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1307 - Vorstoß in den Dunklen Himmel

Titel: 1307 - Vorstoß in den Dunklen Himmel
Autoren: Unbekannt
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zugetragen, daß Granjcar seine Nakken veranlaßt hat, die Ephemeriden in einem bestimmten Raumsektor zusammenzuziehen."
    „Und warum das?" fragte Alaska.
    Balmegh spreizte die Hände zum Zeichen seiner Unwissenheit.
    „Ich weiß es, der Gorim hat es mir verraten", sagte Alaska. „Ich habe das Sammelgebiet der Ephemeriden schließlich entdeckt. Es liegt nicht im Zentrum von Absantha-Gom, sondern in der Peripherie, der Überlappungszone sehr nahe."
    Balmegh winkte ab.
    „Erzähle mir lieber von dem Gorim."
    Alaska nickte, schloß die Augen, um sich zu konzentrieren und das Erlebnis deutlicher in Erinnerung rufen zu können. Eigentlich wäre es besser gewesen, den Vorfall zu vergessen, denn bei dem in Not geratenen Gänger des Netzes hatte es sich natürlich um keinen anderen als ihn selbst gehandelt. Und er verdankte seine Rettung nur der Opferbereitschaft Testares. Seinem psionischen Symbionten, dem ehemaligen Cappin-Fragment. Testare, dem Körperlosen, der nur noch mittels Materieprojektoren in Erscheinung treten konnte.
    Wenn sie sich entlang der psionischen Ströme bewegten, dann waren sie eins, bildeten Alaska und Testare eine Einheit. Es war für jeden von ihnen unvorstellbar, sich wieder zu trennen. Dennoch drängte es Alaska immer wieder zurück zur körperlichen Existenz. Er konnte nie für lange ohne Körper sein, und Testare verstand das. Je länger Alaska jedoch in körperlicher Existenz zubrachte, desto unerträglicher wurde für ihn die Trennung von seinem psionischen Symbionten.
    Während ihm diese Gedanken durch den Kopf gingen, erzählte er Balmegh: „Als ich mit der TALSAMON in jenen Raumsektor einflog, merkte ich vorerst nichts von der Ephemeriden-Konzentration. Sie sind ja während des Enerpsi-Fluges nicht zu orten.
    Erst nach dem Rücksturz in den Normalraum manifestierten sich auch die Ephemeriden.
    Mein Schiff war förmlich von ihnen eingehüllt.
    Ich glaubte, wahnsinnig werden zu müssen. Da bekam ich geistigen Kontakt mit dem Gorim. Er nannte sich Testare und gab sich als Gänger des Netzes zu erkennen. Er war während des Netzgehens von den Ephemeriden angefallen worden, und ihm drohte, von ihnen absorbiert zu werden. Dadurch, daß ich mit meinem Schiff den Ephemeridenschwarm gesprengt und in den Normalraum mitgerissen hatte, rettete ich ihm ungewollt das Leben. Zum Dank schützte er mich danach vor dem psionischen Einfluß der Ephermeriden und bewahrte mich so vor einem schlimmen Schicksal..."
    Die Sache war etwas anders gewesen, nämlich so: Alaska und Testare waren gemeinsam per persönlichem Sprung in einem Präferenzstrang unterwegs gewesen. Zum Unterschied von Raumfahrern, die mittels Enerpsi-Antrieb das psionische Netz befuhren, konnten Gänger des Netzes sehr wohl Ephemeriden erkennen und ihnen aus dem Weg gehen. Doch in diesem Fall hatte das Erkennen der Gefahr nichts mehr genützt, denn die Ephemeriden traten in unüberschaubarer Zahl auf und blockierten alle Präferenzstränge eines Knotenpunkts. Alaska wäre verloren gewesen, hätte sich Testare nicht aus der psionischen Symbiose gelöst und die Ephemeriden auf sich gelenkt. Das gab Alaska die Gelegenheit, an Bord der TALSAMON zu gehen und jenes Manöver zur Rettung Testares zu fliegen, wie er es Balmegh geschildert hatte.
    Alaska fuhr fort: „Als mich der Gorim nach meinem Ziel fragte und ich ihm Eklitt nannte, da verriet er mir, daß sich die Ephemeriden für einen Angriff auf Eklitt formierten. Glaubst du mir jetzt, daß euch ernsthafte Gefahr droht?"
    „Zufällig weiß ich es besser", sagte Balmegh und kratzte sich den Organklumpen auf der Stirn. „Es ist richtig, daß Granjcar eine Aktion plant, bei der die Ephemeriden eingesetzt werden sollen. Aber diese Aktion richtet sich ganz sicher nicht gegen Eklitt."
    „Gegen wen dann?"
    „Aber nicht doch, Saedy", sagte Balmegh tadelnd. „So billig bekommst du keine Informationen von mir. Stehe ich in deiner Schuld, oder ist es nicht eher umgekehrt?"
    Alaska zuckte die Achseln.
    „Sind wir nun quitt?"
    „In Ordnung. Du kannst nach Eklitt, wenn dir unbedingt danach ist, mit den Ratten im Müll zu wühlen. Aber sage mir noch eines. Warum hast du dir den Gorim nicht geschnappt? Du hättest ein ganz schönes Kopfgeld für ihn bekommen können. Vielleicht hätte sogar ein Permit herausgeschaut."
    „Wie fängt man einen Geist?" erwiderte Alaska. „Der Gorim hat bei der Attacke der Ephemeriden seinen Körper verloren."
    „So ein Jammer", sagte Balmegh
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