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1307 - Vorstoß in den Dunklen Himmel

Titel: 1307 - Vorstoß in den Dunklen Himmel
Autoren: Unbekannt
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zusammenzustellen. Sechs Mann habe ich bereits, einer wie du würde mir noch fehlen. Sag ja, und du wirst in Ruhm und Reichtum baden."
    Alaska wandte sich angewidert ab.
    „Verschwinde, Voso."
    „Nicht so hastig, Saedy", lenkte der Ophaler ein. Als er fortfuhr, klang seine Stimme fast weinerlich. „Ich will ehrlich zu dir sein, ganz offen. Okay?"
    „In Ordnung. Was also wird gespielt?"
    Voso zuckte mit den Tentakeln.
    „Ich weiß es selbst nicht. Es ist schon einige Zeit her, daß ein Zwerg-Gavvron zu mir kam und verlangte, für ihn eine Handvoll erfahrene Kämpfer zusammenzustellen. Er machte mir große Versprechungen. Natürlich stellte ich sofort Nachforschungen an, allerdings ohne den geringsten Erfolg. Ich kenne noch nicht einmal seinen Namen. Er ist ein völlig unbeschriebenes Blatt. Aber eines weiß ich ganz bestimmt, nämlich daß er, bei aller Prahlerei, eine starke Macht hinter sich hat. Er meint, was er sagt."
    „Und was sagt er?"
    „Er hat mir versprochen, mich von meinem Toshinmal zu befreien", antwortete Voso kleinlaut.
    „Ich verstehe." In diesem Moment tat der Ophaler Alaska fast leid. Er hätte jede noch so geringe Chance ergriffen, um nicht länger Toshin sein zu müssen. Aber es ehrte ihn, daß er ihm, Alaska, gegenüber so ehrlich war, dies zuzugeben. „Ich fürchte nur, ich kann dir nicht helfen. Ich bin kein Söldner, der sich an jeden Meistbietenden verkauft."
    „Du brauchst überhaupt keine Verpflichtung einzugehen", sagte Voso. „Red mal mit dem Kleinen. Er will sowieso ein Kontaktgespräch, bevor er jemanden einstellt. Ich habe ihm zwanzig der besten Kämpfer angeboten. Aber nur sechs haben seiner Prüfung standgehalten. Er ist sehr wählerisch. Und selbst wenn er dich will, kannst du immer noch ablehnen. Ich möchte dich nur bitten, dieses Kontaktgespräch zu führen. Das verpflichtet dich zu nichts. Du müßtest ihn nur sofort treffen. Er reist nämlich morgen wieder ab und bleibt für längere Zeit fort. Du hättest in jedem Fall genügend Bedenkzeit, um dich zu entscheiden. Saedy, tust du mir den Gefallen? Es kostet dich nichts, und es bringt dir eine Freundschaft auf Lebenszeit."
    „Wo kann ich ihn treffen?"
    „Ich führe dich zu ihm", bot Voso ihm an. „Aber zuvor eine Warnung, damit du siehst, daß ich es ehrlich meine. Nimm dich vor dem Kleinen in acht. Er sieht zwar harmlos aus, aber er ist ein ganz durchtriebener Schurke. Er hat beim letzten Arenaspiel unseren Kampfrobot für Balmegh versenkt. Wie ich ihn dafür hasse! Vielleicht hat er das nur getan, um mich zu ruinieren..."
    Alaska erinnerte sich an das, was Balmegh ihm über einen „Kleinen" gesagt hatte, und das stimmte mit Voso Miis Aussage überein. Nun war er sicher, daß er dem Ophaler trauen konnte.
    „Und was sonst noch?" wollte Alaska wissen.
    „Wie gesagt, er sieht harmlos aus. Aber er ist ein Shant-Träger. Nach seiner Körperbeherrschung zu schließen, dürfte er alle zehn Schritte der Upanishad bewältigt haben. Also unterschätze ihn nicht. Und achte auf seine Linke, die hält er nämlich unsichtbar. Aber frage mich nicht, was er hinter dem Deflektorfeld verbirgt."
     
    *
     
    Voso brachte ihn in einer Mietfähre durch die biokinetische Landschaft in einen Bezirk am Rand der Stadt. Nach mehrstündiger Tauchfahrt erreichten sie eine Siedlung aus mehreren Dutzend Komplexen, die alle Diamantschliff besaßen, jedoch von unterschiedlicher Größe waren. Das größte Diamantgebäude war ihr Ziel. Voso dockte die Fähre an, mußte jedoch an Bord zurückbleiben. Kaum daß Alaska die Schleuse betreten hatte, verlor das Gebäude an Höhe und sank tiefer und tiefer in die biokinetische Masse ein.
    Eine robotische Stimme forderte Alaska auf, seine Kombination abzulegen. Alaska verweigerte das mit den Worten: „Dann gehe ich besser wieder."
    Gleich darauf ging das Innenschott auf, und eine Alarmsirene heulte auf. Zwei Humanoide in recht klobig wirkenden Kampfanzügen empfingen Alaska. Wortlos ging der eine voran. Der andere forderte Alaska durch einen Schubs auf, ihm zu folgen und bildete selbst den Abschluß. Sie führten ihn durch einen geraden Korridor zu einer Tür und ließen ihn eintreten. Das dahinterliegende Zimmer wies die auf Eklitt übliche Standardeinrichtung für Mietwohnungen auf.
    „Willkommen in meiner bescheidenen Absteige", empfing Alaska eine verhaltene Stimme, die ein kultiviertes Sothalk sprach. Sie kam aus Richtung eines hochlehnigen Kontursessels, der vor einer großzügigen
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