1281 - Teleport
leistungsfähige Minibatterien eingebaut, die für drei bis vier Minuten die Übertragung auch dann gewährleisteten, wenn alle anderen Energiezellen ausfielen.
„Ich erhalte soeben von Rarp die Anweisung, auf Kamera 22 umzublenden", sagte der Posbi über Krohns Ohrlautsprecher.
Kamera 22 stand am vorderen Rand der schwebenden Plattform und hatte die Aufgabe, die Großaufnahmen von jenem Bildschirm zu liefern, über den der Einschaltvorgang aus der Station am Südpol übertragen wurde. Es war der Mediencrew von der KISCH nicht gelungen, eine direkte Aufnahmeerlaubnis von dort zu erhalten, und der Trick mit Wonnejunge funktionierte kein zweites Mal. Die Panisha wollten sich nicht in ihre Karten sehen lassen.
„O. k., Blechhaufen. Ich begebe mich zur linken Seite der Plattform!"
„Sei vorsichtig!" warnte der Posbi. „Es geht etwas vor. Ich weiß, daß einiges verschwinden wird während des Teleports. Achte auf die Kameras!"
„Das ist nicht meine Aufgabe", knurrte Meysenhart. „Wozu haben wir den Blue!"
Er aktivierte den ebenfalls in sein Federkleid integrierten Antigravgürtel und schwebte aufrecht zu seinem neuen Standort hinüber. Hinter ihm, in der Mitte der Plattform, versammelten sich die Würdenträger, Politiker und sonstige Verantwortungsträger.
Meysenhart rief auf akustischem Weg seinen Chrono ab.
13h 58.
Sein Blick wanderte in die Menge, die um die Plattform wogte. Er suchte den Matten-Willy und den Schauspieler. Er konnte sie nicht erkennen und hoffte, daß sie noch rechtzeitig am Koordinatenpunkt 7 eintrafen.
Dingdong machte es in seinem Ohr, und er verfluchte den Siganesen wegen dieses Rufzeichens. Ravael Dong entwickelte sich zum überall gegenwärtigen Aufpasser, und seine Starallüren gipfelten darin, daß er die Ankündigungssignale für die Livesendungen seinem Spitznamen angeglichen hatte.
Dingdong machte es wieder, aber diesmal kam der Zweiklang aus den unsichtbaren Akustikfeldern hoch über der Plattform und vom Rand der Energiekuppel.
Dingdong, dingdong, hallte es von überall her, und Krohn Meysenhart stieß einen Fluch aus.
13h 59min 59sec. Die Digitalanzeige wechselte auf 14 Uhr.
Eine Fanfare erklang. Sie füllte die Kuppel aus. Sie nahm ihren Ursprung in einem winzigen Akustikprojektor, der hoch oben unter dem Energieschirm hing. Der Trick bestand darin, daß er die Kuppel als Resonanzboden benutzte und ihre elektrische Schwingung zur Verstärkung benutzte. Krohn wußte, daß jetzt die Übertragung mit den Bildern begann, die der Posbi zuvor mit der Außenkamera gemacht hatte.
Unter der Energiekuppel entstand ein Hologramm, über das ein Lichtband raste.
KISCH-MEDIENCREW - KISCH-MEDIENCREW - GROSSVERSUCH AUF ARKON I- TELEPORTSTART - GUTEN TAG, MEINE SEHR VEREHRTEN DAMEN UND HERREN DER MILCHSTRASSE - 13 UHR AM 30. 3. 430 - BEGINN EINES NEUEN ZEITALTERS DER TECHNOÄSTHETIK - HIER IST DER MEDIENTENDER - WIE IMMER LIVE VOM BRENNPUNKT DER GALAXIS!
Die Fanfare verklang. Die Kulisse in der Sendezentrale der KISCH tauchte auf. Der Hintergrund stellte den Kugelhaufen M13 dar, und mitten aus seinem Zentrum raste ein heller, feuerspeiender Schatten heraus und wurde zu einer riesengroßen Sonne, die sich in einen brennenden Schemen verwandelte. Im nächsten Augenblick erlosch das Feuer, und inmitten eines Gewitters aus roten und grünen Laserstrahlen hing der News-Entertainer in Großaufnahme.
„Videonauten und Gebührenzahler", klang seine Stimme auf. „Lange angekündigt, wird es nun endlich wahr. Der erste Teleport-Großversuch startet. Abgesehen von der historischen und epochalen Entwicklung, die dieser Versuch auslösen wird, diese Livesendung aus dem Arkon-System kostet euch keinen müden Galax mehr. Durch großzügige Verträge mit verschiedenen interstellaren Werbeorganisationen ist es der unübertrefflichen Medien-Crew gelungen, vollkommen kostenfrei arbeiten zu können. Ihr werdet denken, daß dies eine gute Ausgangsbasis ist, und ihr habt recht. Ohne den finanziellen Druck läßt es sich unbefangener und ungezwungener berichten, und genau das haben wir in den letzten zwölf Tagen getan. Wir blenden nun um zum Alto Fulmen, wo unter der Energiekuppel die Plattform schwebt. Wir rufen Krohn Meysenhart, den rasenden Reporter, dem kein Weg zu weit, kein Planet zu fern ist. Krohn, bitte melden!"
Mit dem letzten Wort aktivierten sich die Kameras neun bis dreizehn. Sie fingen die Plattform aus mehreren Perspektiven ein. Sie zeigten die versammelten Gäste und Verantwortlichen
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