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1278 - Das Mord-Gespenst

1278 - Das Mord-Gespenst

Titel: 1278 - Das Mord-Gespenst
Autoren: Jason Dark
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seinem Kumpan zu Boden.
    Johnny blieb auch nicht untätig. Er kümmerte sich um die Taschenlampen und schaltete sie aus.
    »Das war super, John«, flüsterte er und schluckte. »Mann, ich habe schon…«
    Ich unterbrach ihn. »Nicht so voreilig. Wir haben erst die halbe Miete eingefahren.«
    »Trotzdem.«
    Ich winkte ab. Johnny verstand das Zeichen und schwieg. Bisher war alles gut verlaufen, und ich wollte, dass es so blieb. Diesmal war ich schlauer. Ich fesselte die beiden Männer mit einer Handschelle aneinander. Ein Ring umspannte Pauls linkes Bein, der zweite Archies rechten Arm. Eine gemeinsame Flucht würde ihnen schon einige Probleme bereiten.
    Johnny war zwar vorgelaufen, hatte sich jedoch nicht getraut, in die Nähe des Eingangs zu gehen.
    Jetzt, da die Gefahr nicht mehr so direkt bei ihm war, erlebte auch er den Schock. Er begann zu zittern, fuhr mit der Hand durch sein Gesicht, schüttelte den Kopf, stöhnte auf und wusste nicht, was er sagen sollte.
    Ich hätte gern länger mit meinem Patenjungen gesprochen, aber die Zeit war knapp. Den Zurückgebliebenen würde auffallen, wenn die beiden Männer zu lange wegblieben, und das sagte ich auch Johnny.
    Er verstand mich. »Was hast du vor?«
    »Wir müssen ins Haus.«
    »Ich habe keinen Schlüssel.«
    »Den wird dieser Archie auch nicht gehabt haben, als er euer Haus verlassen hat. Deshalb gehe ich mal davon aus, dass man die Tür offen gelassen hat.«
    »Das wäre super.«
    »Dann komm…«
    Ich ging vor und war verdammt auf der Hut. Wenn es mir gelang, die drei im Haus gebliebenen Mitglieder des Fanclubs auch so leicht auszuschalten, konnte ich zufrieden sein.
    Es waren nur ein paar Meter bis zum Ziel, und die legte ich möglichst leise zurück. Hinter den Fenstern, die wir dabei passierten, blieb es dunkel, und so hatte ich es mir auch vorgestellt.
    Vor der Tür hielten wir an.
    Dass Johnny nervöser war als ich, lag auf der Hand. Seine Augen bewegten sich, er leckte über seine Lippen und ließ mir den Vortritt. Ich nickte, als ich feststellte, dass die Tür nicht zugefallen und nur angelehnt war.
    Auch Johnny sah das. Er wollte sie nach innen stoßen, aber ich hielt seine Hand fest und schüttelte dabei den Kopf.
    »Nein, das nicht. Ich übernehme es.«
    »Was ist mit mir?«
    »Du bleibst im Hintergrund.«
    Er wollte protestieren, doch eine Sekunde später sah er es ein und nickte.
    Ich lächelte ihm zu und drückte gegen die Tür.
    Sie schwang wunderbar leise nach innen. Im Haus war es für mich im ersten Moment finster, weil es im Eingangsbereich kein Licht gab. Dafür jedoch in der Nähe des Arbeitszimmers. Da mussten die Conollys im Flur die Nachtbeleuchtung eingeschaltet haben. Das taten sie eigentlich immer, und das Licht kam mir jetzt entgegen.
    Auf Zehenspitzen bewegte ich mich in das Haus hinein. Ich sah nach einem knappen Blick über die Schulter, dass Johnny mir folgte. Auch er verhielt sich so still wie möglich. Die Tür lehnte er wieder nur an und blieb ansonsten zurück.
    Wie ein Einbrecher schlich ich durch das Haus meiner Freunde, das ich fast ebenso gut kannte wie meine eigene Wohnung.
    Das Licht im Flur war wirklich weich und erreichte kaum die Decke. Es schwamm über den Boden hinweg, verteilte sich an den Wänden und an Türen, und erreichte auch die Tür, auf die es mir ankam.
    Ich drückte mir die Daumen, dass sie nicht geschlossen war, und hatte Glück, denn ich erlebte hier das Gleiche wie an der Haustür.
    Durch den Spalt erreichten mich die Stimmen. Für mich war es ein Vorteil, denn so konnte ich mir ein Bild von dem machen, was sich im Zimmer abspielte.
    Eine kleine Enttäuschung erlebte ich trotzdem, weil der Spalt einfach zu schmal war, durch den ich nur spähen konnte. Aber es war wichtig zu hören, was da gesagt wurde.
    Nichts von Sheila und Bill. Das Kommando hatten die Mitglieder des Fanclubs übernommen. Hätten sie geflüstert, hätte ich kaum etwas verstanden, aber sie sprachen lauter, und besonders gut war die Frauenstimme zu hören.
    »Verdammt, wo bleiben sie?«
    »Es ist ein weiter Weg.«
    »Hör auf, Clint. Sie hätten schon längst zurück sein müssen.«
    »Vielleicht hat dieser Johnny Ärger gemacht«, meinte ein anderer.
    »Der würde ihm schlecht bekommen.«
    »Er ist ja kein Kind mehr.«
    »Archie und Paul können sich auch wehren.«
    Ich sah noch keinen Grund, um einzugreifen, aber ich verbreiterte den Spalt und bekam einen besseren Blickwinkel. So konnte ich Sheila und Bill Conolly sehen. Der Reporter
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