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1289 - Desteros Söhne

1289 - Desteros Söhne

Titel: 1289 - Desteros Söhne
Autoren: Jason Dark
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verdammt viel durchgemacht. Johnny Conolly war oft in diese Geschehnisse mit hineingezogen worden.
    Mehrmals hatte sein Leben dabei auf der Kippe gestanden.
    Die Conollys hatten versucht, ihren Sohn so gut wie möglich zu schützen. Früher hatte das Nadine Berger, die Wölfin mit den menschlichen Augen und der menschlichen Seele, übernommen, aber sie hatte sich auf die Insel Avalon zurückgezogen, und Johnny war nun alt genug, um auf sich selbst zu achten.
    Er wusste auch Bescheid, gegen wen wir kämpften. Da musste er seine Eltern immer mit einschließen, aber diesmal wussten sie nicht, dass er sich mit mir getroffen hatte, und das wunderte mich.
    Er sah mir an, dass ich so dachte. »He, was ist denn, John? Was schaust du so?«
    »Das hat nichts zu sagen. Ich habe nur gerade deinen Haarschnitt bewundert.«
    »Stark, was?«
    »David Beckham-Schnitt - oder?«
    »Genau. Aber nicht ganz so extrem.«
    »Und was ist mit unserem Treffen, Johnny, ist das extrem?«
    »Das weiß ich nicht«, flüsterte er »Ich weiß eigentlich wenig, aber es reicht trotzdem, um mit dir darüber zu sprechen.«
    »Hast du deinen Eltern nichts gesagt?«
    »Nein, die wissen nichts.«
    »Zufall oder…«
    »Kein Zufall. Ich wollte nicht mit ihnen darüber reden. Du kennst ja meine Mutter. Die hätte sich wieder richtig aufgeregt. Das will ich mit dir allein besprechen.«
    »Okay, ich höre dir zu.«
    Er räusperte sich und beugte sich leicht vor. Er wollte nicht, dass man uns hörte. »Es geht ja im Prinzip nicht um mich, sondern um einen Bekannten von mir. Wir kennen uns noch aus der Schule. Der hat mir was erzählt, das glaubst du einfach nicht.«
    »Du wirst es mir trotzdem sagen oder?«
    »Klar, das will ich.«
    »Wie heißt der junge Mann denn?«
    »Dave Norris. Er hat Probleme, John. Und wenn das stimmt, was er mir gesagt hat, ist das ein Hammer.«
    »Ich höre.«
    Johnny trank von seinem Cappuccino, suchte noch kurz nach den richtigen Einstiegsworten, und wenig später hörte ich eine Geschichte, die mich einfach nur staunen ließ. Nicht nur, weil sie sich ziemlich unwahrscheinlich anhörte, nein, es ging auch darum, dass Johnny sie mir erzählte. Ich war ganz Ohr, stellte keine Zwischenfragen und entdeckte, dass Johnnys Gänsehaut sich immer mehr verdickte, je länger er sprach. Er konnte auch seine Hände nicht ruhig halten. Immer wieder schob er sie über den Tisch oder fuchtelte damit in der Luft herum.
    »Und ich bin sicher, dass er mir nicht irgendwelchen Mist erzählt hat, John.«
    Ich sagte nichts.
    Das gefiel ihm auch nicht. »He, was ist mit dir? Glaubst du mir nicht?«
    »Ich denke nach.«
    »Sehr gut. Das habe ich auch getan. Ich kenne Dave. Ich kenne auch seine Eltern. Der Vater lebt ja nicht mehr, und jetzt bin ich der Meinung, dass er sogar umgebracht wurde. Vielleicht von dem echten Vater, den Dave gesehen hat.«
    »Sprach er nicht von einem Geist?«
    »Klar. Geist oder Gespenst. Jedenfalls war das kein normaler Mann oder Mensch.«
    »Und was sagte Daves Mutter dazu?«
    Da musste Johnny lachen. »Sie hat nichts dazu gesagt. Er hat ihr nämlich nichts erzählt. Sie hätte ihm nicht geglaubt. Davon ist er ausgegangen. Sie hätte ihn ausgelacht, aber ich weiß genau, dass Dave kein Spinner ist. Was er gesehen hat, das hat er gesehen. Ich sehe keinen Grund, an seinen Aussagen zu zweifeln.«
    »Okay, ich weiß jetzt alles. Und was habe ich mit der Sache zu tun, Johnny?«
    »Das ist ganz einfach. Du musst dieses Gespenst fangen. Diese so plötzlich verschwundene Gestalt. Diesen Mörder. Ich bin davon überzeugt, dass er den Ziehvater von Dave umgebracht hat. Der ist bestimmt nicht an einem Herzschlag gestorben oder so.«
    »Weiß Dave, dass du dich mit mir getroffen hast?«
    »Ja, das habe ich ihm gesagt. Er weiß ja, dass sich auch mein Dad für gewisse Dinge interessiert. Nur habe ich eben meiner Mutter nichts davon gesagt.«
    »Wo finde ich Dave?«
    »Zu Hause. Das hat er mir gesagt. Er will dort auf mich warten. Ich habe ihm auch versprochen, dass ich ihn anrufe. Das werde ich dann noch vorher tun.«
    »Wie könnte er uns helfen?«, fragte ich.
    Johnny hob die Schultern. »Das weiß ich nicht. Ehrlich, John, da bin ich überfragt. Er hat seinen richtigen Vater auch erst einmal gesehen. Er weiß nicht mal, ob er ein normaler Mensch gewesen ist, obwohl der mit ihm gesprochen hat.«
    »Und die Mutter?«
    Johnny zuckte die Achseln. »Die konnte es in der Wohnung nicht aushalten und ging zu einer Freundin.«
    »Ist sie jetzt
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