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1260 - Das letzte Chronofossil

Titel: 1260 - Das letzte Chronofossil
Autoren: Unbekannt
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an, daß es so etwas wie ein Zentrum gibt, aber vielleicht hat ES sich auch ein bestimmtes Versteck ausgesucht. Ich hatte gehofft..."
    Sie brach ab. Es hatte sicher wenig Sinn, diesem eigensüchtigen Kerl gegenüber zuzugeben, daß sie auf seine Hilfe gebaut hatte. „Der Herr der Elemente hat ES überrumpelt", erklärte Shrou nüchtern. „Ich nehme nicht an, daß ES noch genug Zeit hatte, um über ein Versteck nachzudenken. Es ist auch nicht seine Art, sich zu verstecken. Wenn du mich fragst dann ist er im Zentrum von Eden II."
    „Das habe ich mir auch gedacht. Ich werde es zuerst dort versuchen."
    „Und warum fliegst du dann zum Rand?"
    „Das tue ich doch gar nicht!"
    „Aber doch. Ich hatte dir ja gleich gesagt, daß es gar nicht so einfach ist, siph hier zu orientieren. Wir müssen dort hinüber."
    Er deutete auf eine himmelwärts ragende Bergkette, eine Phalanx von Bergriesen, bei deren bloßem Anblick Gesil seltsam beklommen zumute wurde. Dennoch wußte sie sofort, daß Shrou recht hatte - dort, und in keiner anderen Richtung, lag ihr Ziel.
    „Wenn du das so genau weißt, hättest du es mir auch gleich sagen können!" stieß sie ärgerlich hervor.
    „Ich konnte es dir erst sagen, nachdem ich wußte, wohin du willst", erwiderte Shrou gekränkt.
    Sie verzichtete darauf, ihm mitzuteilen, daß er gar nicht gemeint war.
    „Wie weit ist es noch?" fragte sie.
    Shrou sah sich im Fluge um.
    „Rund viertausend fünfhundert Kilometer", stellte er fest. „An und für sich kein Problem..."
    „Aber?"
    „Wir werden noch ein paar Überraschungen erleben", unkte Shrou. „ES ist schon sonst immer dafür gut, aber jetzt, wo die Dinge seiner Kontrolle entgleiten, wird es noch schlimmer sein. Denke an den Kalag."
    Gesil lächelte unwillkürlich. Wenn sie auf nichts Schlimmeres als ein paar aggressive Pelzknäuel stießen ...
    „ES hat ein paar recht unangenehme Dinge in seine diversen Sammlungen aufgenommen", warnte Shrou, und das hörte sich ausnahmsweise einmal sehr ernsthaft an.
    „Da du solchen Wert auf deine körperliche Existenz legst, wirst du mich sicher rechtzeitig warnen", meinte Gesil leichthin.
    Shrou machte ein seltsames Gesicht, äußerte sich jedoch nicht weiter dazu. „Was warst du früher?" fragte Gesil, während sie über die weite Ebene flogen. „Ich meine, bevor du ein Konzept geworden bist."
    „Ich habe dich schpn verstanden", murmelte Shrou düster. „Warum willst du das wissen?"
    „Damit ich dich besser einschätzen kann."
    „Wenn du es unbedingt wissen willst: In der Zeit der Aphüie war ich so etwas wie ein Kopfjäger, Ich habe Immune aufgespürt und zur Strecke gebracht Schockiert dich das?"
    Gesil war nicht so leicht zu schokkieren, und die Zeit der Aphilie lag weit in der Vergangenheit.
    Aber das ungeborene Leben in ihr war noch empfindlich und verletzbar. Sie spürte Abscheu und Angst in sich aufsteigen, und sie wünschte Shrou zum Teufel. Andererseits schien er sich hier wirklich auszukennen. Sie brauchte ihn - zumindest für eine kleine Weile. „Es ist lange her", sagte sie beruhigend. „Es spielt keine Rolle mehr. Kümmere dich nicht darum."
    „He!" rief Shrou belustigt. „Du brauchst mich nicht zu trösten. Ich komme mit meiner Vergangenheit ganz gut zurecht."
    Sie schwieg und blickte angelegentlich nach unten, um sich und ihr Kind auf andere Gedanken zu bringen.
    Aber unter ihr war nur die Ebene -brettflach, ohne Vegetation und ohne jedes Leben. In weiter Ferne bewegte sich eine dünne Kette winziger Punkte - Konzepte auf ihrer hoffnungslosen Wanderung zum Rand, unterwegs zu einem der Nega-Psis, das sie für immer verschlingen würde. Als sie sich umdrehte, sah sie die alptraumhafte Stadt wie eine Insel aus steilen Felsen aus dieser Einöde ragen. Und vor ihr waren die Berge, die sich immer höher in den dunstigen Himmel zu recken schienen, je näher sie ihnen kam.
    Es war nicht der Anblick, den Gesil sich gewünscht hätte.
    „Eine sehr lustige Reisebegleitung bist du nicht gerade", rief Shrou ihr nach einiger Zeit zu.
    „Dies ist auch keine sehr lustige Reise", gab sie zurück. „Falls du es nicht begriffen haben solltest: ich bin unterwegs, um den Herrn der Elemente zu vernichten und ES zu retten."
    „Ach, und du meinst, daß das leichter geht, wenn du mit todernster Miene daherkommst? Der Herr der Elemente wird deshalb bestimmt nicht vor dir zurückweichen. Womit willst du ihn überhaupt vernichten? Mit diesem komischen Speer?"
    „Es ist kein Speer, sondern ein Teil
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