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1285 - Der Vampirhasser

1285 - Der Vampirhasser

Titel: 1285 - Der Vampirhasser
Autoren: Jason Dark
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nicht.«
    »Daliegen wir auf einer Linie.«
    Im Lift nach unten runzelte Suko die Stirn. »Mich hat stutzig gemacht, dass uns die Cavallo den Vampirjäger auf dem Silbertablett servieren will. Jetzt stelle ich mir die Frage, wie dieses Tablett wohl aussehen wird. Eine wie sie ist für jeden makabren Gag gut.«
    »Und woran denkst du da?« fragte ich.
    »Es würde mich nicht zu sehr wundern, wenn uns der Vampirjäger plötzlich als echter Blutsauger gegenübersteht. Genau so etwas traue ich ihr zu.«
    »Kein Einspruch, Euer Ehren.«
    »Dann bin ich ja beruhigt.«
    Fünf Minuten später hatten wir die Tiefgarage verlassen und befanden uns auf dem Weg nach Paddington…
    ***
    Urcan war nicht nur durcheinander, er war völlig von der Rolle, denn er wusste nicht, ob er sich über das Auftauchen des echten Blutsaugers freuen sollte oder nicht. Im Innern jubelte er schon auf, aber er stellte auch fest, dass diese Gestalt anders aussah als die Menschen, die er bisher umgebracht hatte.
    Er wollte die Gestalt auch nicht mehr als einen Menschen ansehen. Das war nichts anderes als ein bösartiges Wesen. Widerlich anzusehen mit grauem, nacktem und wie ausgezehrt wirkendem Körper, der noch auf dem Boden lag, genau auf den Scherben. Als einziges Kleidungsstück war ein Lappen um die Hüften gewickelt.
    Urcan wich zurück. Er keuchte. Er schluckte. Er begann zu zittern. Sein Gesicht war plötzlich von einer Schweißschicht bedeckt. Jetzt zeigte er nicht mehr die Sicherheit, die man an ihm sonst gewohnt war. Wer ihn kannte, der hätte sehen können, dass er durcheinander war Und sich in seinen eigenen vier Wänden nicht mehr wohl fühlte, denn er drehte ein paar Mal den Kopf hin und her, als suche er einen Fluchtweg.
    Der Eindringling drückte sich in die Höhe. Er hatte es nicht mehr eilig.
    Sehr langsam bewegte er sich, als wollte er jede Sekunde, die ihm blieb, genießen. Die Haut über seinen Knochen wirkte gestrafft. Er war abgemagert, und als er den Kopf anhob, da zeigte er dem Vampirhasser zum ersten Mal sein Gesicht.
    Urcan erschrak. Er wollte die Augen schließen, denn so etwas hatte er noch nie gesehen, brachte es jedoch nicht fertig, denn wie unter einem Zwang schaute er nach vorn in dieses scheußliche Gesicht mit den fiebrigen Augen, die glänzten, als hätte man die Pupillen mit Öl beträufelt.
    Er hatte viel über Vampire in seinen Büchern gelesen. Er kannte fast alles. Er wusste natürlich einiges über die Gier, die allein dem menschlichen Blut galt. Dieser Vampir sah nicht so aus wie die meisten Gestalten, die er aus seinen Büchern kannte. Da waren sie beschrieben und gezeichnet worden wie die Menschen sie sich vorgestellt oder auch gesehen hatten. Oft auf eine makabre Art schön. Der hier sah anders aus. Er wirkte ausgemergelt und glich schon einem Skelett.
    Der Blutsauger stand auf!
    Er zuckte dabei mit einer heftigen Bewegung in die Höhe. Das Maul wurde aufgerissen. Ein Geräusch drang daraus hervor, mit dem Urcan nicht klar kam. Es war irgendwie mit einem Fauchen zu vergleichen, mehr konnte er auch nicht sagen. Er hatte zudem den Eindruck, als liefe die Zeit langsamer ab. Urcan kam sich selbst wie gefangen vor. In seinem Kopf war ein dumpfes Gefühl. Obwohl er den Eindringling beobachtete, wunderte er sich darüber, dass er plötzlich auf seinen eigenen Beinen stand und das direkt an der anderen Seite des Tisches, sodass die beiden nur noch durch die Platte getrennt waren.
    Urcan rechnete mit einem Angriff. Der Eindringling brauchte Blut, und er nur konnte es ihm geben.
    Er musste wieder zu Kräften kommen, und da war der Mensch genau die richtige Beute.
    Urplötzlich verschwand die Lähmung. Sie fiel einfach ab, und Urcan fand sich gedanklich so in der Realität wieder, wie es für ihn wichtig war. Er atmete tief durch, und ihm wurde zugleich bewusst, dass er seine Waffe noch in der rechten Hand hielt.
    Er bewegte die Augen und warf einen kurzen Blick auf den Pfahl. Besonders die Spitze interessierte ihn. Wenn er sie nicht richtig einsetzte, wenn sie nicht richtig traf, war alles vergebens.
    Es war auch für ihn eine Premiere. Die anderen Opfer hatte er zwar auch gepfählt, doch um den Pflock richtig in den Körper zu treiben, hatte er mit dem Holzhammer zugeschlagen, um dann auf Nummer sicher gehen zu können.
    Vor ihm öffnete die Bestie ihr Maul noch weiter. Bisher hatte Urcan die Zunge nicht gesehen. Er hatte sich auch nicht vorstellen können, dass es sie überhaupt gab. Nun wurde er eines Besseren
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