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1287 - In der Kalmenzone von Siom Som

Titel: 1287 - In der Kalmenzone von Siom Som
Autoren: Unbekannt
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kauten mit mäßigem Interesse auf den Nahrungsmitteln herum, die ihnen irgendein Roboter gebracht hatte.
    Die beiden Männer hatten ihre Welt vergessen. Sie sahen nur noch die Funktion Krieger.
    Auch für ihre Frauen besaßen sie keinen Blick mehr.
    Jennifer Thyron deutete mit einem Finger auf eine Tür, die zu den weiteren Räumen der zugewiesenen Unterkunft führte. Demeter ging hinaus.
    Roi und Tek steigerten sich in eine immer wilderte Diskussion hinein.
    Jennifer sah sich die Szene in übertriebener Gelassenheit an. Sie ging mehrmals quer durch die Sichtlinie zwischen ihrem Mann und Mike Rhodan hindurch, aber erwartungsgemäß registrierten diese das nicht.
    Die Wyngerin war nun schon mehrere Minuten verschwunden, aber auch das hatte Roi Danton nicht bemerkt. Er schlug mit seinem Fehdehandschuh auf die Tischkante, daß die Gläser nur so hüpften. Jennifer hörte nicht auf die Worte der Männer. Sie dachte an Waffen!
    Weibliche Waffen!
    Sie wartete auch auf Demeter, aber in diesem Punkt war sie sich ganz sicher. Ihrer aller Situation war kritisch. Es war sehr gewagt, was sie mit Rois Frau abgesprochen hatte. Es war aber notwendig und der letzte Versuch.
    Ronalts Worte konnte sie nicht vergessen.
    „Roi!"
    Keine Reaktion.
    „Roi! Herz...", klang Demeters Stimme aus dem Nebenraum.
    Ein Röcheln und ein dumpfer Fall folgten.
    „Moment, Tek." Roi Danton stand auf. „Wir bringen das Thema gleich zu Ende. Und dann wirst du sehen, daß du auf der falschen Spur bist. Watte!"
    Aus dem Nebenraum war nichts mehr zu hören. Ronald Tekener stützte seinen Kopf in beide Hände, von denen einer durch die Metallhülse des Permits geziert war.
    Roi Danton betrat den Raum, aus dem er Demeters Ruf gehört hatte. Seine Gedanken waren noch bei den Pruughern und bei Teks Einwänden. Seine Augen waren erst auf den Boden gerichtet, dann erinnerte er sich an Demeters Schrei. Daß hinter ihm die Tür ins Schloß fiel, registrierte er nicht.
    Dann blickte er auf.
    Seine Frau stand vor ihm in ihrer ganzen Natürlichkeit. Mit ihrer Körpergröße von 1,60 Meter wirkte sie klein und zierlich gegenüber Rois 1,89 Metern. Und sehr hilfsbedürftig.
    „He!" preßte Roi zwischen seinen Lippen hervor, als er merkte, daß Demeter nur noch ein einziges „Kleidungsstück" am Leib trug - die Halskette, die er ihr geschenkt hatte.
    „Ich habe Angst", sagte Demeter ganz leise und traurig. „Angst um mich. Nicht um dich.
    Du bist stark. Ich war es, aber jetzt..."
    Sie brach ab.
    „Was ist mit dir los?" Seine Frage klang kalt. „Willst du einen Krieger von seinen Pflichten abhalten?"
    „Natürlich nicht." Sie hockte sich aufs Bett und senkte den Kopf. „Ich weiß doch, wie gut du bist. Besonders als Krieger. Ich wollte dir nur sagen, daß ich einen inneren Ruf vernommen habe."
    „Welchen Ruf?" fragte Roi Danton patzig.
    „Einen Ruf aus Algstogermaht. Dort wartet jemand auf mich."
    „Wer wagt es, auf dich zu warten?" Roi kam ein Stück näher.
    „Ich weiß es nicht, aber der Ruf besagte, daß er mich liebt und braucht. Obwohl ich dich nicht verlassen will, habe ich beschlossen, dem Ruf zu folgen. Er wartet auf mein Zeichen, damit ich räumlich versetzt werden kann. Er braucht mich, seit er mich gesehen hat."
    Sie spielte mit ihm, und er merkte es nicht.
    „Er hat dich gesehen?" Roi brauste auf. „So?" Er deutete auf ihren nackten Leib.
    „Ja, natürlich", antwortete Demeter und barg ihren Kopf in den Händen. „Ich darf nichts mitnehmen, sonst funktioniert es nicht. Wenn ich die Halskette abreiße, kommt der Transportstrahl. Und dann bin ich in Algstogermath."
    Ihre Hand fuhr an den Hals, aber Roi sprang blitzschnell dazwischen und drückte sie mit einer Sanftheit nach unten, die eines Kriegers unwürdig war.
    Demeter drehte ihr hübsches Gesicht zur Seite. Sie behielt diese ablehnende Haltung auch noch bei, als er sie in den Nacken küßte und dann sagte: „Diesen Burschen werde ich in einem Konverter grillen."
    Die Wyngerin reagierte auch jetzt noch nicht. Aber als Roi ihren Kopf mit den silbernen Haaren herumriß und in ihre mandelförmigen grünen Augen starrte, lächelte sie ganz leise.
    Im Zwiespalt der Gefühle merkte Roi das nicht Er wollte seine Frau küssen, aber sie wich ihm aus. Schließlich siegte ein Gefühl. Er drückte sie sanft, aber unnachgiebig in die Kissen und berührte voller Inbrunst ihre Lippen.
    Demeter reagierte nur zögernd, obwohl es ihr höllisch schwerfiel.
    „Du hast einen Fehler", sagte sie wenig
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