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1272 - Revolte der Ritter

Titel: 1272 - Revolte der Ritter
Autoren: Unbekannt
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Freunde haben gemeinsam Dinge vollbracht, die das Universum auf Jahrtausende hinaus in Staunen versetzen werden. Eine neue Sonne ist im Entstehen.
    Bis in Zeiten hinein, die weit jenseits unseres Todes liegen, wird sie den Ruhm dieser Freundschaft verkünden.
    Bevor das Werk vollendet ist, müssen die Freunde voneinander scheiden. Ein jeder von euch geht seinen eigenen Weg, nur Gnarrader Blek bleibt hier, als Hüter der neuen Sonne."
    Liebevoll ging der Blick der wenigen Sehorgane, die die Materie seines verhärtenden Körpers gebildet hatte, über die Gruppe der fünf Raum-Zeit-Ingenieure. Wie Zwerge wirkten sie, zierlich, zerbrechlich.
    „Myzelhinn, Gurdengan, Boornhaal", sprach er ihre Namen zärtlich aus, „Joilinn und Neusenyon. Ihr werdet zurückkehren wollen zu den Euren. Die Zeit des Graulebens ist vorüber. Die Grauen Lords sind wieder, was sie früher waren: Ingenieure wie ihr. Euer Fahrzeug wartet. Ihr werdet die Gluten der inneren Sonne durchqueren, ohne daß das Feuer euch etwas anhaben kann."
    „Es ist so, wie du sagst", antwortete Myzelhinn. „Wir kehren zu den Unseren zurück.
    Diese vier auf dem geradesten Weg. Ich aber muß unterwegs noch Station machen. Ich habe mit jemand zu reden."
    „Du willst den Kosmokraten Fragen stellen", bemerkte der Jascheme.
    „Du hast recht", sagte Myzelhinn. „Zwei von ihnen befinden sich in der Nähe, an Bord eines der Fahrzeuge, denen du aufgetragen hast, sich auf einen sicheren Abstand zurückzuziehen."
    „Er weiß es", sagte Gnarrader Blek. „Dann geh du mit jenen beiden dort."
    Sein Blick fiel auf den mit den Bernsteinaugen. Der, der sich Tengri Lethos-Terakdschan nannte, hatte ihm von Anfang an Rätsel aufgegeben. Er war mehr, als er zu sein schien.
    Weisheit, wie sie nur Jahrtausende der Erfahrung vermitteln, sprach aus seinen Worten und Taten. Seine Gestalt war von eigenartiger Beschaffenheit. Sie wirkte materiell und schien dennoch nur eine Projektion zu sein.
    Neben dem Bernsteinäugigen schwebte ein unscheinbares Gebilde, eine Schachtel.
    Das Tabernakel von Holt nannte es sich. Es besaß erstaunliche Fähigkeiten, wie zum Beispiel die der Telepathie und der Teleportation. Es war nicht immer ein sympathischer Zeitgenosse. Aber auch ihm wohnte die Weisheit inne, die nur langes Leben vermittelt.
    „Nehmt ihn also mit, ihr zwei", sagte er freundlich. „Er weiß, daß es euch zu jenem Schiff hinzieht, das sich BASIS nennt. Myzelhinn soll euer Begleiter sein. Er geht in einer wichtigen Sache. Man soll die Kosmokraten wissen lassen, daß die Tiefe ihnen wenig Dank schuldet."
    Er bildete einen Tentakel aus und winkte mit ihm in Richtung des Bildes, das die feurigen Leuchtpunkte der Überlebensinseln zeigte.
    „Geht", sagte er. „Bald wird sich die Krümmung schließen. Bis dahin müßt ihr Taknu verlassen haben."
    Wortlos wandten sie sich ab und verließen die Halle. Er war ihnen dankbar, daß sie keine unnützen Worte machten. Was hätte es in einem Augenblick wie diesem noch zu sagen gegeben?
    Die Servomodule des Neutrums zeigten ihm, wie sie sich zu ihren Fahrzeugen begaben.
    Schimmernde Hüllen aus reiner Energie waren es, die sie durch die tobenden Gluten der jungen Sonne befördern würden. Er sah die vier Raum-Zeit-Ingenieure ihr Schiff besteigen. Er sah, wie es durch die Hülle, die das Neutrum vor dem Sonnenfeuer schützte, in das Glutmeer vordrang. Er empfand Befriedigung, als er beobachtete, wie das Fahrzeug vor sich her einen finsteren Tunnel ausbildete, in den die höllischen Temperaturen des Sonneninnern nicht einzudringen vermochten. Er blickte hinter dem Fahrzeug her, bis die Module es aus der Sicht verloren.
    Der Bernsteinäugige und seine beiden Begleiter ließen sich mehr Zeit. Die Gefahr, daß die Krümmung sich schloß, bevor sie weit genug unterwegs waren, schien sie nicht zu schrecken. Auch ihr Schiff schob einen dunklen Stollen vor sich her, der mitten durch die wallenden Gluten führte. Es verschwand aus dem Blickfeld, als es die flammenden Gasmassen der Protokorona erreichte.
    Er sank in seine Passivgestalt zurück. Die Gesellschaft der Freunde hatte Leben in sein Dasein gebracht. Sie hatte ihn inspiriert und ihm neue Kraft gegeben. Eine winzige Zeitspanne lang fürchtete er sich vor der Einsamkeit, die auf ihn wartete.
    Dann wischte er den Gedanken beiseite. Wer war er? Den Einsamen der Tiefe nannte man ihn. Und ausgerechnet der Einsame sollte Angst vor der Einsamkeit haben?
    Lächerlich!
    „Wir haben die Krümmung zu
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