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131 - Der Mörder aus dem Totenreich

131 - Der Mörder aus dem Totenreich

Titel: 131 - Der Mörder aus dem Totenreich
Autoren: A.F.Morland
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auf ihn verlassen können.
    »Kümmere dich nicht um mich, Tony«, raunte mir der Parapsychologe zu. »Ich passe schon selbst auf mich auf, und ich stehe an deiner Seite, mag kommen, was will.«
    Ich zog die Tür vorsichtig auf. Mein Herz übersprang einen Schlag, als ich Vicky an einem eisernen Ring hängen sah. Der nächste Schock war fast noch schlimmer - als ich Mr. Silver auf dem Boden entdeckte, unfähig, sich zu erheben, völlig entkräftet, mehr tot als lebendig.
    Yora war nicht da.
    Ich schnitt Vickys Fesseln mit dem Taschenmesser durch. Sie sank mir in die Arme. »Tony«, schluchzte sie. »Sieh nur, was Yora mit unserem Freund gemacht hat.«
    Ich löste mich von meiner Freundin, übergab sie Lance Selby und sank neben dem Ex-Dämon auf die Knie, Mein Mund trocknete aus. Von Mr. Silvers gewohnter Stärke war nichts mehr vorhanden.
    Es erschütterte mich, ihn so schwach und hilflos auf dem Boden liegen zu sehen. Er schaute mich an, aber erkannte er mich? Seine Lider flatterten, und ein markerschütterndes Röcheln drang aus seiner Kehle.
    »Silver«, krächzte ich. »Kannst du mich verstehen?«
    Er nickte kaum merklich, und dünn kam es über seine Lippen: »Tony, hilf mir!«
    Ich schluckte schwer. »Was kann ich tun?« fragte ich ratlos.
    »Yora,… Sie hat mich mit dem Seelendolch erwischt…«
    »Ich weiß. Aber wie kann ich dir helfen?«
    »Yoras Dolch… ist eine schwarze Waffe… Nimm den Diskus…«
    »Meinst du, die Wirkung des Seelendolchs läßt sich mit dem Dämonendiskus aufheben?« fragte ich, »Vielleicht… Wir müssen… es versuchen…«
    Ich öffnete hastig, mein Hemd und streifte die Kette ab, an der mein Diskus hing. Mit allerletztem Krafteinsatz drehte sich Mr. Silver auf den Bauch, Ich sah die häßliche Verletzung, und es rumorte in meinen Eingeweiden. Ich schob Mr. Silvers Kleidung hoch und hatte nun seinen entblößten Rücken vor mir.
    Die Verletzung sah grauenvoll aus. Ich schlang die Kette um meine Hand und drückte die milchig-silbrige Scheibe auf Mr. Silvers Rücken. Die Wunde verschwand darunter.
    Der Ex-Dämon stöhnte laut, als der Diskus seine Haut berührte. Er zuckte wie unter Stromstößen, und ich hörte das Knirschen seiner Zähne. Seine Hände verkrampften sich.
    Sein röchelnder Atem versetzte mich fast in Panik. Hielt der Ex-Dämon diese Roßkur nicht aus? Wie lange konnte er verkraften, was aus dem Diskus in seine Wunde strömte?
    Er zitterte immer heftiger, bäumte sich auf, keuchte, hechelte. In seinem Inneren schien ein mörderischer Kampf zu toben: die Kraft meines Dämonendiskus gegen die Kraft des Seelendolchs!
    »Tony!« rief Vicky. »Laß es genug sein. Er hält das eicht aus!«
    »Nein!« gurgelte Mr. Silver. »Weiter! Weiter! Nicht abbrechen!«
    Ich ließ das glatte Metall auf dem Rücken des Ex-Dämons, und wenig später hörte das Zittern auf. Der Dämonendiskus hatte die Kraft des Seelendolchs weitgehend neutralisiert.
    Den Rest würde nun Mr. Silvers Heilmagie besorgen. Aber der Ex-Dämon würde sich für die nächste Zeit schonen müssen.
    Ich nahm den Diskus fort, und mir kam vor, als wäre die Wunde kleiner geworden. Endlich hatte Mr. Silver die Kraft, sich zu erheben, aber einen Kampf gegen Yora hätte er in diesem Zustand nicht überlebt, deshalb sagte ich: »Du hältst dich im Hintergrund, klar? Diesmal läßt du mich die grobe Arbeit tun.«
    »Okay, Tony«, sagte der Hüne.
    Vicky umarmte ihn mit Tränen in den Augen, »Oh, Silver, ich bin ja so froh, daß es dir wieder besser geht. Du weißt nicht, wie sehr ich mich um dich gesorgt habe.«
    Wir bereiteten uns seelisch auf den letzten Kampf vor. Mr, Silver wollte den Zeremonienraum zerstören. Vor allem die Teufelsfratze wollte er mit seinem Feuerblick vernichten, doch es gelang ihm nicht, zwei Feuerlanzen zu produzieren.
    »Mach dir nichts draus«; sagte ich. »Das wird schon wieder.«
    »Hoffentlich bekommen unsere Feinde davon nicht Wind«, sagte der Ex-Dämon. »Sie könnten auf die Idee kommen, mein derzeitiges Tief auszunützen.«
    »Von mir werden sie es nicht erfahren«, sagte ich.
    Wir verließen den Keller, Als wir die Halle betraten, fiel Yora, die nicht, so leicht zu erschüttern war sichtbar aus allen Wolken. Wir überraschten sie gleich doppelt: damit, daß Mr. Silver wieder auf den Beinen war, und damit, daß Lance Selby noch lebte.
    Ihr Haß richtete sich gegen Buzz Janssen, aber sie konnte ihm nichts antun, weil Lance Selby und ich sie sofort attackierten. Gleichzeitig wurde
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