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1260 - Das letzte Chronofossil

Titel: 1260 - Das letzte Chronofossil
Autoren: Unbekannt
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ist nichts", behauptete sie, „Die Zeit auf Eden II war sehr anstrengend. Die Reaktion kommt wohl jetzt erst."
    „Das ist kein Wunder", meinte Perry Rhodan besorgt. „Du mußt Fürchtbares durchgemacht haben.
    Schlaf dich erst einmal richtig aus."
    Aber sie brauchte keinen Schlaf. Sie zog sich zurück, und dann betrachtete sie abermals die Bilder, die das Kind ihr zeigte. „Also gut", sagte sie zu ihm - wenn das Kind sich über Gesils Sprachzentrum bemerkbar machte, dann mochte es ihm noch am leichtesten fallen, das zu verstehen, was bereits als moduliertes Wort vorlag. Leichter jedenfalls, als Gesils Gedanken zu erfassen. „Und wie soll das funktionieren?"
    Wieder Bilder; Ein Hangar, wie Gesil erkannte, darin gläserne Tropfen.
    Der Paratau!
    Gesil wußte, daß noch ungefähr hundert von diesen seltsamen Tropfen übrig sein mußten. Sie wußte auch, wo sie aufbewahrt wurden, und es würde ihr keine Schwierigkeiten bereiten, durch die Abschirmung zu kommen.
    „Wozu brauchst du den Paratau?" fragte sie.
    Aber das Kind schien diese Frage nicht ganz zu verstehen, denn es zeigte Gesil als Antwort nur wieder jene Bilder, die einen „kurzen Weg" nach Terra darstellten.
    „Was soll ich mit dem Paratau tun?"
    Diesmal war die Antwort klar: Zwei Hände, die die Tropfen aufhoben und umschlossen.
    „Gut", sagte Gesil. „Ich bin mir zwar nicht sicher, ob uns das weiterbringt, aber ich werde den Paratau holen. Dann sehen wir weiter."
    Aber sie wollte nicht, daß jemand von ihrem Unternehmen erfuhr. Vielleicht würde jemand dumme Fragen stellen - sie wollte das nicht riskieren. Zuerst mußte sie wissen, ob sie die Bilder, die ihr Kind ihr geschickt hatte, richtig zu deuten wußte.
    In der BASIS war es auffallend ruhig, und das war ihr nur recht. Ohne Schwierigkeiten gelang es ihr, in den betreffenden Hangar einzudringen und auch die Abschirmung zu überwinden. Dann war sie am Ziel. ,3ist du sicher, daß wir das Richtige tun?" fragte sie leise.
    Eifrig formten sich die Bilder in ihrem Geist, und sie hob die Paratau-Tropfen auf. Sie schmolzen dahin -sie umschloß den Rest mit den Händen. Es passierte nichts weiter, als daß sie den restlichen Paratau unbrauchbar machte, beziehungsweise verschwinden ließ.
    „Und nun?" fragte sie enttäuscht.
    Das Kind brauchte ihr nicht zu antworten. Sie war auf der Erde.
    Ruhelos ging sie durch die Straßen. Sie sagte sich, daß es keinen Sinn hatte, sich über ihre so plötzliche und rätselhafte Versetzung zur Erde aufzuregen, denn früher oder später würde sie die Lösung des Rätsels schon erfahren, aber das half nicht viel Sie konnte auch nicht zur BASIS zurückkehren, ob ihr das paßte oder nicht Sie hätte es vielleicht tun können - mit Hilfe ihres Kindes -wenn sie noch einmal die gleiche Menge Paratau hätte bekommen können. Aber das war schlichtweg unmöglich. Der Paratau war restlos verbraucht, und es gab keinen Nachschub an halbstofflicher Psi-Materie.
    Gesil hatte ihre Pflichten erfüllt, indem sie die Verantwortlichen von LFT und Hanse Über die Vorgänge in Fornax und auf Eden Uinformiert hatte. Natürlich hatte man wissen wollen, auf welche Weise sie so plötzlich zur Erde zurückgekehrt war, aber sie hatte keine dieser Fragen beantworten können.
    Wie sollte sie etwas erklären, was sie selbst nicht verstand?
    Sie hielt es nicht in geschlossenen Räumen aus. Sie wußte nicht, woher ihre Unruhe kam, aber sie gab ihr nach und ging ziellos durch die nächtlichen Straßen. Ihre Gedanken kreisten um ihre „Reise" und das Kind, dessen Fähigkeiten sie immer wieder erschrecken ließen.
    Ein leises Rufen aus weiter Ferne ließ sie schließlich aufhorchen. Sie sah sich um.
    Sie befand sich in einer belebten Straße. Obwohl es schon weit nach Mitternacht war, herrschte reger Betrieb. Unmöglich, in diesem Durcheinander einen so fernen und leisen Ruf zu hören, wie sie ihn vernommen zu haben glaubte. Kopfschüttelnd ging sie weiter. Sie würde sich einen ausgedehnten Urlaub gönnen müssen, wenn es so weiter ging.
    Aber sie .vernahm den Ruf schon wieder, diesmal deutlicher - und plötzlich wußte sie, wer es war, der sie aus der Ferne rief. Und sie wußte, daß sie diesem Ruf folgen würde.
    Endlich legte sich ihre innere Unruhe. Sie hatte ein Ziel, und sie wußte, was sie zu tun hatte.
    Alle Zweifel waren verflögen.
    Sie begab sich auf den Platz vor dem HQ Hanse und wartete. Der Morgen graute bereits, aber sie fühlte sich nicht müde. Sie war von einer tiefen Ruhe und
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