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1252 - Start der Vironauten

Titel: 1252 - Start der Vironauten
Autoren: Unbekannt
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schon selbst als Psi-Fähigkeit zu bezeichnen. Gershwin hat diese Fähigkeit sehr treffend als Psi-Reflexion bezeichnet."
    „Das ist mir bekannt", erwiderte Gucky. „Aber gerade wegen dieser Fähigkeit wundert es uns, daß du keinerlei psionische Ausstrahlung hast. Das kann nur bedeuten, daß du dich abschirmst."
    Stalkers dreieckige Augen schlossen sich für einen Moment. Als er sie öffnete, wirkte der gelbe Augapfel etwas getrübt „Das hast du richtig erkannt, mein Freund", sagte er mit einem Seufzer des Bedauerns. „Doch das tu ich nicht, um etwas zu verbergen, sondern als Schutz.
    Ich schütze damit nicht mich, sondern andere, auch dich, mein Freund Gucky, vor meinen Psi-Reflexen. Gershwin hat bereits angedeutet, was dann passieren könnte, und diese Erfahrung möchte ich dir ersparen."
    „Schade", sagte Gucky und fügte, an Fellmer gewandt, hinzu: „Meinst du nicht auch, daß wir das auf uns nehmen würden, um diese Ungereimtheit zu klären? Ich jedenfalls wäre beruhigter, wenigstens den Zipfel eines ehrlichen Gedankens zu espern, anstatt auf viele schöne Worte bauen zu müssen."
    „Laß es gut sein, Gucky", sagte Fellmer. Er glaubte Stalkers Versicherung, daß er sich ihnen versperrte, um sie vor seinen psireflektorischen Fähigkeiten zu schützen. „Gib ihm seine Lektion", mischte sich da wieder Skorsh ein. „Er schreit ja förmlich danach. Laß ihm doch seinen Willen. Zeig’s ihm!"
    „Ich habe mich dagegen entschieden, und dabei bleibt es", sagte Stalker bestimmt. Als Skorsh sich über seine Gehörlöcher beugte und ihm etwas hineinflüstern wollte, hielt Stalker ihm einfach den Mund zu. Skorsh ruderte hilf los mit den dünnen Armen, schlug mit seinem Knorpelschwanz um sich und versuchte vergeblich, sich aus dem Griff zu befreien. Stalker fuhr seelenruhig fort: „Euer Besuch ist mir jederzeit willkommen. Aber, meine Freunde, verlangt nicht aus purer Neugierde, daß ich mit Kräften spiele, die besser ungenutzt bleiben sollten. Damit meine ich, daß man sich mancher Fähigkeiten nur im Ernstfall bedienen sollte - und daß ein solcher Ernstfall hoffentlich nie eintritt."
    Die groteske Situation, als Stalker seinem Animateur Skorsh einfach den Mund verschloß, erinnerte Fellmer Lloyd unwillkürlich an ein Kindheitserlebnis. Er wußte nicht mehr genau, wie alt er damals gewesen war, als er zum erstenmal der Vorführung eines Bauchredners beigewohnt hatte. Er wußte nur noch, wie beeindruckt er von der verblüffenden Darbietung gewesen war - er hatte sich nicht erklären können, wie es möglich war, daß eine Puppe sprach.
    Und irgendwie kam ihm Stalker wie ein Bauchredner mit seiner Puppe vor, mit der er eine Doppelconference für sein Publikum abhielt. Und wieder durchschaute er den Trick nicht, weil er jenseits seines Vorstellungsvermögens lag.
    Der Vergleich gefiel ihm, wenn er auch nicht recht wußte, wie ernst er ihn nehmen sollte. Aber die Frage blieb, ob Skorsh ein eigenständiges Wesen war, das Stalker als echter Animateur diente, oder ob es sich nur um eine Marionette handelte, für die Stalker die Antworten nach seinen eigenen Stichworten gab.
    Fellmer konnte sich keine klare Meinung bilden, auch nach mehreren Gesprächen mit Stalker - und Skorsh - nicht.
    Dann kam es zum letzten Gespräch dieser Art. Galbraith Deighton hatte Irmina Kotschistowa für einen Test gewonnen, den sie mit Stalker machen sollte.
    Sie begleitete die beiden Telepathen in Stalkers Unterkunft.
     
    *
     
    Irmina hatte kein persönliches Interesse an Stalker, er war ihr gleichgültig.
    Aber dennoch bereitete ihr Galbraiths Auftrag, Stalker ohne dessen Wissen zu untersuchen, leichtes Unbehagen. Sie sicherte sich lieber das Einverständnis ihrer Probanden, aber sie hatte sich schließlich gefügt, weil/hier ein Sonderfall vorlag.
    Fellmer und Gucky verstrickten Stalker in ein Gespräch über die Mächtigkeitsballung ESTARTU, auch um ihn von Irmina abzulenken. Aber die Metabio-Gruppiererin hatte das Gefühl, ständig von Skorsh beobachtet zu werden, auch wenn der Animateur unruhig an Stalker herumturnte.
    Fellmer hatte ihr seine Theorie erzählt, nach der Skorsh nur Stalkers Medium sei. Darum entschloß sie sich kurzfristig, zuerst Skorsh einer metabiologischen Untersuchung zu unterziehen.
    Stalker gab bereitwillig Auskunft über die zwölf Galaxien, die zur Mächtigkeitsballung ESTARTU gehörten. Einmal in Schwung gekommen, war er kaum zu stoppen, und die beiden Telepathen mußten ihm gelegentlich ins Wort fallen,
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