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1274 - Die Paratau-Diebe

Titel: 1274 - Die Paratau-Diebe
Autoren: Unbekannt
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nicht?"
    „Hunderte", antwortete sie. „Die Upanishad-Schule wird geradezu von ihnen belagert."
    Sie blickte auf eine Liste, die auf ihren Knien lag.
    „Das ist das nächste Problem", fuhr sie dann fort. „Ich habe eine Reihe von Anfragen und Anmeldungen. Verschiedene Videostationen möchten einen Kurzkommentar.
    Terraniavision hat eine Talk-Show heute Abend und hofft auf deine Beteiligung."
    „Vermutlich nicht nur Terraniavision."
    „Nein." Sie zeigte lächelnd auf die Liste. „Ich habe insgesamt einhundertvier Anfragen aus aller Welt."
    „Wenn ich alle Termine wahrnehmen würde, hätte ich tagelang rund um die Uhr allein damit zu tun."
    „Da draußen sitzen Trümmer, Gushgan, Petreland und Anita Krausz."
    „Ihr Job ist es, Auftritte in den Medien zu vermitteln", stellte Adams fest. „Tut mir leid. Ich bin ihnen zwar noch etwas schuldig, aber in diesem Fall muß ich ihnen einen Korb geben."
    „Ich werde es ihnen sagen."
    „Tut mir leid, Angy, aber das ist nun mal dein Job. Ich weiß, es wird unangenehm, aber ich kann es nicht ändern. Weiter im Text. Wir müssen davon ausgehen, daß es bei der Entscheidung Tiffs bleibt. Ich muß mich mit Galbraith abstimmen. Er soll Erster Terraner und Galaktischer Rat für eine Interimszeit werden. Er soll sein Amt als Hanse-Sprecher solange ruhen lassen. Ich werde gleich mit ihm reden. Informiere ihn bitte."
    „Gespräch mit Galbraith Deighton", murmelte sie in ein winziges Aufzeichnungsgerät.
    „Ich habe seinem Büro bereits signalisiert, daß etwas ansteht."
    „Das dachte ich mir", lächelte Homer G. Adams. „Es hätte mich gewundert, wenn du nicht schon vorher gewußt hättest, welche Entscheidung ich treffen werde. Noch etwas?"
    Sie reichte ihm einen Informationsträger.
    „Ein Bericht über Leila Terra", erläuterte sie. „Gesil hat uns über die Geschehnisse in Fornax und insbesondere über den Vertrag mit dem Weisen von Fornax wegen der Entsorgung der Paratau-Regionen informiert. Daraufhin wurde Leila Terra beauftragt, den Abtransport des Parataus zu organisieren. Inzwischen hat die Hanse-Sprecherin gute Arbeit geleistet. Eine Funkbrücke zwischen Fornax und der Milchstraße wurde eingerichtet. In Fornax operiert eine kleine Hanse-Flotte, Prospektorenschiffe lokalisieren die Paratau-Regionen, und mehrere Teams aus Wissenschaftlern und Diplomaten beschäftigen sich mit der Erforschung des Lebenszyklus der Nocturnenschwärme sowie mit der Vertiefung der freundschaftlichen Beziehungen zu den verschiedenen Stöcken."
    „Also, alles in allem - die besten Aussichten für die Zukunft", stellte Homer G. Adams befriedigt fest. Er kehrte zu seinem Sessel zurück und ließ sich darin nieder. Rasch sah er einige Schriften durch, die sie ihm auf den Tisch gelegt hatte.
    „Genau das wollte ich damit sagen", bestätigte sie. „Leila Terra scheint eine überaus glückliche Besetzung für diesen Posten zu sein."
     
    *
     
    Tarran Garst erhob sich aus seinem Sessel, als sich die Tür seines Ladens öffnete, und eine große, auffallend schöne Frau hereinkam. Er erkannte sie sofort, obwohl er erst seit ein paar Stunden auf Kontor Fornax war und so gut wie nichts über diesen Handelsstutzpunkt der Hanse und seine Bewohner wußte. Nur eines war ihm klar. Seine erste Kundin an diesem denkwürdigen Tag, an dem er Eigentümer eines kleinen Geschäfts geworden war, war zugleich seine wichtigste Kundin.
    Wenige Schritte von ihm entfernt blieb sie vor einem Spiegel stehen, drehte sich davor hin und her und begrüßte ihn mit einer graziösfreundschaftlichen Handbewegung, als ob er ein alter Freund sei. Dann erst schien sie zu bemerken, daß er neu in diesem Laden war.
    „Oh, dich kenne ich noch nicht", sagte sie lächelnd. Sie war etwa 1,80m groß, hatte silbernes, bis zu den Hüften herabfallendes Haar und ein schmales Gesicht mit großen, dunklen Augen, die verhaltenes Temperament verrieten. Sie trug eine flammend rote Bluse mit weit ausgestelltem Kragen und eine braune, lederartige Hose aus Tausenden von dünnen Fäden, die bei jeder Bewegung raschelten, als seien sie von geheimnisvollem Leben erfüllt. Die Füße steckten in weißen Schuhen, die den Schwingen eines Engels nachempfunden waren.
    „Du bist Leila Terra", sagte Tarran Garst. „Die Hanse-Sprecherin von Kontor Fornax.
    Man hat mir gesagt, daß du eine Frau von erlesenem Geschmack bist."
    Leila blickte ihn mit funkelnden Augen an.
    „Aber Frauen können dich nicht in Verlegenheit bringen, nicht?" entgegnete
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