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1294 - Die Botschaft des Elfahders

Titel: 1294 - Die Botschaft des Elfahders
Autoren: Unbekannt
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Energieschirm gewahrten die Männer und Frauen Angehörige ihres eigenen Volkes. Sie trugen einfarbige Uniformen und Frisuren, die von Mützen plattgedrückt waren. In den Armbeugen hielten sie Waffen. Sie schoben einen Schwebewagen durch den Schirm hinaus auf den Platz. Die Mlironer erkannten, daß darauf nur Waffen lagen, gefährliche Dinger, die sie noch nie in ihrem Leben berührt hatten.
    Der Anführer der Soldaten hob eine Hand, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
    „Ihr seid gekommen, um Lebensmittel zu erbetteln!" verkündete er mit hämischer Stimme. „Ihr werdet ab sofort keine mehr erhalten. Ihr bekommt Waffen. Ihr müßt euch selbst das beschaffen, was ihr zum Überleben benötigt!"
    Die Menge war zur Bewegungslosigkeit erstarrt Der Schrecken machte sie steif. Es dauerte lange Zeit, bis sich einer der Männer erhob und vortrat. Er breitete die Arme aus.
    „Was sollen wir mit ihnen anfangen?" fragte er. „Wir leben am Leeren Fluß, dessen Geröllbett seit vielen Jahrhunderten kein Wasser geführt hat Ihr habt uns dort unsere Häuser bauen lassen, nirgendwo anders. Wo sollen wir dort Nahrung finden, oder sollen wir ausziehen bis zu den anderen Siedlungen am Radiodschungel oder unter den Vulkanen? Sollen wir Laufschwänze erlegen, die nicht genießbar sind?"
    Der uniformierte Mlironer begann schallend zu lachen.
    „Deine Antwort beweist, daß ihr nicht überlebensfähig seid, solange ihr Population II angehört. Es wird Zeit, daß ihr euch zum Kodex bekehrt! Ihr bekommt die Waffen nicht, um Tiere zu erlegen oder euch durch Jagd Nahrung zu verschaffen. Ihr könnt meinetwegen euch gegenseitig töten und auffressen!" Er lachte häßlich bei diesen Worten. „Nein, wir haben bei euren Siedlungen am Leeren Fluß mehrere Lager aufgebaut in denen ihr alles erhaltet, was ihr begehrt. Und noch mehr. Ihr könnt euch ein Leben in Luxus leisten, wenn ihr es wollt."
    „Dann ist ja gut", sagte der Mann. „Wir brechen sofort auf."
    „Vergeßt nicht, die Waffen mitzunehmen!"
    „Wozu?"
    Wieder lachte der Uniformierte. Sein Gesicht verzog sich zu einer Fratze.
    „Ihr bekommt nichts geschenkt. Ihr könnt alles haben, aber ihr müßt darum kämpfen. Mit den Waffen und eurem Leben darum kämpfen. Nicht alle von euch werden es überstehen!"
    „Das werden wir nicht tun!"
    „Dann verhungert!"
    Der uniformierte Mlironer wandte sich um und verschwand im Som-Center. Das runde Tor des stadtgroßen Gebäudes schloß sich. Nur der Schwebewagen mit den Waffen hing da.
    Entgeistert starrten die Männer und Frauen das Gefährt an. Ein paar wollten sich ihm nähern, aber der Sprecher hielt sie mit einem lauten Ruf zurück.
    „Halt. Ihr kennt mich. Ich bin Nami Klen. Wollen wir unserem Stolz untreu werden?
    Wollen wir, daß unser Desotho sich weinend von uns abwendet, wenn er eines Tages zurückkehrt und uns unter Waffen sieht? Wir kehren in unsere Behausungen zurück!"
    Sie folgten seinen Worten und entfernten sich langsam. Draußen in der Ebene jenseits der Fußbahnen und Gleiterschienen zerstreuten sie sich langsam und kehrten in kleinen Gruppen und mit leeren Händen zu ihren Kindern und zu den Alten zurück. Sie brachen die Notrationen an, um wenigstens drei Tage lang versorgt zu sein. Dann aber war nichts mehr da.
    Und drüben auf der anderen Seite des Leeren Flusses leuchteten die Positionslichter der Lager, die die Angehörigen der Population Ifür sie angelegt hatten.
    Nami Klen wurde zum Wortführer des Widerstands. Er rief alle Sippenhäupter und Familienältesten zusammen und beriet sich mit ihnen. Sie schworen sich, niemals eine Waffe anzufassen, jedoch mit List in die Lager einzudringen und die Vorräte herüberzuschaffen. In der darauffolgenden Nacht begannen sie die Aktion. Sobald sie jedoch die Mitte des ausgetrockneten Flußbetts erreicht hatten, flammte auf der gesamten Länge von einem Horizont zum anderen ein energetischer Schutzschirm auf und warf sie schmerzhaft zurück. Sie wimmerten und fluchten und krochen hastig zurück. Weitere drei Nächte lang suchten sie nach einem Weg.
    Die ersten Kinder zeigten Mangelerscheinungen. Sie konnten sich nicht mehr richtig bewegen, und am darauffolgenden Tag starb der erste Säugling. Die Eltern kamen zu Nami Klen und machten ihm Vorwürfe. Der Mlironer sank erschüttert auf den Holzschemel, auf dem er die vergangenen Stunden verbracht hatte.
    „Wir brauchen Nahrung, und nur Population Ikann sie uns geben. Wir kommen nicht an die Lager heran, solange wir keine
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