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1314 - Horchposten Pinwheel

Titel: 1314 - Horchposten Pinwheel
Autoren: Unbekannt
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wurde. Er hat sich so bravourös geschlagen, daß er später eine besondere Auszeichnung für diesen Kampf erhalten hat. Er wird als mutig, zuverlässig und verantwortungsbewußt bezeichnet."
    „Er weigert sich, Poerl abzuschirmen."
    „Er weigert sich?" Sagres Zegom glaubte, sich verhört zu haben.
    „Er hat Angst, daß er dabei draufgeht."
    „Wenn alle vier zusammenarbeiten, so wie es abgesprochen wurde, kann eigentlich nichts passieren."
    „Er sagt, es handelt sich um eine Gefahr, die aus dem Nichts kommt, und gegen die er sich nicht wehren kann. Er ist der Ansicht, daß Poerl feige ist, und er denkt nicht daran, sein Leben zu riskieren, um eine Memme zu schützen."
    Die Tür ging auf, und die drei anderen Paratensoren kamen herein. Gam Hoa führte die Gruppe an. Sein schwarzes Haar sah zerzaust aus. Nervös zupften die Hände an der Bluse herum.
    „Völlig richtig", rief er. Offensichtlich hatte er die letzten Worte Gen Tentens gehört. „Es ist genauso, wie dieser Chaot sagt. Sie ist ein Feigling, und sie geht viel zu dilettantisch mit den Kräften um, die sie mit Hilfe des Parataus entfacht. In meinen Augen ist es ein kompletter Wahnsinn, sich auf so was einzulassen, wenn man es nicht mit jemandem zu tun hat, der diese Kräfte auch wirklich beherrscht."
    „Gut, Gam, das ist deine Meinung. Jetzt möchte ich wissen, wie Eris und Tapar darüber denken."
    „Ich meine, Gam Hoa ist der Feigling", erklärte die rothaarige Eris Mayinhin. „Poerl verläßt sich auf uns. Sie befindet sich mitten in einem Einsatz, in dem es kein Zurück mehr für sie gibt. Sie in einer solchen Situation im Stich zu lassen, dazu gehört schon was."
    „Und du, Tapar Otar?"
    „Ich verlange Disziplin. Gerade jetzt."
    „Ich weigere mich", erklärte Gam Hoa. „Wenn ich gewußt hätte, auf was ich mich hier einlassen soll, hätte ich von Anfang an abgelehnt."
    „Tu nicht so, als hättest du nicht gewußt, um was es geht", empörte sich Gen Tenten.
    „Und was jetzt?" fragte Sagres Zegom. „Habt ihr auch schon mal an Poerl gedacht?
    Habt ihr euch schon einmal überlegt, wie wichtig ihr Einsatz für uns alle ist?"
    „Das interessiert mich alles nicht mehr", wehrte Gam Hoa ab.
    „Du bist nicht als Privatperson und zu deinem Vergnügen hier", stellte der Psychologe nun fest. „Du hast eine Dienstverpflichtung unterschrieben."
    „In der Dienstverpflichtung steht nicht, daß ich mein Leben bei Paratau-Experimenten riskieren muß, bei denen niemand genau weiß, wie sie verlaufen."
    Sagres Zegom erkannte, daß er eine Entscheidung fällen mußte, wenn er den Streit beenden wollte.
    „Du wirst dennoch mit Eris, Tapar und Gen zusammenarbeiten und Poerl schützen", sagte er. „Nur wenn ihr vier euch gemeinsam den Kräften entgegenstellt, die auf Poerl überzuschlagen drohen, könnt ihr Poerl helfen."
    „Und wenn ich mich weigere?" fuhr Gam Hoa fort.
    „Das wirst du nicht tun."
    Sagres Zegom und Gam Hoa blickten sich an. Der Parapsychologe wirkte so ruhig und überzeugend wie nie zuvor.
    „Also gut", gab Hoa schließlich nach. „Ich werde mich mit Eris, Tapar und Gen zusammenschließen, aber nur für dies eine Mal. Danach werde ich Poerl nicht mehr schützen. Selbstmordkommandos sind nicht mein Fall."
    Verachtung zeichnete sich auf den Gesichtern der drei anderen Paratensoren ab. Sie hatten kein Verständnis für Gam Hoa, aber sie würden mit ihm zusammenarbeiten, um Poerl zu helfen.
    „Von jetzt an werde ich bei euch bleiben", erklärte der Psychologe. „Ich werde stets einen Vorrat an Paratau-Tropfen bei mir haben, damit wir zur Not unsere Abwehr verstärken können."
    „Es dauert nicht mehr lange", bemerkte Eris Mayinhin. „Poerl ist hautnah dran. Ich spüre es."
     
    *
     
    Dao-Lin-H'ay schien in eine Umlaufbahn um den zweiten Planeten zu gehen, und es sah so aus, als wolle sie dort bleiben. Ihr Diskus verschwand hinter dem zweiten Planeten.
    „Wir schließen zu ihr auf", beschloß Nikki Frickel. „Wir gehen so nah ran wie möglich, und dann belauschen wir sie, oder wir zwingen sie zur Aufgabe."
    Die PIG-Chefin beschleunigte, um näher zu der Kartanin aufzuschließen, und legte dann ebenfalls einen Kurs an, der die Jet in eine Umlaufbahn um den zweiten Planeten führen mußte.
    „Sie fliegt weiter", rief Poerl plötzlich. „Sieh doch, sie beschleunigt wieder. Sie will das Sonnensystem verlassen."
    Das kartanische Schiff, das vorübergehend hinter dem zweiten Planeten verschwunden gewesen war, tauchte nun wieder auf den
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