel. Die kleinen Hände lagen flach auf den Oberschenkeln.
    „Du sagst, irgend jemand hatte einen Schatten? Was meinst du damit?"
    Gen Tenten tippte sich mit dem Finger an die Schläfe.
    „Da tickte wohl jemand nicht richtig", erwiderte er.
    „Was ist passiert?"
    „Was passiert ist? Womit schon lange zu rechnen war." Er hielt es nicht im Sessel aus, rutschte herunter und eilte mit kurzen Schritten vor dem Schreibtisch des Parapsychologen hin und her. Immer wieder fuhr er sich mit den Händen über den kahlen Schädel. Sein Mund war schmal und verkniffen. „Wir sind aneinander geraten. Wir haben Krach miteinander, und ich denke nicht daran, mit den anderen zusammenzuarbeiten.
    Sollen diese Softies doch allein sehen, wie sie klarkommen. Ich habe jedenfalls nichts mehr mit ihnen zu tun."
    „Damit weiß ich immer noch nicht, was los ist."
    Sagres Zegom blieb zumindest äußerlich ruhig, als berühre ihn die ganze Angelegenheit nur wenig. Tatsächlich hatte er das Gefühl, der Boden weiche unter seinen Füßen. Er hatte Mühe, seine Stimme zu beherrschen.
    Nikki Frickel und Poerl Alcoun waren Dao-Lin-H'ay dicht auf den Fersen. Erst vor wenigen Minuten hatten sie eine entsprechende Nachricht durchgegeben. Es würde nicht mehr lange dauern, und Poerl würde versuchen, die Kartanin zu belauschen. Das war dann die Situation, für die die vier Paratensoren an Bord der ALAMBRISTA gerüstet sein mußten, in denen Poerl ihre Hilfe dringend benötigte, wenn sie überleben sollte. Poerls parapsychischer Vorstoß begann vielleicht schön in diesen Sekunden - und ausgerechnet jetzt versagten die Paratensoren ihr die Hilfe. Ausgerechnet jetzt mußten sie sich streiten.
    „Gam Hoa ist ein erbärmlicher Feigling", erklärte Gen Tenten.
    „Ach, tatsächlich?" Sagres Zegom rief einige Daten über Gam Hoa ab. Gen Tenten konnte die Schrift sehen, die auf dem Bildschirm erschien. „Nach meinen Unterlagen befand sich Gam Hoa vor einem Jahr in einem Stützpunkt, der von den Kartanin angegriffen
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