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1282 - Sprung zum Dreiecksnebel

Titel: 1282 - Sprung zum Dreiecksnebel
Autoren: Unbekannt
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können sie mit den Laser-Trennschneidern und den Saugrohren nicht zielsicher und schnell genug arbeiten.
    Langsam atme ich aus, als ich sehe, daß Melerk-2 und seine Mitarbeiter unbehelligt bleiben, obwohl sie große Stücke aus dem SHADDOCK-KREK schneiden und mit den Saugrohren in die abgeschirmten Erntetanks an Bord des Ernteschiffs befördern.
    „Gut so!" lobe ich. „Der Tadel kann gelöscht werden, wenn ihr so weitermacht."
    Das sollte sie eigentlich zu noch schnellerer Arbeit anspornen. Statt dessen bleiben sie stehen.
    „Melerk-2!" rufe ich scharf.
    Er reagiert nicht.
    Da ahne ich, daß der befürchtete Notfall eingetreten ist - und zwar so schnell, daß Melerk-2 das Notsignal nicht mehr zu geben vermochte.
    Ich projiziere einen zusätzlichen Schutzschirm um die Gruppe.
    Sie rühren sich immer noch nicht.
    Jetzt müßte ich die Strahlwaffen einsetzen. Aber ich zögere. In mir baut sich Ärger über die Verantwortlichen des Volkes auf, die die Ernte von Substanz des SHADDOCK-KREK befohlen haben, ohne zuvor nachzuprüfen, ob es sich dabei wirklich um unintelligentes Leben handelt.
    Falls es doch intelligentes Leben ist, wäre eine Kontaktaufnahme besser gewesen.
    Dann könnten wir ihm etwas abkaufen, anstatt ihm etwas wegzunehmen.
    Mein Zögern rächt sich.
    Plötzlich flackern die Schutzschirme des Schiffes, des Beiboots unten auf der Welt und die, die ich um die Gruppe projiziert habe. Der Alarm schrillt durch das Schiff.
    Infolge meiner Intensiv-Verbindung mit der RAH-KRASHAAR spüre ich, daß die Schutzschirme nicht völlig zusammengebrochen sind. Sie wurden nur ihrer fünfdimensionalen Komponente beraubt und stellen dadurch jetzt bestenfalls noch einen Schutz gegen die Einwirkung von Projektilwaffen dar.
    Jetzt muß ich die Strahlwaffen einsetzen, wenn ich die Sicherheit von Schiff und Besatzung nicht sträflich aufs Spiel setzen will.
    Ich denke die entsprechenden Befehle.
    Aber die Strahlkanonen funktionieren nicht.
    Kein Wunder, wenn nichts mehr funktioniert, was dazu fünfdimensionale Energien benötigt. Ich denke hintereinander den Befehl, die Ladungen abzustrahlen, die auf der Welt einen unlöschbaren Atombrand auslösen würden und den Befehl, das Schiff auf der Welt abstürzen zu lassen und dabei alle gespeicherten Energien schlagartig freizusetzen, damit die Welt genau wie das Schiff vernichtet wird.
    Es rührt sich absolut nichts.
    Unsere Technik ist überzüchtet. Es gibt auf dem Schiff fast nichts mehr, was ohne Mitwirkung fünfdimensionaler Energien funktionieren würde.
    Wir sind verloren.
    Ich kopple mich vom Impuls-Umsetzer ab. Wenigstens das kann ich noch bewerkstelligen.
    Der Astrogator, der Funker und der Feuerleitoffizier stürzen sich auf mich, als ich nach der stählernen Oxygenium-Flasche greife, um den hochkomprimierten Sauerstoff in meine Atmungsorgane zu jagen und auf diese Weise mein Versagen zu sühnen.
    Sie hätten mich nicht daran hindern können.
    Doch da materialisieren vor mir zwei schemenhafte Gestalten.
    Es sind beides Sauerstoffatmer, das erkenne ich mit meinem geschulten Blick sofort.
    Aber ich sehe auch, daß es keine Felnachin sind. Wahrscheinlich stammen sie von pongoiden Primaten ab.
    Ich spüre, wie sich Aggressivität in mir aufbaut.
    Von pongoiden Primaten stammten auch die mordlüsternen Sauerstoffatmer aus dem Todesnebel ab, die beinahe den Vorläufer des Volkes auslöschten!
    Noch rechtzeitig wird mir klar, daß die beiden überraschend aufgetauchten Gestalten nur Projektionen sein können. Sie sind fast völlig transparent. Ich bekomme mich wieder unter Kontrolle. Ihnen kann ich nichts anhaben, obwohl sie mir wahrscheinlich nur meinen Tod und den Untergang der RAH-KRASHAAR ankündigen wollen. Folglich kommt es nur noch darauf an, mit Haltung zu sterben.
    „Ich warte!" sage ich mit absoluter Gelassenheit.
    „Da kannst du lange warten", erwidert die kleinere der beiden Projektionen. Sie scheint sich wirklich akustisch mitzuteilen! Das ist erstaunlich! „Mein Partner hat den ausgefallenen Einfall gehabt, dir zu helfen. Du wirst also noch ein. bißchen weiterleben müssen."
    Ich richte alle vier Augen auf das braunhäutige, faltige Gesicht des ekelhaften Sauerstoffatmers und suche nach Artikulierung meiner vielen Fragen.
    Bevor ich auch nur einen Ansatz gefunden habe, sagt die andere, größere und erheblich umfangreichere Gestalt mit scheußlichem Phlegma: „Was ihr getan habt, gehört sich nicht. Da hat dieser marsianische Waldesel völlig recht.
    Aber
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