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1304 - Die Voodoo-Gräfin

1304 - Die Voodoo-Gräfin

Titel: 1304 - Die Voodoo-Gräfin
Autoren: Jason Dark
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der nicht mehr von einer Decke verborgen war. So sah sie…
    Es war grauenhaft.
    Carlotta wünschte sich eine Täuschung, einen Irrtum, aber die Wahrheit war so grausam.
    Aus Helens Brust ragte die lange Holznadel hervor, und Carlotta wusste, dass sie jetzt unter einem Dach mit einer Toten hauste…
    ***
    Es war alles noch gut gegangen. Wir hatten die Maschine nach Dundee erwischt. Natürlich ziemlich früh am Morgen, und ebenso früh waren wir aus den Betten gekrochen.
    Suko und ich gehören allerdings zu den Menschen, die auch während eines Kurzstreckenflugs das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. In diesem Fall hieß das Schlafen. Tief und in die Sitze gedrängt genossen wir die Ruhe, denn in der Maschine selbst gab es kaum Geräusche. Wer zu dieser frühen Stunde flog, der gehörte zu den Geschäftsleuten, die einen Termin hatten und zumeist am Abend wieder zurückflogen.
    Wir hatten das Wachwerden bereits im Gefühl. Bevor die Maschine zur Landung ansetzte, schlugen wir fast zur gleichen Zeit die Augen auf und streckten uns so gut wie möglich.
    Ich blickte an Suko vorbei durch das kleine Fenster. Dundee lag bereits unter uns. Die Stadt verteilte sich wie ein Fleck auf einem ansonsten grünen Brett. Als ich den Kopf drehte, sah ich auch noch einen Ausschnitt der Nordsee.
    Suko schaute mich an. »Wie fühlt man sich so?«
    »Wach.«
    »Super. Ich auch.«
    Es dauerte nicht mehr lange, da berührten wir die Rollbahn. Das kurze Rucken ließ sich ertragen. Ich gähnte noch zwei Mal, bevor die Maschine ausgerollt war.
    Es gab keine Hektik beim Verlassen. Die Stewardessen waren freundlich wie immer, und als wir wenig später das Flughafengebäude erreicht hatten, erlebten wir eine erste Enttäuschung, denn unsere Freundin Maxine Wells war nicht da.
    »Das ist komisch«, sagte.
    »Wollte sie uns denn abholen?«
    »Nun ja. Abgesprochen war es nicht direkt. Ich bin davon ausgegangen.«
    »Dann sollten wir jetzt zu ihr fahren«, schlug Suko vor.
    »Super. Wie denn? Taxi oder Leihwagen?«
    »Soll ich auf mein Gefühl hören?«
    »Bitte.«
    »Dann würde ich für einen Leihwagen plädieren.«
    »Warum?«
    Suko grinste breit. »Mein Gefühl, John.«
    »Okay, wir nehmen den Wagen.«
    Die Filialen der Verleiher lagen nicht weit entfernt. Eine zu große Auswahl hatten wir nicht. Ich überließ es auch Suko, das Fahrzeug auszusuchen. Er war schließlich der Auto-Fan.
    Wir nahmen einen neuen Morris. Der Wagen gehörte zur Familie BMW. Suko mochte ihn. Er hatte sogar davon gesprochen, ihn sich zuzulegen, wenn es sein BMW nicht mehr tat.
    »Zufrieden?«, fragte ich, als ich mich neben ihn setzte.
    »Und ob.«
    Es machte ihm Spaß, Auto zu fahren. Den Weg bis zum Ziel kannte er. Ich hatte Muße, mir meine Gedanken zu machen, und die waren nicht besonders gut, denn ich hatte so meine Probleme damit, dass Maxine Wells nicht am Airport erschienen war.
    Aber ich rief sie an.
    Zwar erklang kein Besetztzeichen, aber es hob niemand ab. Sie und Carlotta schienen nicht im Haus zu sein.
    »Das gefällt mir nicht.«
    Suko zuckte mit den Schultern. »Versuch es in zwei Minuten noch mal. Es kann sein, dass sie in der Praxis ist.«
    »Okay, das werde ich auch.«
    Schon jetzt war mir klar, dass ich keinen Erfolg haben würde. Irren ist menschlich, denn es wurde tatsächlich abgehoben. Es überraschte mich so sehr, dass ich vergaß, meinen Namen zu nennen.
    Ich hatte auch nicht richtig auf die Stimme geachtet und fragte nur:
    »Maxine?«
    »Nein.«
    Jetzt fiel bei mir das Geldstück. »Carlotta!«, rief ich.
    »Genau die.«
    »Sehr gut. Du weißt, wer hier spricht?«
    Ich erhielt eine Antwort, die mich mehr als nur irritierte. »Bitte, John, bitte. Du musst kommen. So schnell wie möglich.«
    »Klar. Suko und ich sind schon unterwegs. In einer Viertelstunde sind wir bei dir. Aber was ist denn geschehen?«
    »Gleich, John, gleich werde ich es dir sagen.«
    »Nun ja. Ich…«
    Die Verbindung war tot, und ich konnte mich über das Verhalten des Vogelmädchens nur wundern. Allerdings mit einem nicht geringen Druck im Magen, denn eine derartige Reaktion hatte ich von Carlotta nicht erwartet. Da musste etwas passiert sein. Ich ahnte, dass Maxine in einigen Schwierigkeiten steckte.
    Der Ansicht war auch Suko, als ich ihm von meinem Anruf berichtete. »Es sieht nicht gut aus, John.«
    »Das glaube ich auch.«
    »Warum hat Carlotta nichts gesagt?«
    Ich musste lachen. »Sie wollte nichts sagen. Meines Erachtens hatte sie Angst.«
    »Dann haben wir auch
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