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1271 - Die Geister, die sie rief

1271 - Die Geister, die sie rief

Titel: 1271 - Die Geister, die sie rief
Autoren: Jason Dark
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zugeschlagen, aber nicht so hart, als dass Glenda Perkins für Stunden bewusstlos geblieben wäre. Sie hatte es im letzten Augenblick noch gesehen, nachdem sie sich von dem Schock erholt hatte und nun wusste, dass Mona falsch spielte.
    Was nach dem Wegtreten aus der normalen Umgebung passiert war, darüber konnte Glenda nur rätseln. Sie war erwacht, sie hatte fürchterliche Kopfschmerzen, sie war auch nicht in der Lage, auf die Füße zu kommen, aber sie riss sich zusammen, denn sie wusste, dass sie die Hütte verlassen musste.
    Nicht nur Monas Name spukte durch ihren Kopf. Sie dachte auch an John Sinclair und an Justine Cavallo. Sie kannte die Cavallo. Sie wusste von ihrer Stärke, und John Sinclair war ahnungslos. Er konnte einfach nicht wissen, dass Mona auf der Seite der blonden Bestie stand; das dachte Glenda jedenfalls.
    Glenda ließ die Blutlache hinter sich. Es machte ihr auch nichts aus, dass sie sich beschmierte. Sie wollte nur ihr Ziel erreichen und erkennen, was in der Zwischenzeit alles passiert war.
    Erst als sie die Tür hinter sich gelassen und den kleinen Vorraum erreicht hatte, versuchte sie, sich in die Höhe zu stemmen. Sie wollte nicht kriechen, sondern gehen.
    Obwohl sich im Kopf die Schmerzen zusammen mit einem dumpfen Gefühl ausbreiteten, schaffte sie es, klar zu denken. Auch ihre Sinne waren wieder da.
    Glenda hörte Stimmen!
    Nicht in der Nähe. Sie lehnte mit dem Rücken an der Wand, weil sie diese Stütze noch brauchte, und nach einigen Atemzügen ging es ihr besser.
    Sie konzentrierte sich auf die Außengeräusche, die trotz der Wände und der geschlossenen Tür zu hören waren.
    Ja, da wurde gesprochen…
    Eine Frau und ein Mann!
    Glendas Gesicht verzog sich zur Grimasse, als sie die Stimme der Frau erkannte. Sie gehörte. Justine Cavallo, dieser verfluchten Bestie mit den blonden Haaren, und der Mann, der ihr antwortete, war John Sinclair.
    Sie und er! Dazu noch Mona Lucanda. Das waren ungleich verteilte Chancen.
    Glenda war durchaus in der Lage, sich selbst einzuschätzen. Viel konnte man von ihr nicht erwarten. Aber sie wollte sich auch nicht verstecken und abwarten, wie die Dinge sich weiterhin entwickelten. Das konnte negativ und auch positiv sein. Egal, wie es ausgehen würde, sie wollte auf jeden Fall mithelfen, dass John Sinclair nicht den Kürzeren zog. Zusammenreißen. Kräfte mobilisieren.
    Sich stark machen. Das hatte sie in der letzten Zeit oft erleben müssen, als sie von der blonden Bestie als Geisel genommen worden war, um gegen John Sinclair ausgespielt zu werden. Sie hatte das überstanden und hoffte, dass sie auch die nahe Zukunft zu ihren Gunsten entscheiden konnte.
    Bis zur Tür des kleinen Hauses war es nur eine Schrittlänge. Lächerlich, für Glenda jedoch eine Qual. Denn als sie wieder auftrat, schoss der Schmerz wie ein Stich durch ihren Kopf. Sie erfasste wieder der Schwindel, und abermals verfloss eine gewisse Zeit, bevor sie sich wieder gefangen hatte.
    Sie gab nicht auf.
    Die Tür war nicht geschlossen. Glenda konnte sich durch den Spalt nach draußen schieben. Sie blickte sich um, aber sie sah nicht viel und war froh, sich erneut abstützen zu können. Die langsame Bewegung des Kopfes war letztendlich zu heftig gewesen.
    Sie tastete sich an der schmalen Seite des Hauses weiter und fasste gegen ein Hindernis. Ohne es genau zu wollen, hielt sie plötzlich den Griff der Harke in der Hand.
    Für einen Moment bewegte sie sich nicht von der Stelle. Sie musste die Lage erst begreifen. Was sie im Normalzustand geschafft hätte, dauerte bei ihr jetzt länger.
    Dann fiel ihr ein, dass sie die Harke nicht nur als Gartengerät benutzen konnte, sondern auch als Waffe.
    Der Gedanke daran machte sie wieder munter. Es war wie eine Flamme, die alles andere wegbrannte. Bevor sie richtig darüber nachdachte, hielt sie die Harke schon fest.
    Sie nahm sie mit.
    Als Waffe war sie zu gebrauchen, aber auch als Stütze. Und darauf musste sie sich zunächst verlassen, um bei ihrem weiteren Weg nicht zu fallen. Sie ging und bemühte sich dabei, so leise wie möglich zu sein. Ihre Füße schleiften durch das Gras, wo sie kaum Geräusche verursachten. Immer wieder stützte sie sich auf den Zinken der Harke ab. Sie biss die Zähne zusammen, hielt die Augen offen und konzentrierte sich auf das, was vor ihr ablief.
    Sie waren alle da!
    Justine Cavallo, die so etwas wie einen Mittelpunkt bildete, weil um sie herum die gespenstischen Kreise tanzten, die sich sogar in Köpfe verwandelt
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