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1301 - Kreuzzug des Bösen

1301 - Kreuzzug des Bösen

Titel: 1301 - Kreuzzug des Bösen
Autoren: Jason Dark
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Kontakts hätte er auch im Normalfall nicht ausgleichen können. Möglicherweise hätte er sich noch abgestützt, aber hier war das nicht möglich.
    Er wollte hinfassen, griff aber ins Leere und schlug beim Fall noch einmal mit den Händen gegen die Mauer.
    Dann prallte er auf.
    Das Gesicht hatte er zum Glück mit einer schnellen Armbewegung geschützt, es war trotzdem kein Spaß, auf den Boden und damit auf den Kies zu prallen, denn jetzt merkte er, wie hart die verdammten kleinen Steine sein konnten.
    Etwas blitzte durch seinen Kopf. Er wusste, dass er noch leicht gegen die Mauer geschlagen war. Das Blitzen verschwand und verwandelte sich in Gedanken.
    Sie haben mich! Ich habe es nicht geschafft! Sie sind letztendlich schlauer gewesen als ich.
    Nur diese Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Er lag auch weiterhin am Boden und wusste nicht, ob er es jetzt noch schaffte, sich aus eigener Kraft zu erheben. Wie aus weiter Ferne hörte er die Frauenstimmen.
    »Er dachte tatsächlich, uns hintergehen zu können.«
    »Typisch für die Kerle.«
    »Klar. Sie denken immer, sie wären die Besten. Aber sie werden sich irren…«
    Natürlich hörte Godwin die Sätze, aber die waren ihm gleichgültig. Spott prallte an ihm ab. Ihm gefiel nur nicht, wer ihn da gestellt hatte. Es waren seine beiden »Freundinnen« aus dem Hotel. Sie hatten ihm und John nicht geglaubt, und sie hatten damit nicht falsch gelegen. Und Godwin gab zu, sie unterschätzt zu haben.
    »Stark ist er ja«, hörte er wieder den Kommentar.
    »Wie meinst du das?«
    »Die Spritze war nicht ohne.«
    »Ja, nur noch zu schwach.«
    »Den Rest erledigen wir hier. Man soll den Feinden wirklich keine Chance geben.«
    »Das werden wir nie mehr tun.«
    Godwin hatte jedes Wort verstanden und wusste auch, was es bedeutete. Kalt rieselte es seinen Nacken hinab und über den Rücken hinweg.
    Dann hatte er Mühe, einen Aufschrei zu unterdrücken. Der Tritt in die Seite war hart gewesen, und die barsche Frauenstimme der Größeren der beiden Frauen erklärte ihm, was er zu tun hatte.
    »Spiel hier nicht den Toten? Dreh dich um und komm langsam auf deine Beine!«
    Godwin wollte nicht noch einen zweiten Tritt riskieren und bewegte sich schwerfällig. Er war noch immer verdammt schwach.
    Das merkte er jetzt, aber er riskierte einen ersten Blick auf die Frauen.
    Sie standen zusammen. Sie schauten auf ihn nieder. Die Dunkelheit hatte den Friedhof noch nicht erreicht, deshalb sah er auch ihre bleichen Gesichter.
    Nichts sagten sie aus. Sie gaben keine Gefühle preis. Zwei kalte Augenpaare schauten auf ihn nieder und wurden Zeuge dessen, was er weiterhin unternahm.
    Er drehte sich weiter unter großen Mühen herum. Er sah jetzt die Mauer vor sich. Sehr nahe sogar. Wenn er einen Arm ausstreckte, konnte er sie erreichen.
    Seine Hand fasste dagegen. Dann zog er die Beine an. Er kam langsam seinem Ziel näher, doch so deutlich bekam er es nicht mit, weil wieder der Schwindel zurückkehrte. Es war schlimm. Godwin verlor den Überblick. Er hatte das Gefühl, wieder zurück in die Bewusstlosigkeit gezerrt zu werden, aber so weit kam es zum Glück nicht.
    Irgendwann klärte sich sein Blick wieder, und er sah, dass er fast an der Mauer klebte.
    Jetzt berührte er sie mit beiden Händen. Es war mühsam, wieder eine andere Position zu erreichen, aber er wollte sich auch keine Schwäche geben. Nur auf die Beine konnte er ohne Hilfe nicht kommen. Er würde in einer anderen Position bleiben müssen.
    Godwin stieß sich ab und schaffte es zugleich, sich auch zu drehen. Jetzt hatte er die beiden Frauen vor sich, und er saß auf dem Kiesstreifen dicht an der Mauer.
    Sie schauten auf ihn nieder.
    Er blickte hoch.
    In ihren Gesichtern las er keine Gnade. Er kannte diesen Ausdruck. Zu viele Feinde hatte es bereits in seinem Leben gegeben.
    Deshalb wusste er auch, wie er ihn deuten sollte. Und das sah nicht eben positiv aus.
    Wie ein kleines Kind hockte er am Boden. Die Mauer spürte er als Stütze im Rücken, was ihm sehr entgegen kam.
    »Du hast nicht auf uns gehört«, erklärte die Größere der beiden Frauen. »Du hast es einfach nicht getan. Du nicht und dein Freund auch nicht. Genau das hatten wir uns gedacht, und deshalb sind wir schlauer gewesen als ihr beide. Wir waren wie die Geister – unsichtbar. Ihr habt uns nicht gesehen, aber wir sahen euch. Wir nahmen die Verfolgung auf und sind genau zum richtigen Zeitpunkt erschienen.«
    Godwin war froh, dass er angesprochen worden war. So hatte er eine
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