Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
130 - Die Hexe mit dem Todesatem

130 - Die Hexe mit dem Todesatem

Titel: 130 - Die Hexe mit dem Todesatem
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
großen, in Gold gefaßten Rubin, der zwischen den Brüsten auf samtweicher Haut lag.
    »Ein hübscher Schmuck - für eine Frau«, stellte Greene fest. »Kamen Sie sich damit nicht albern vor?«
    »Ich muß wissen, woher dieses Mädchen den Anhänger hat.«
    »Sie werden sie nicht belästigen!« sagte Cliff Greene energisch.
    »Ich habe ein Recht zu erfahren, wie sie zu meinem Amulett kommt!«
    »Mein Lieber, Sie haben nicht mehr viele Rechte. Es hat keinen Zweck, dar auf zu pochen.«
    »Lassen Sie mich mit dem Mädchen reden, Inspektor«, verlangte Van Bowman.
    »Soll ich Ihnen sagen, was ich von dieser Sache halte? Sie haben sich irgendeinen idiotischen Trick einfallen lassen. Ich weiß nicht, was Sie damit bezwecken. Ich weiß nur, daß ich darauf nicht einsteige.«
    »Dieses Amulett gehört mir!«
    »Schluß jetzt, Bowman, sonst werde ich ungemütlich!« sagte Greene unwillig. »Die meisten Schmuckstücke sind keine Einzelanfertigungen. Also hören Sie auf, mich zu ärgern.«
    Van Bowman lehnte sich wieder zurück und schloß die Augen, aber am Zucken seiner Wangenmuskeln merkte der Inspektor, wie aufgeregt sein Gefangener war.
    »Beruhigen Sie sich, Bowman«, sagte Greene. »Erzählen Sie mir, wie Sie zu Ihrem Amulett kamen.«
    »Ich hab’s gekauft«, sagte der Gangster, ohne die Augen zu öffnen, aber das stimmte nicht. Er hatte den Schmuck gestohlen, und vom ersten Augenblick an hatte er gespürt, daß ihm da etwas ganz Besonderes in die Hände gefallen war.
    Und er spürte jetzt, daß es sich bei dem Rubin dort drüben um keinen gewöhnlichen Stein handelte. Er hatte den Satansrubin so lange um den Hals getragen, daß er ihn nun körperlich wiedererkannte!
    ***
    Faye Hutton verteilte Zeitungen und Zeitschriften an die Passagiere und schenkte allen ein freundliches Lächeln. Manchmal ertappte sie sich dabei, wie ihre Gedanken abschweiften und zur vergangenen Nacht zurückkehrten, die Jerry McKlusky so eindrucksvoll gestaltet hatte.
    Wohlige Schauer durchrieselten sie heute immer noch.
    Sie erreichte den Inspektor und seinen Gefangenen, und sie fragte sich, was der Mann mit den wasserhellen Augen ausgefressen haben mochte.
    Sicherlich lastete man ihm ein schweres Verbrechen an, sonst hätte der Inspektor ihn nicht mit Handschellen an sich gefesselt.
    »Möchten Sie irgend etwas lesen?« erkundigte sich die Stewardeß.
    Van Bowman grinste. »Ich bin Analphabet, schönes Kind.«
    »Er liest die Zeitungen nur, wenn sein Name drinsteht«, sagte Cliff Greene.
    Da sie beide nichts lesen wollten, wandte sich Faye Hutton um und bot der schwarzhaarigen Schönen etwas zur Lektüre an. Die geheimnisvolle Passagierin sagte nichts.
    Sie schaute die Stewardeß nur an. Faye Hutton fühlte sich unbehaglich. Sie wollte weitergehen, doch die Passagierin hielt sie auf eine unerklärbare Weise fest.
    Ein kalter Schauer überlief Faye. Sie schluckte aufgeregt. Die Schwarzhaarige schien unter einer ungeheuren Spannung zu stehen. Faye vermeinte sogar zu sehen, wie sie zitterte.
    »Ist Ihnen nicht gut?« fragte die Stewardeß. »Kann ich irgend etwas für Sie tun? Haben Sie Angst vorm Fliegen?«
    Die Passagierin antwortete immer noch nicht. Ihr makelloses Gesicht verzerrte sich, als hätte sie Schmerzen, und als sie den Mund öffnete, sah Faye Hutton keine Zähne.
    Sie konnte nicht in den Mund sehen, obwohl er weit geöffnet war. Etwas häßlich Schwarzes - eine Kugel, ein Ball, eine Blase - wölbte sich zwischen den Lippen.
    Jetzt stieß die Passagierin dieses Etwas aus. Es flog der Stewardeß entgegen.
    Faye wollte entsetzt zurückweichen, doch die schwarze Kugel war schneller. Sie stieß gegen das Gesicht der Stewardeß und fand augenblicklich einen Weg in die Atemwege.
    Über die Lunge gelangte die schwarze Kraft ins Blut, und dieses überschwemmte mit den nächsten Herzschlägen bereits den ganzen Körper.
    Eiseskälte griff nach Faye Huttons Herz und preßte es schmerzhaft zusammen. Sie wurde totenblaß, wankte und griff sich benommen an die schweißnasse Stirn.
    Die unheimliche Passagierin entließ sie, und sie entfernte sich mit unsicheren Schritten.
    ***
    »Weißt du, was wir machen, wenn Vladek und Albina nach London kommen?« sagte Vicky mit Augen, in denen Eifer glänzte. »Wir geben eine große Party, zu der wir alle Freunde einladen. Wenn wir es Noel Bannister rechtzeitig sagen, kommt er bestimmt über den großen Teich gejettet. Dann lernt Albina gleich alle auf einmal kennen -den ganzen Ballard-Clan.«
    »Gute Idee«,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher